Günstig heizen – Mit welchem Heizsystem ist das in Zukunft noch möglich?


Rohstoffknappheit, Inflation, CO2-Preis – In den meisten deutschen Haushalten ist günstiges Heizen gerade mehr Wunsch als Realität. Doch was können Hausbesitzer*innen dagegen unternehmen? Und welches Heizsystem verspricht in Zukunft noch Stabilität und Sicherheit? Hier erfahren Sie es.

Heizkosten im Jahr 2023 – Das sollten Sie wissen

Heizen ist teurer als noch vor wenigen Jahren und auch perspektivisch werden die Heizkosten weiter steigen. Die Frage, die sich viele Hausbesitzer*innen jetzt stellen, lautet deshalb: Geht es so weiter oder können wir in Zukunft wieder günstig heizen?

Die Antwort lautet, wie so oft: Es kommt darauf an. Und zwar darauf, wie unabhängig sich Hausbesitzer*innen von externen Faktoren wie der Inflation, dem Rohstoffmangel und nicht zuletzt dem steigenden CO2-Preis machen können. Wie unterschiedlich die verschiedenen Heizsysteme von diesen Faktoren betroffen sind, sieht man, wenn man ihre jeweiligen Heizkosten Ende 2023 miteinander vergleicht:

Heizungsart Preis pro kWh (Ende 2023) Jährliche Heizkosten im Einfamilienhaus
(18.000 kWh Heizbedarf)
Gasheizung11 ct1.980 €
Ölheizung12 ct2.160 €
Wärmepumpe (JAZ 4)8 ct1.440 €
Solarthermie0 ct0 €
Pelletheizung7 ct1.260 €
Elektroheizung32 ct5.760 €

Günstig heizen vs. günstige Heizung

Mit Blick auf die verschiedenen Heizsysteme fällt eine Sache besonders ins Auge: Je günstiger die Heizung in der Anschaffung ist, desto mehr kostet sie im laufenden Betrieb. Wer also über Jahre hinweg günstig heizen möchte, sollte diesen Umstand unbedingt in seine Überlegungen mit einbeziehen. So bringt es aktuell wenig, in einen günstigen Gas-Brennwertkessel zu investieren, wenn die jährlichen Heizkosten bei 10 Cent oder mehr pro Kilowattstunde liegen.

Noch schlechter sieht es aus, wenn Sie aktuell ausschließlich mit einer Elektro- oder Infrarotheizung heizen. Durch die aktuell sehr hohen Strompreise sind Hausbesitzer*innen bei diesem Energieträger von einem günstigen Betrieb besonders weit entfernt. Und auch von der Investition in eine Ölheizung ist aufgrund der steigenden CO2-Preise und der besonders schlechten Klimabilanz abzuraten. 

Wenn Sie auch in Zukunft günstig heizen wollen, sollten Sie dementsprechend eher auf eine regenerative Heizung wie die Wärmepumpe oder die Pelletheizung setzen. Diese beiden Heizsysteme sind zwar noch etwas teurer in der Anschaffung, können dafür aber zu deutlich günstigeren Kosten betrieben werden. Zudem erhalten Sie dank des GEG 2024 beim Kauf beider Heizsysteme eine Förderung von 30 bis 70 Prozent der Anschaffungskosten. Damit lässt der Preis der beiden regenerativen Heizsysteme auf ein ähnliches Niveau wie das einer Gasheizung absenken.

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Mit fossilen Brennstoffen günstig heizen – geht das noch?

Lange Zeit galt das Heizen mit fossilen Brennstoffen als besonders günstig und flexibel. Zwar sind die Gaspreise aus 2022 Vergangenheit, dennoch sind die Preise merklich gestiegen. Zudem kann niemand so genau sagen, wie es mit dem Öl- und Gaspreis in Zukunft weitergeht. Erdgas und Erdöl sind als fossile Rohstoffe per Definition endlich und werden dementsprechend bei gleichbleibender Nachfrage zunehmend teurer. Ob Hausbesitzer*innen mit Erdgas oder Erdöl jemals wieder genauso günstig heizen können wie früher, ist demnach unklar – und nach aktuellem Stand alles andere als wahrscheinlich.

Der CO2-Preis als entscheidender Faktor

Ein weiterer Faktor, dessen Auswirkungen auf die Kosten fossiler Rohstoffe gerade erst spürbar wird, ist der sogenannte CO2-Preis. Dieser sieht seit 2021 eine Abgabe von 25 € pro Tonne CO2-Emissionen vor. Bereits dieses Jahr erhöht sich der Preis auf 35 € pro Tonne CO2, bis 2025 sollen es schon 55 € werden. Korrekturen nach oben von Seiten der Politik sind allerdings weiterhin möglich. Im Falle der Gasheizung würden so ab 2025 Mehrkosten von über 200 € pro Jahr entstehen, schätzt die Verbraucherzentrale NRW. Bei einer Ölheizung können es sogar bis zu 350 € jährlich werden.

CO2-Ausstoß unterschiedlicher Heizsysteme im Vergleich

Heizen mit Strom – Vorsicht Kostenfalle

Eines vorweg: Wenn Sie möglichst günstig heizen möchten, sind reine Elektroheizungen keine echte Option. Das liegt daran, dass Elektroheizungen – wie beispielsweise die beliebte Infrarotheizung – Strom eins zu eins in Wärme umwandeln. Mit anderen Worten: Aus einer Kilowattstunde Strom für ca. 32 Cent erzeugen Elektroheizungen eine Kilowattstunde Heizwärme. Entsprechend haben Hausbesitzer*innen bei einer reinen Elektroheizung bis zu viermal höhere Betriebskosten als bei anderen Heizsystemen.

Aus diesem Grund kommen Elektroheizungen in den meisten Fällen eher als ergänzendes Heizsystem zum Einsatz. Mit einer Infrarotheizung können so beispielsweise selten genutzte Räume wie das Badezimmer oder der Keller verhältnismäßig günstig beheizt werden.

Günstig heizen mit erneuerbaren Energieträgern

Besonders günstig heizen Hausbesitzer*innen aktuell mit einer regenerativen Heizung wie der Wärmepumpe. Mit Heizkosten von 8 Cent pro Kilowattstunde belegt dieses Heizsystem gemeinsam mit der Pelletheizung den Spitzenplatz im aktuellen Heizkostenvergleich. Dadurch lassen sich die anfangs höheren Anschaffungskosten über die Jahre schnell wieder ausgleichen. 

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe – Günstig heizen mit Umweltenergie

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe zählt nunmehr seit Jahren zu den beliebtesten Heizungen im Neubau. Der Grund: Mit einer Wärmepumpe heizen Sie sowohl günstig als auch nachhaltig. Das liegt daran, dass die Wärmepumpe die Energie der Umgebungsluft zur Erzeugung von Heizwärme nutzt. Diese Umweltenergie ist unendlich und kostenlos verfügbar. Lediglich für den Strom, der zum Betrieb der Wärmepumpe gebraucht wird, müssen Hausbesitzer*innen zahlen. Da die Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom jedoch vier Kilowattstunden Wärme erzeugen kann, ist sie deutlich günstiger im Betrieb als reine Elektroheizungen.

Mit einer Wärmepumpe sind Sie außerdem bestens vor möglichen Preisschwankungen und dem Anstieg des CO2-Preises geschützt. Dies in besonderem Maße, wenn Sie den benötigten Strom zu Teilen aus einer eigenen Photovoltaikanlage beziehen. Das spart zusätzliche Kosten und macht das Heizen mit einer Wärmepumpe noch günstiger.

Die Pelletheizung – Günstig, aber nur bedingt sicher

Die Pelletheizung zählt neben der Wärmepumpe zu den beliebtesten regenerativen Heizsystemen. Als Energieträger kommen hier Holzpellets – kleine, gepresste Holzstäbe aus Industrieabfällen – zum Einsatz. Durch die geringen Anschaffungskosten und die hohe Energiedichte der Pellets kann mit diesem Heizsystem ebenfalls sehr günstig geheizt werden. Beachten Sie vor dem Kauf jedoch, dass Pelletheizungen mit einer Stellfläche von mindestens 10 meinen sehr hohen Platzbedarf haben. Diese Menge an Raum ist nicht in jedem Haus verfügbar.

Des Weiteren ist Holz zwar ein regenerativer, aber derzeit nicht schnell genug nachwachsender Rohstoff. Sinkt in den kommenden Jahren das Angebot oder steigt die Nachfrage weiter an, kann dies auch bei Holzpellets zu steigenden Preisen führen. Trotzdem heizen Hausbesitzer*innen mit Holz als Energieträger auch in den kommenden Jahren um einiges günstiger als mit Öl und Erdgas.

Solarthermieanlagen – Ein Sonderfall

Solarthermische Anlagen wandeln Sonnenenergie kostenlos und emissionsfrei in nutzbare Wärmeenergie um. Diese Wärme wird heute in den meisten Haushalten mit Solarthermieanlagen dazu genutzt, Warmwasser aufzubereiten. Das liegt daran, dass selbst groß dimensionierte Anlagen nicht genug Wärme erzeugen können, um ein gesamtes Haus vollwertig zu beheizen. Stattdessen kommen solarthermische Anlagen meist als ergänzendes Heizsystem zum Einsatz. So können Hausbesitzer*innen vor allem in den sonnenintensiven Sommermonaten günstiger heizen.

Fazit: So heizen Sie weiterhin günstig und sicher

Die Zeit der fossilen Rohstoffe neigt sich unweigerlich dem Ende zu. Sinkende Fördermengen, politische Spannungen und nicht zuletzt der steigenden CO2-Preis werden die Preise für Erdgas und Öl in den kommenden Jahren immer weiter in die Höhe treiben. Die Devise ist deshalb klar: Wer auch in Zukunft weiter sicher und günstig heizen möchte, sollte so schnell wie möglich auf eine regenerative Heizung umsteigen

Die vielversprechendsten Anwärter in diesem Bereich sind dabei wohl die Wärmepumpe und die Pelletheizung. Beide Heizungstypen punkten auch aktuell mit niedrigen und größtenteils stabilen Betriebskosten. Außerdem sind sie durch ihren geringen CO2-Ausstoß deutlich weniger von der Entwicklung des CO2-Preises betroffen. Bereits heute sind deutschlandweit etwas mehr als eine Millionen Wärmepumpen und ca. 600.000 Pelletheizungen verbaut. Damit auch in Zukunft wieder mehr und mehr Haushalte günstig heizen können, müssen jetzt weiter die richtigen Anreize für regenerative Heizsysteme geschaffen werden.

Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.

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