Deutsche Photovoltaik Hersteller – Lohnen sich Solarmodule „Made in Germany“?


Photovoltaikmodule deutscher Hersteller sind bekannt für ihre hohe Qualität und überdurchschnittliche Lebensdauer. Wir stellen euch die wichtigsten Photovoltaik-Hersteller aus Deutschland vor und schauen, ob sich Qualität „Made in Germany“ gegen die asiatische Konkurrenz durchsetzen kann.

Nahaufnahme eines Photovoltaik Moduls inklusive Montagesystem

Was zeichnet Photovoltaikmodule aus Deutschland aus?

Die Geschichte der deutschen Photovoltaikindustrie ist eine voller Höhen und Tiefen. In den 2000ern, also den Anfangsjahren der Photovoltaik, waren deutsche Hersteller global führend und auch wirtschaftlich sehr erfolgreich. Mit dem Aufschwung der asiatischen Solarindustrie zu Beginn der 2010er Jahre kam es jedoch zu einem immer höheren Wettbewerbs- und Preisdruck. Diesem konnten etliche deutsche Solarfirmen – darunter auch Pioniere wie SolarWorld und Conergy – nicht lange standhalten, was zu einer Reihe von Insolvenzen in der deutschen Solarindustrie führte. Heute gibt es nur noch wenige deutsche Photovoltaik Hersteller, die dem Preisdruck aus Asien dauerhaft etwas entgegenzusetzen haben. 

Die verbliebenen Photovoltaik-Hersteller aus Deutschland eint dabei vor allem ein Merkmal: die besonders hohe Qualität der hergestellten Solarmodule. Zudem bieten deutsche Hersteller in der Regel eine überdurchschnittliche Produktgarantie von 25 Jahren oder mehr für ihre PV-Module an – ein weiteres Unterscheidungsmerkmal gegenüber günstigen Produkten aus dem Ausland. Deutsche Premium-Module sind daher vor allem bei Kund*innen beliebt, die bei der Auswahl der Module einen gesteigerten Wert auf Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit legen.

Deutsche Photovoltaik Hersteller – eine Auswahl

Nach dem Siegeszug der asiatischen Module mussten sich viele Photovoltaik Hersteller aus Deutschland aus dem Solarmarkt zurückziehen. Heute gibt es nur noch etwas mehr als ein dutzend Firmen, die in Deutschland ansässig sind oder ihre Solarmodule in Deutschland produzieren. 

Disclaimer: Die hier vorgestellte Auswahl bildet nur einen Teil der deutschen Solarbranche ab (Stand Januar 2024).

Axitec Energy

Das baden-württembergische Unternehmen Axitec zählt zu den deutschen Photovoltaik Herstellern im mittleren Preissegment. Axitec bietet neben Solarmodulen auch Stromspeicher und Ladesäulen an, produziert wird in acht Standorten auf der ganzen Welt. Die Koordination und Qualitätssicherung der Produkte übernimmt dabei das Axitec Engineering-Team in Böblingen.

Axsun Solar

Ebenfalls in Baden-Württemberg, genauer gesagt in Laupheim, sitzt die Firma AxSun. Das 2004 gegründete Unternehmen produziert seine Photovoltaikmodule ausschließlich in Deutschland; die Produktpalette reicht dabei von sogenannten Allblack-Modulen für designorientierte Eigenheimbesitzer*innen bis hin zu Off Grid-Modulen für netzferne Anwendungsbereiche.

Heckert Solar

Heckert Solar ist ein 2001 gegründetes Unternehmen, was sich auf die Produktion hochwertiger Solarmodule spezialisiert hat. Das Besondere: Heckert Solar stellt seine PV-Module ausschließlich in Deutschland, genauer gesagt in Chemnitz und in Langenwetzendorf bei Thüringen her. Dementsprechend sind die Module dieses rein deutschen Herstellers auch etwas hochpreisiger als vergleichbare Produkte von Herstellern mit internationaler Produktion.

LUXOR Solar

Der Stuttgarter Photovoltaik Hersteller Luxor bietet nach eigener Aussage PV-Module für jeden Anwendungsbereich – vom Premium Glas-Glas-Modul für Privathäuser bis hin zum netzfernen Solarmodul für Inselanlagen. Die Produktgarantie für Luxor Solarmodule liegt mit 25 bis 30 Jahren weit über dem Durchschnitt der Branche. Produziert werden die PV-Module von Luxor in Deutschland, Japan und den USA. 

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Meyer Burger Technologies

Meyer Burger Technolgies ist ein Schweizer Unternehmen mit Standorten zur Solarzellen- und Modulproduktion in Deutschland. Im Jahr 1953 ursprünglich als Zulieferer für die Uhrenindustrie gegründet, fokussiert sich Meyer Burger heute vollständig auf die Herstellung und Weiterentwicklung eigener Photovoltaikmodule. Die Produkte des Schweizer Herstellers sind dabei im Premium-Segment anzusiedeln.

Solarwatt

Das 1993 in Dresden gegründete Unternehmen Solarwatt plant und produziert Energiesysteme für Eigenheime und Kleingewerbe. Zu den Produkten des Photovoltaik Herstellers zählen PV-Module, Stromspeicher und ein eigener Energiemanager. Im Bereich der robusten Glas-Glas-Module ist das mittlerweile international agierende Unternehmen nach eigener Angabe heute Marktführer.

(Hanwha Q Cells)

Q Cells ist ein deutsches Photovoltaik Unternehmen, welches im Zuge seiner Insolvenz im Jahr 2012 vom südkoreanischen Finanz-Konglomerat Hanwha aufgekauft wurde. Im Zuge dieser Übernahme wurde die Produktion der Q Cells PV-Module nach Asien ausgelagert, lediglich die Bereiche Vertrieb sowie Technologie und Innovation sitzen nach wie vor in Deutschland. Im Jahr 2019 war Q Cells der weltweit sechstgrößte Produzent von Photovoltaikmodulen.

Solarstromspeicher aus Deutschland

In Zeiten stetig steigender Strompreise wird ein möglichst hoher solarer Eigenverbrauch zunehmend attraktiver. Aus diesem Grund werden heute immer mehr PV-Anlagen in Kombination mit einem passenden Solarstromspeicher verbaut. Auch in diesem Bereich gibt es einige Premium Hersteller aus Deutschland, die durch hohe Wirkungsgrade und intelligente – sowie datensichere – Energiemanager punkten können. Zu den beliebtesten Speicherherstellern aus Deutschland zählen sonnen, RCT Power, E3/DC und SENEC.

Photovoltaik Hersteller aus Asien und Amerika

Die wichtigsten Produktionsstätten für Photovoltaikmodule liegen nach wie vor in Asien, genauer gesagt in China. Mit einem Marktanteil von ca. 70 % dominieren chinesische Photovoltaikmodule ganz klar den Markt. Paneele aus amerikanischer Produktion liegen weit abgeschlagen auf Platz zwei, PV-Module aus europäischer Herstellung kommen sogar nur auf einen Marktanteil von um die 5 %.

Chinesische Hersteller arbeiten allerdings vehement daran, ihren Ruf als Produzent von Billigmodulen mit schlechter Qualität loszuwerden. Und tatsächlich bieten einige chinesische Firmen wie der Weltmarktführer Jinko Solar zunehmend Module mit hoher Qualität und verbesserten Wirkungsgraden an. Großes Manko bleibt jedoch die schlechte Umweltbilanz chinesischer Module; der Kohlestrom-Anteil im öffentlichen Strommix liegt hier nach wie vor bei über 50 %.

Die größten Photovoltaik Hersteller, die ihren Sitz nicht in Asien haben, sind Canadian Solar (Kanada) und First Solar (USA); zusammen kommen sie auf einen Marktanteil von ca. 10 %. Das Problem: Die Module des kanadischen Herstellers Canadian Solar werden nicht in Amerika, sondern in Fabriken in China hergestellt. Und auch der amerikanische Solarpionier First Solar produziert seine Module nicht ausschließlich in den USA, sondern zusätzlich in Fabriken in Malaysia und Vietnam.

Fazit: Photovoltaik „Made in Germany“ kann sich lohnen

Die Photovoltaikbranche wächst rasend schnell, schließlich wollen immer mehr Privatleute, Kommunen und auch Länder die Energie der Sonne nutzen. Gerade chinesische Hersteller haben in den letzten zwei Jahrzehnten überproportional vom Nachfrage-Boom profitiert, konnten sie doch durch niedrige Löhne und Subventionen des Staates PV-Module in großen Mengen und zu billigen Preisen herstellen. Das Problem: Viele der günstigen Module sind – beziehungsweise waren – von geringer Qualität, was sich vor allem in einer kurzen Lebensdauer und einem schnellen Ertragsrückgang bemerkbar machte.

Nach einem sehr schweren Jahrzehnt erleben aber auch Photovoltaik Hersteller aus Deutschland aktuell wieder einen Aufschwung. Das liegt vor allem daran, dass sich in Zeiten möglichst hohen Eigenverbrauchs mehr und mehr Kund*innen für PV-Module mit besonders guter Qualität und langer Lebensdauer entscheiden. Genau in diesem Segment haben deutsche Hersteller wie Luxor, Heckert oder Solarwatt nach wie vor einen klaren Vorteil gegenüber der asiatischen Konkurrenz.

Unabhängig davon, für welchen Photovoltaik Hersteller Sie sich entscheiden: Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich bei der Auswahl der Photovoltaikmodule durch einen Fachbetrieb beraten zu lassen. Dieser kann dank seiner langjährigen Erfahrung und seiner Herstellerunabhängigkeit meist die passenden Produkte genau für Ihre Verbrauchssituation empfehlen. So können Sie sicher sein, dass Ihre PV-Anlage über die nächsten 30 Jahre oder mehr hinweg zuverlässig Solarstrom produziert.

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