Heizkosten 2024 – Damit können Sie rechnen


Bei einem typischen Einfamilienhaus rangieren die jährlichen Heizkosten Anfang 2024 zwischen 1.000 € und 5.000 €. Wie viel Hausbesitzer*innen genau zahlen, hängt dabei natürlich vor allem von der Heizung sowie dem Energiestandard Ihres Gebäudes ab. Dementsprechend fragen sich jetzt zu Beginn des Jahres auch viele: Mit welchem Heizsystem habe ich 2024 die niedrigsten Heizkosten? Wir haben die Antwort.

Aktuelle Heizkosten

Wie viel Heizkosten Sie haben, ist davon abhängig, wie viel Heizwärme Sie benötigen und welche Heizungsart Sie einsetzen. Ein typisches Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche hat einen Wärmebedarf von 10.000 bis 25.000 kWh. Hierbei ist die Höhe des Wärmebedarfs stark vom Alter und Energiestandard des Gebäudes abhängig. Neubauten haben meist nur einen Energiebedarf von 10.000 bis 15.000 kWh, während bei Altbauten ein Wärmebedarf von über 20.000 kWh keine Seltenheit ist.

Bei einem modernisierten Einfamilienhaus im Bestand und einem Heizwärmebedarf von 18.000 kWh stellen sich die Heizkosten 2023 folgendermaßen dar.

Heizungsart Preis pro kWh (Anfang 2024) Jährliche Heizkosten im Einfamilienhaus
(18.000 kWh Heizbedarf)
Gasheizung11 ct1.980 €
Ölheizung12 ct2.160 €
Wärmepumpe (JAZ 4)8 ct1.440 €
Solarthermie0 ct0 €
Pelletheizung7 ct1.260 €
Elektroheizung32 ct5.760 €
Heizkosten verschiedener Heizsysteme im Vergleich (2024)


Die Elektroheizung ist durch den hohen Preis pro Kilowattstunde die teuerste Heizungsart. Aber auch das Heizen mit Gas ist mittlerweile deutlich teurer. In den kommenden Jahren sind zudem weitere Preisanstiege durch immer höhere CO-Preise zu erwarten. Auch Ölheizungen sind von den Preisanstiegen betroffen.

Wärmepumpen und Pelletheizungen können inzwischen günstiger heizen und werden zudem durch ihre geringe Umweltwirkung staatlich gefördert. Am günstigsten ist das Heizen mit Solarthermie. Diese erzeugt kostenlos Heizwärme. Der große Nachteil einer Solarthermieanlage ist jedoch, dass sie ein Gebäude nur in den Sommermonaten mit ausreichend Wärme versorgen kann. In den Wintermonaten ist Unterstützung durch eine zusätzliche Heizung notwendig.

Heizkostenanstieg seit 2022

Seit Anfang des Jahres 2022 sind die Heizkosten für viele Haushalte drastisch gestiegen. Während eine Kilowattstunde Gas Anfang 2021 nur etwa 6 Cent kostete, müssen Gaskund*innen nun ca. 11 Cent zahlen. Fast eine Verdopplung also.

Heizkosten – Prognose für die kommenden Jahre

Derzeit ist keine Entspannung der Preislage in Sicht. Vielmehr sind in den kommenden Jahren bei fossilen Energieträgern weitere Preissteigerungen zu erwarten. Diese werden aufgrund ihrer Klimaschädlichkeit vom Staat nicht mehr gefördert. Mit der Einführung des CO2-Preises 2021 muss jetzt sogar für die durch fossile Heizungen verursachten Emissionen gezahlt werden. Wer sich für eine erneuerbare Heizung entscheidet, hat die derzeit unkalkulierbar hohen Risiken nicht. Hier ist sogar mit tendenziell sinkenden Heizkosten zu rechnen.

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Gründe für steigende Preise bei fossilen Rohstoffen

CO2-Preis

Seit 2021 muss für die Emission von CO2 ein Preis pro Tonne gezahlt werden. Der Einstiegspreis lag 2021 bei 25 € pro Tonne CO2. Bereits 2022 wurde der Preis leicht auf 30 € pro Tonne erhöht. Aufs Jahr bedeutet das im Vergleich zu 2021 bei einer Gasheizung im Einfamilienhaus zunächst nur geringe Mehrkosten von ca. 10-30 €. Da eine Ölheizung etwas klimaschädlicher ist, steigen die Preise hier 2022 um ca. 20-40 € jährlich.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW

Bis 2025 soll der CO2-Preis dann auf 55 € pro Tonne steigen. Ein modernes Einfamilienhaus mit Gasheizung hätte dann zusätzliche Heizkosten von 90 € allein durch den CO2-Preis. Bei einem unsanierten Einfamilienhaus mit Ölheizung können die Mehrkosten sogar auf 350 € steigen.

Heizkosten CO2 Preis bis 2025
Quelle: Verbraucherzentrale NRW

Rohstoffknapppheit

Fossile Rohstoffe wie Öl- oder Gas sind endlich. Je weniger Rohstoff zur Verfügung steht, desto höher wird auch der Preis. Daher kann hier mit Preissteigerungen von jährlich etwa 3 % gerechnet werden.

Heizkosten sparen – So geht’s

Heizverhalten optimieren

Nicht immer ist der Tausch der Heizung oder eine Modernisierung erforderlich, wenn Heizkosten gesenkt werden sollen. Oftmals genügt bereits eine Anpassung des persönlichen Heizverhaltens. Wir haben einfache Tipps zum Heizkosten sparen für Sie zusammengestellt.

1. Raumtemperatur auf 18 bis 20 Grad begrenzen. 

Oftmals ist uns gar nicht bewusst, dass wir viel zu viel heizen und die Wohnung auf 22 Grad oder mehr erwärmen. Dabei genügen 18 bis 20 Grad vollkommen für ein Wohlfühlklima. Kaufen Sie sich daher am besten ein Thermometer oder ein Heizungsthermostat. So sehen Sie immer, ob die Wohnung bereits ausreichend warm ist und die Heizung abgedreht werden kann.

2. Richtig lüften

Während der Heizperiode sollten Sie besser mehrmals täglich stoßlüften anstatt die Fenster dauerhaft zu kippen. Denn während beim Kippen der Fenster auch die Wände der Wohnung auskühlen, wird durch das Stoßlüften nur die Raumluft ausgetauscht. Das spart wertvolle Energie.

3. Heizung beim Verlassen des Hauses runterdrehen

Wenn Sie nicht zuhause sind, muss nicht unnötig geheizt werden. Daher empfehlen wir Ihnen, sobald Sie die Wohnung verlassen oder auch wenn Sie abends schlafen gehen, die Heizung herunterzudrehen.

4. Heizkörper nicht verdecken

Stellen Sie möglichst keine Möbel vor Ihre Heizkörper. Auch das Verdecken durch einen Vorhang sollte vermieden werden. Sonst staut sich die Wärme und wird nicht an den gesamten Raum abgegeben.

Heizung tauschen

Stellen Sie möglichst keine Möbel vor Ihre Heizkörper. Auch das Verdecken durch einen Vorhang sollte vermieden werden. Sonst staut sich die Wärme und wird nicht an den gesamten Raum abgegeben.

Ist die Heizkostenabrechnung trotz eines energiesparenden Heizverhaltens noch zu hoch, kann über den Tausch der Heizung nachgedacht werden. Alte Heizungsanlagen sind oftmals ineffizient und benötigen daher deutlich mehr Energie. Aber auch Haushalte mit einer modernen Gas-Brennwert-Heizung können unter den steigenden Gaspreisen leiden.

Bei einem Heizungswechsel sollte, wo immer möglich, auf erneuerbare Systeme gesetzt werden. Zum einen gewährt der Staat hier eine Förderung von 30 bis 70 % der Investitionskosten. Zum anderen sind erneuerbare Heizungen in der Regel nicht bzw. weniger stark von steigenden Heizkosten betroffen. Als erneuerbare Heizsysteme kommen Solarthermieanlagen, Pelletheizungen oder Wärmepumpen in Frage. 

Solarthermieanlagen sind zwar kostengünstig, können ein Gebäude jedoch nur in den Sommermonaten mit ausreichend Wärme versorgen. Wer ein ausreichend gedämmtes Gebäude hat, sollte sich für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entscheiden. Diese ist in Neubauten inzwischen Standard und kann mithilfe von Wärme aus der Umgebungsluft und Strom heizen. Im Gegensatz zur Pelletheizung benötigt sie keinen großen Lagerraum und kann einfach montiert werden. Pelletheizungen haben dafür den Vorteil, dass sie auch in Altbauten mit hohem Wärmebedarf sinnvoll eingesetzt werden können. 

Gebäude dämmen

Hohe Heizkosten lassen sich ebenfalls durch eine gut gedämmtes Gebäude vermeiden. Denn geht wenig Energie über die Wände, Fenster oder das Dach verloren, muss auch weniger geheizt werden. Kostengünstig und effektiv ist der Tausch von Türen und Fenstern oder das Dämmen der obersten Geschossdecke. Wer umfangreicher sanieren möchte, kann auch die Außenwände neu dämmen. Soll eine Wärmepumpe installiert werden, kann es im Altbau sinnvoll sein, vor der Installation zusätzlich zu dämmen, um die Effizienz und damit auch die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe zu steigern.

Solarthermie

Wärmepumpe

Pelletheizung

Energiequelle

Sonne

Umgebungsluft

Holzpellets

Kosten

5.000 € -12.000 €

20.000 € - 35.000 €

15.000 € - 30.000 €

Vorteile

kostenlose Wärme

einfache Installation

auch für Altbauten geeignet

Nachteile

kann den Wärmebedarf nicht vollständig decken

nur in Gebäuden mit gutem Energiestandard sinnvoll

hoher Platzbedarf

Fazit

Die Heizkosten werden kurzfristig vermutlich weiter steigen. Grund hierfür sind steigende C02-Preise und Rohstoffknappheit. Wer Preissteigerungen entgehen möchte, sollte frühzeitig auf erneuerbare Alternativen umsteigen. Besonders sinnvoll ist hierbei die Investition in eine Wärmepumpe.

Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.

 

Eigene Wärmepumpe planen und Heizkosten senken

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