Photovoltaik auf dem Dach – Eine Entscheidungshilfe


Sie haben ein Eigenheim und fragen sich, lohnt sich die Installation einer Photovoltaikanlage auch auf meinem Dach? Wir erklären, wann sich ein Dach für Photovoltaik eignet, wie viel Leistung sich installieren lässt und wie Sie erkennen, ob die Investition auch finanziell lohnenswert ist. Vorab: Keine Sorge! Die allermeisten Dächer sind für die Installation von Photovoltaik geeignet. 

Photovoltaik Dach

Checkliste: Eignet sich mein Dach für Photovoltaik? 

Bevor man sich als Hauseigentümer*in mit Fragen der Wirtschaftlichkeit oder der Anlagengröße beschäftigt, sollte zunächst grundsätzlich geklärt werden. Kann ich auf meinem Dach überhaupt Photovoltaik installieren? Hierzu kann folgende Checkliste genutzt werden. 

1. Muss mein Dach in gutem Zustand sein?

Wenn Sie eine Photovoltaikanlage installieren möchten, sollte Ihr Dach in den nächsten Jahren nicht erneuert werden müssen und daher in einem verhältnismäßig soliden Zustand sein. Denn installieren Sie eine Photovoltaikanlage und müssen kurz darauf Ihr Dach neu decken, müssen Sie die Module demontieren und anschließend wieder montieren. Das schafft unnötige Mehrkosten, die sich vermeiden lassen. 

2. Wie viel Dachfläche brauche ich mindestens?

Grundsätzlich lässt sich auch auf einer sehr kleinen Dachfläche Photovoltaik installieren. Damit sich der Planungs- und Installationsaufwand lohnt, empfehlen wir eine freie Dachfläche von mindestens 24 Quadratmetern.

3. Welche Ausrichtung und Neigung ist geeignet?

Die höchsten Erträge können bei einer Ausrichtung der Anlage nach Süden und einer Dachneigung von 30 Grad erzielt werden. Allerdings eignen sich auch die meisten anderen Ausrichtungen und Neigungen. Neben der Südausrichtung sind auch Ost- West-Anlagen sehr ertragreich, weil hier in den Morgen- und Abendstunden, wenn zumeist viel Strom benötigt wird, hohe Erträge anfallen.Sie haben eine nach Norden ausgerichtete Dachfläche? Auch dann kann Photovoltaik installiert werden. Lediglich die Erträge fallen hier etwas geringer aus.

4. Mein Dach ist zum Teil verschattet. Ist das ein Problem?

Nein, in der Regel nicht. Ist ihr Dach von Verschattung betroffen, empfiehlt sich eine professionelle Verschattungsanalyse durch einen Fachbetrieb. Einige Verschattungen lassen sich bereits durch einfache Maßnahmen beheben. Sind die Verschattungsursachen permanent, können Ertragsverluste mithilfe einer angepassten Verschaltung der Anlage oder Leistungsoptimierern minimiert werden. 

5. Schiefer, Ziegel oder Bitumen? Welche Dacheindeckungen sind möglich?

Theoretisch lässt sich auf nahezu allen Dacheindeckungen Photovoltaik installieren. Je nach Dacheindeckung kommen spezielle Montagesysteme zum Einsatz. Sogar für Gründächer gibt es Montageoptionen. Wir bei Wegatech installieren allerdings nicht auf allen Dacheindeckungen. Schieferdächer müssen wir leider ablehnen.

6. Ich bin tagsüber, wenn die Sonne scheint, nicht zu Hause. Lohnt sich die Investition trotzdem?

Ja. Die meisten Solaranlagen werden heute mit Stromspeicher installiert. Dieser speichert den tagsüber erzeugten Solarstrom für die Abend- und Nachtstunden zwischen. Eine Solaranlage mit Speicher kann bis zu 80 % Eigenverbrauchsquote erreichen; mit anderen Worten können Sie bis zu 80 % ihres selbst erzeugten Stroms direkt im Haus nutzen.

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Photovoltaik fürs Dach: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Photovoltaik fürs Dach kostet meist zwischen 1.400 bis 2.100 Euro netto pro Kilowatt-Peak. So kann eine 10 kWp Anlage inkl. aller notwendigen Komponenten und der Planung und Installation etwa 14.000 € kosten. Hier ist allerdings noch kein Speicher inbegriffen. Für diesen müssen weitere 5.000 € bis 10.000 € einkalkuliert werden. 

Bei der Finanzierung dieser Kosten werden Hausbesitzende jedoch nicht allein gelassen. Der KfW-Kredit 270 bietet eine zinsgünstige 100 % Finanzierung für die gesamte Anlage. Außerdem bieten einige Städte regionale Förderprogramme für Photovoltaikanlage und/oder Speicher. Informieren Sie sich daher immer auch über die Fördermöglichkeiten bei Ihnen vor Ort. 

Darum lohnt sich die eigene Photovoltaik-Dachanlage

Photovoltaik auf dem Dach ist in der Anschaffung zwar kostspielig, dafür rentiert sich die Investition bereits nach wenigen Jahren. Denn Strom aus dem öffentlichen Netz kostet aktuell ca. 35 Cent, Solarstrom vom eigenen Dach hingegen nur 11 – 13 Cent. Sie sparen demnach mit jeder selbst genutzten Kilowattstunde ca. 20 Cent. Da mit einem Stromspeicher ein Großteil des Stroms selbst genutzt werden kann, rentiert sich Photovoltaik derzeit oft nach 10 bis 15 Jahren. 

 Riesiges ungenutztes Potential für Dach-Photovoltaik

Gerade Photovoltaik-Dachanlagen sind eine Riesen-Chance für die Energiewende. Denn anders als Photovoltaik auf Freiflächen gibt es auf Dächern keine Landnutzungskonflikte. Während eine Photovoltaikanlage auf dem Land potenziell Agrarfläche oder Natur verschwinden lässt, sind die meisten Dächer ohnehin ungenutzt. Eine EUPD-Research Studie offenbart, dass sich etwa 11,7 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland für Photovoltaik eignen. Hiervon sind 89 % noch ohne Solar. Während in Süddeutschland schon ein höherer Sättigungsgrad besteht, haben vor allem östliche Bundesländer Nachholbedarf. In Sachsen-Anhalt beträgt die Photovoltaik-Sättigungsrate auf Ein- und Zweifamilienhäusern so nur etwa 3,4 %.

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