Stromverbrauch im Einfamilienhaus – Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Die Stromkosten steigen kontinuierlich an und auch der Stromverbrauch wächst. Doch welcher Stromverbrauch im Einfamilienhaus ist eigentlich typisch, und wie können die Stromkosten reduziert werden? Wir klären auf.

Mensch betätigt Lichtschalter im Haus

Durchschnittliche Verbräuche & Stromkosten

Wie viel Strom verbraucht ein 2-Personen-Haushalt bzw. eine Familie mit 5 Personen? Hier finden Sie eine Übersicht.

HAUSHALTSGRÖSSE

STROMVERBRAUCH

STROMKOSTEN (BEI EINEM STROMPREIS VON 35 CENT PRO KWH)

1 Person 

1.500- 3.000 kWh

525 € - 1.050 €

2 Personen

2.000 - 3.500 kWh

700 € - 1.225 €

3 Personen

2.500 kWh - 4.000 kWh

875 € - 1.400 €

4 Personen

3.000 kWh - 4.500 kWh

1.050 € - 1.575 €

5 Personen

3.500 kWh - 5.000 kWh

1.225 € - 1.750 €

Formel zur Berechnung des Stromverbrauchs im Einfamilienhaus

Der Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus hängt vor allem von drei Faktoren ab: der Größe des Hauses, der Anzahl der Bewohner*innen und der Anzahl und Effizienz der vorhandenen elektrischen Geräte. Möchten Sie ihren Stromverbrauch grob abschätzen, können Sie daher folgende Formel nutzen:

Diese setzt sich wie folgt zusammen: Pro Person wird ein Grundverbrauch von 200 kWh angenommen. Jeder Quadratmeter Wohnfläche macht im Schnitt einen Stromverbrauch von 10 kWh aus. Bei den Haushaltsgeräten fallen vor allem große Haushaltsgeräte wie Fernseher, Laptop oder Waschmaschine ins Gewicht. Hier sollten pro Haushaltsgerät ebenfalls 200 kWh Stromverbrauch hinzugerechnet werden. 

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Prognose – so entwickelt sich der Stromverbrauch in Zukunft

Der Stromverbrauch in einem Einfamilienhaus wird in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen. Nach einer Analyse im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums wird 2030 ein Bruttostromverbrauch von ca. 658 Terawattstunden erwartet. Das sind im Vergleich zu 2018 eine Steigerung von 11 %. Haupttreiber des steigenden Strombedarfs sind nach der Analyse die Erzeugung von Elektrolyse-Wasserstoff, die Produktion von Batterien, die zunehmende Elektromobilität und elektrische Wärmepumpen. Vor allem das eigene E-Auto und die Wärmepumpe wirken sich auch unmittelbar auf den Stromverbrauch im Einfamilienhaus aus. 

Elektroautos sind als umweltfreundliche Alternative zu Verbrennern ein entscheidendes Puzzleteil im Klimaschutz. Denn wird der Strom zum Betrieb des Elektroautos erneuerbar erzeugt, ist auch das Elektroauto grün. Künftig wird ein Großteil der Hausbesitzer*innen über ein Elektroauto verfügen. Das bedeutet einen zusätzlichen Stromverbrauch im Haus von 2250 kWh pro Jahr bei 15.000 km Fahrleistung.

Auch Wärmepumpen ersetzen fossile Energien, in dem sie an Stelle von Gas- oder Ölheizungen Gebäude beheizen. Neben Umweltenergie benötigen sie zum Betrieb Strom. Für 4 kWh Heizenergie wird etwa eine Kilowattstunde Strom benötigt. Ein modernes Haus hat einen Heizenergiebedarf von ca. 4.000 bis 10.000 kWh. Damit kommen für die Wärmepumpe weitere 1.000 bis 2.500 kWh Strom hinzu und der Stromverbrauch erhöht sich. 

Neben dem steigenden Strombedarf sind auch Preissteigerung für Strom zu erwarten. Jährliche Anstiege von 3 % in den kommenden Jahren sind da nicht unrealistisch. Alles in allem bedeutet die Prognose vor allem eins für Einfamilienhausbesitzer*innen: steigende Stromkosten. 

Wer schon jetzt vorsorgen bzw. sparen möchte, kann der Entwicklung entgegenwirken und kostengünstig Solarstrom auf dem eigenen Dach erzeugen. Denn Strom aus einer Photovoltaikanlage ist günstig und zu 100 % erneuerbar. Haben Sie die Anschaffungskosten erst einmal ausgeglichen, ist der Strom einer Photovoltaikanlage sogar vollkommen kostenlos. 

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Zusammensetzung des Stromverbrauchs im Einfamilienhaus

Wie teilt sich der Stromverbrauch im Einfamilienhaus eigentlich auf die einzelnen Bereiche im Haushalt auf? Den größten Anteil am Stromverbrauch hat die Informationstechnik. Hierzu zählt beispielsweise der Strom, der zum Betrieb des Fernsehers, zum Laden des Smartphones oder zum Surfen im Internet benötigt wird. Durch zunehmendes Homeoffice und den vermehrten Gebrauch von Streaming-Diensten sind auch hier sogar Steigerungen zu erwarten. 

Ebenfalls einen hohen Stromverbrauch im Haus hat die Waschmaschine und der Trockner, gefolgt von der Raumbeleuchtung und dem Betrieb von Kühl- und Gefrierschränken. Kochen macht immerhin noch 9 % des Gesamtverbrauches aus. Hinzu kommen weitere 8 % allein zur Erwärmung des Spülwassers.

Stromverbrauch Privathaushalte

Energiespartipps: Stromverbrauch im Einfamilienhaus senken

Energieeffiziente Haushaltsgeräte nutzen

Der größte Hebel zur Reduzierung des Stromverbrauchs im Einfamilienhaus ist die Investition in energiesparende Geräte. So lassen sich die Zimmerlampen auf LED umstellen. Bei der Anschaffung eines Kühlschranks oder einer Waschmaschine ist auf Energiesparlabels zu achten. Während früher Labels mit A+++ erhältlich waren und ein A im Energiesparlabel nicht unbedingt hieß, dass das Gerät energiesparend war, gelten seit 2021 hier nun die Klassen A bis G. Wem ein stromsparendes Gerät wichtig ist, sollte auf die Klasse A oder B setzen.

Überflüssige Haushaltsgeräte abschaffen

So energiesparend ein Haushaltsgerät auch ist, es verbraucht Strom. Überlegen Sie daher genau, ob Sie wirklich alle Elektrogeräte benötigen, die Sie aktuell betreiben. Häufig sammelt sich mit der Zeit eine Vielzahl an überflüssigen Elektrogeräten an. Ein Trockner etwa kann problemlos durch einen herkömmlichen Wäscheständer ersetzt werden und auch Geräte wie die Mikrowelle oder der Thermomix sind nicht unbedingt nötig.

Standby-Modus vermeiden

Denken Sie daran, Geräte wie Fernseher oder Computer nach der Benutzung vollständig auszuschalten, denn auch der Standby-Modus benötigt Strom.

Helligkeit von Bildschirmen

Häufig ist der Bildschirm unseres Smartphones oder Computers heller eingestellt als nötig. Eine reduzierte Helligkeit schont die Augen und spart Stromkosten. Zwar sind die tatsächlichen Kostenersparnisse hier eher gering, dennoch sollte unnötiger Stromverbrauch vermieden werden.

Photovoltaik auf dem Einfamilienhaus – Kosten senken, bei gleichem Stromverbrauch

Auch wenn es sich auszahlt den Stromverbrauch durch sparsame Haushaltsgeräte und ein angemessenes Verbrauchsverhalten zu senken, durch die Elektrifizierung der Gesellschaft und den Umstieg auf Elektroautos und Wärmepumpen steigt der Stromverbrauch im Einfamilienhaus dennoch und damit auch die Stromkosten.

Eine sinnvolle Investition ist hier die Anschaffung einer Photovoltaikanlage. Diese reduziert Ihre Stromkosten drastisch, da sie zwar in der Anschaffung Kosten verursacht, anschließend aber praktisch kostenlosen Strom produziert. Hinzu kommt: Dieser Strom ist zu 100 % Ökostrom und damit nachhaltig. Oftmals lassen sich die Stromkosten (in einem Haus ohne Wärmepumpe) mit Photovoltaik und Speicher um 80 bis 90 % reduzieren. Damit ist auch ein hoher Stromverbrauch weniger tragisch.

FAQ – Stromverbrauch Einfamilienhaus

Was sind die heimlichen Stromfresser?

Wartung im Heizungskeller

Heimliche Stromfresser im Einfamilienhaus sind Elektrogeräte, die man als Hausbesitzer*in nicht auf dem Schirm hat, die jedoch dennoch einen nennenswerten Stromverbrauch haben. Ein typischer heimlicher Stromfresser ist zum Beispiel eine alte Heizungspumpe. Heizungspumpen sorgen dafür, dass das erwärmte Heizwasser zu den Heizkörpern kommt. Alte Heizungspumpen arbeiten häufig noch mit derselben Drehzahl und sind deshalb deutlich ineffizienter als normale Pumpen. Nicht selten hat eine alte Heizungspumpe so einen Energieverbrauch von 500 bis 600 kWh pro Jahr. Hier lohnt sich der Austausch also.

Weitere Beispiele für heimliche Stromfresser im Einfamilienhaus sind alte Kühlschränke, Gefrierschränke oder aber auch ein ineffizienter Elektroherd. Auch der Trockner fällt oftmals mit einem hohen Stromverbrauch ins Gewicht und kann in den meisten Fällen problemlos abgeschafft werden.

Wie kann ich wissen, wie viel Strom ich verbraucht habe?

Detailaufnahme des Zählerstandes eines Stromzähler in kWh

Möchten Sie grob wissen, wie viel Strom Sie in einer typischen Woche bzw. in einem typischen Monat verbrauchen, können Sie einfach Ihren Stromzähler am Anfang und Ende der Woche bzw. des Monats ablesen. Die hinzugekommene Anzahl an Kilowattstunden ist dann ihr Stromverbrauch. Um Ihren durchschnittlichen Stromverbrauch zu ermitteln, sollten Sie den Stromverbrauch Ihrer letzten Jahresabrechnung auf einen Monat bzw. eine Woche herunterrechnen. Hier liegen Sie in der Regel näher an der Realität als bei der Beobachtung eines einzelnen Monats.

Diese Methode hilft jedoch natürlich nicht, wenn Sie wissen möchten, wie viel einzelne Haushaltsgeräte in Ihrem Einfamilienhaus verbrauchen. Hier empfiehlt sich ein Strommessgerät. Idealerweise nutzen Sie ein Gerät, das Ihnen neben dem Stromverbrauch auch direkt die jeweiligen Kosten anzeigt. So können Sie die Verbräuche noch besser einordnen.

Wie viel kWh verbraucht ein Einfamilienhaus pro Jahr?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Stromverbrauch in Einfamilienhäusern viel mehr von der Anzahl der Personen im Haushalt, der verwendeten Haushaltsgeräte, als auch der Zahl der bewohnten Räume und Quadratmeter abhängt. Im Schnitt ist der Stromverbrauch pro Kopf in Einfamilienhäusern jedoch höher, da pro Person eine größere Anzahl an Quadratmetern zur Verfügung stehen. Hierdurch können auch mehr Lampen und stromfressende Geräte angeschafft werden.

Wie viel Strom verbraucht eine 4-köpfige Familie im EINfamilienhaus im Jahr?

Auch hier lässt sich natürlich keine allgemeingültige Antwort geben. Im Folgenden wollen wir den Stromverbrauch einer 4-köpfigen Familie im Einfamilienhaus anhand eines typischen Beispiels jedoch einmal grob abschätzen. Zur Berechnung nutzen wir unsere oben genannte Formel für den Stromverbrauch:

(Personenzahl 200 kWh) + (Wohnfläche in Quadratmeter *10 kWh) + (Anzahl der Geräte im Haushalt * 200 kWh)

Der pro Kopf Stromverbrauch liegt bei 200 kWh. Bei 4 Personen ergibt sich also ein Grundverbrauch von 800 kWh. Ein Einfamilienhaus hat im Schnitt eine Wohnfläche von ca. 150 m². Damit kommen nochmals 1.500 kWh Stromverbrauch hinzu. Üblicherweise haben 4 Personen 1 Fernseher, 1 Waschmaschine, 1 Kühlschrank, 1 Trockner, 1 Spülmaschine und mindestens 2 Laptops. Damit kommen nochmals 7 Geräte hinzu. Für diese wird nochmals ein Stromverbrauch von je 200 kWh angenommen. Somit fallen weitere 1.400 kWh Verbrauch an. Insgesamt ergibt sich somit ein Verbrauch von 3.700 kWh pro Jahr.

Stromverbrauch 4-köpfige Familie im Einfamilienhaus: 800 kWh + 1.500 kWh + 1.400 kWh = 3.700 kWh

Schafft sich die Familie jedoch ein E-Auto oder eine Wärmepumpe an, kann sich dieser Verbrauch deutlich erhöhen. Eine Wärmepumpe in einem modernen Haus hat so etwa häufig einen Stromverbrauch von 1.000 bis 2.500 kWh pro Jahr.

Eigene PV-Anlage konfigurieren und Stromkosten senken

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