Solaranlage im Garten oder auf dem Hausdach – was lohnt sich mehr?


Immer mehr Hausbesitzer*innen träumen von der eigenen Solaranlage – sei es im Garten oder auf dem Hausdach. Doch wie viel Solarstrom lässt sich eigentlich im eigenen Haus produzieren? Und lohnt sich eine Solaranlage eher im Garten oder auf dem Hausdach? Wir haben die Antworten.

Reihenhaus mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach und einer Wildblumenwiese im Vordergrund

Mit Solaranlage im Garten Strom gewinnen

Solaranlagen wandeln einfallendes Sonnenlicht in kostengünstigen und emissionsfreien Solarstrom um. Entsprechend wollen auch immer mehr Hausbesitzer*innen eine Solaranlage auf oder neben ihrem eigenen Haus installieren. Ein möglicher Aufstellort für eine Solaranlage ist dabei der Garten, genauer gesagt das Dach des Gartenhauses, des Geräteschuppens oder der Garage. Der selbst produzierte Solarstrom wird hier meist genutzt, um beispielsweise Kühlschränke, Lampen oder auch elektrische Rasenmäher mit Energie zu versorgen. Des Weiteren können Solaranlagen im Garten auch dazu genutzt werden, Geräte wie Alarmanlagen oder Teichpumpen dauerhaft mit Strom zu versorgen. Da diese jedoch auch nachts Energie benötigen, muss die Garten-Solaranlage in diesen Fällen um eine kleine Solarbatterie erweitert werden.

Solaranlage im Garten – so viel Solarstrom ist drin

Solaranlagen im Garten bestehen in der Regel aus ein bis vier Solarpanels, was gleichbedeutend mit einer PV-Leistung zwischen 0,5 und 2 Kilowatt Peak ist. Damit lassen sich über ein Jahr hinweg bis zu 2.000 Kilowattstunden Solarstrom erzeugen; ohne zusätzlichen Stromspeicher kann jedoch nur ein geringer Anteil davon auch wirklich genutzt werden. Außerdem sind Solaranlagen im Garten meist nicht mit dem Stromnetz des Hauses verbunden, was den Eigenverbrauch an Solarstrom weiter einschränkt.

Der Preis für Solaranlagen im Garten ist dementsprechend auch eher gering. Für drei Solarpanels mit einer Leistung von ca. 1,25 kWp müssen Hausbesitzer*innen aktuell zwischen 1.100 € und 1.300 € zahlen. Die Montage der Module wird dabei in aller Regel selbst durchgeführt; ein Installationsbetrieb wird hier nur in den seltensten Fällen benötigt.

Solaranlage im Garten – das muss ich beachten

Solaranlagen im Garten bestehen in aller Regel nur aus wenigen Panels und sind dementsprechend auch nicht meldepflichtig (Baugenehmigung). Anders sieht es aus, wenn der produzierte Solarstrom nicht nur selbst genutzt, sondern auch ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. In diesem Fall ist, wie bei einer großen Dachanlage, eine Anmeldung im Marktstammdatenregister zwingend erforderlich.

Darüber hinaus sollten Hausbesitzer*innen beachten, dass die AC-Leistung des Wechselrichters 600 Watt nicht überschreitet. Andernfalls muss die Garten-Solaranlage von einem Elektriker bzw. einer Elektrikerin angeschlossen und außerdem beim Netzbetreiber gemeldet werden. Achtung: Die Gesamtleitung der Anlage darf 600 Watt überschreiten, hier geht es lediglich um die AC-Leistung des Wechselrichters.

Solaranlage auf dem Dach – Solarstrom für das ganze Haus

Anders sieht es aus, wenn die Solarpanels nicht im Garten, sondern auf dem Dach des Hauses installiert werden. Hier ist je nach Dachfläche nämlich eine deutlich höhere PV-Leistung möglich, in der Regel zwischen 5 und 15 Kilowatt Peak. Mit einer 15 Kilowatt Peak Anlage ließen sich bei einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung bis zu 15.000 Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr selbst produzieren. Da Solaranlagen auf dem Dach meist um einen Stromspeicher erweitert werden und direkt mit dem Stromnetz im Haus verbunden sind, lässt sich zudem deutlich mehr des produzierten Solarstroms selbst verbrauchen. Das gilt insbesondere, wenn im Haus zusätzliche Verbraucher wie ein E-Auto oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe vorhanden sind.

Hausgrafik Neu

Die Kosten für eine Aufdach-Solaranlage

Solaranlage auf dem Hausdach produzieren deutlich mehr Energie als Anlagen im Garten, kosten dafür allerdings auch ein Vielfaches mehr. Die durchschnittlichen Kosten für eine 10 kWp Anlage belaufen sich aktuell auf etwa 14.000 €; inklusive Speicher steigen die Kosten auf knapp unter 20.000 €. Der höhere Preis liegt allerdings nicht nur an der deutlich größeren Menge an Solarmodulen, sondern auch an der Montage der Solarmodule auf dem Hausdach. Diese ist nämlich deutlich aufwändiger als bei einer Solaranlage im Garten und sollte stets von einem professionellen Installationsbetrieb durchgeführt werden.

Garten oder Dach – was lohnt sich mehr?

Die Frage, ob Sie sich eher für eine Solaranlage im Garten oder auf dem Dach entscheiden, sollten Sie vor allem von zwei Faktoren abhängig machen: den Kosten sowie der erforderlichen Leistung. Benötigen Sie lediglich tagsüber kleinere Mengen Solarstrom, um in Ihrem Gartenhaus den Kühlschrank zu betreiben oder Ihr E-Bike aufzuladen, reichen bereits wenige Solarpanels auf dem Dach des Gartenhäuschens. Wollen Sie jedoch langfristig einen Großteil Ihrer Stromkosten einsparen und auch größere Verbraucher mit kostengünstigem Solarstrom versorgen, ist die Solaranlage auf dem Dach die richtige Wahl.

In puncto Kosten wirkt eine Solaranlage im Garten natürlich wie die bessere bzw. günstigere Investition. Allerdings sollten Sie bei der Entscheidung für Garten oder Dach nicht alleine auf die Kosten, sondern eher auf die langfristige Wirtschaftlichkeit der Solaranlage achten. Diese ist bei Dachanlagen in der Regel deutlich höher, da Sie mit einer solchen Anlage auf lange Sicht viel mehr Stromkosten sparen als bei einer Solaranlage im Garten.

Diese Vorteile hat eine Solaranlage auf dem Dach

Eins vorweg: Eine eigene Solaranlage – egal ob im Garten oder auf dem Hausdach – ist eine gute Investition für Sie und die Umwelt. Von den vielen Vorteilen eigener Solarenergie profitieren Sie allerdings erst so richtig, wenn Sie so viel Solarstrom wie möglich selbst verbrauchen – und das ist bei einer Solaranlage auf dem Hausdach eher der Fall. Doch was sind die konkreten Vorteile einer eigenen Solaranlage auf dem Dach?

  1. Die jährlichen Stromkosten senken: Solarstrom vom eigenen Dach kostet Hausbesitzer*innen umgerechnet 11 – 13 Cent pro Kilowattstunde. Mit anderen Worten kostet eigener Solarstrom weniger als ein Drittel von dem, was Hausbesitzer*innen aktuell für Strom aus dem öffentlichen Netz zahlen.
  2. Unabhängig vom Stromversorger werden: Mit einer eigenen Solaranlage auf dem Hausdach können Hausbesitzer*innen ca. 40 % ihres Strombedarfs selbst decken. Wird die Anlage zudem um einen Stromspeicher erweitert, steigt der Grad an Unabhängigkeit sogar auf bis zu 90 % an.
  3. Gegen steigende Strompreise absichern: Solaranlagen liefern über 25 bis 30 Jahre verlässlich Solarstrom. In dieser Zeit müssen sich Hausbesitzer*innen weniger Sorgen um steigende Strompreise infolge höherer CO2-Abgaben machen.
  4. Aktiv die Umwelt schützen: Eine Kilowattstunde Solarstrom hat einen CO2-Fußabdruck von ca. 56 Gramm pro Kilowattstunde; im Vergleich zu Strom aus dem Netz, der auf Emissionen von knapp 434 Gramm CO2/kWh kommt.

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