Wärmepumpe im Altbau – Voraussetzungen, Kosten & Förderung


Im Neubau ist die Wärmepumpe längst das beliebteste Heizsystem. Doch wie zuverlässig funktioniert die Wärmepumpe im Altbau? Und welche Voraussetzungen sollte Ihr Haus erfüllen, damit Sie mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe problemlos heizen können? Wir haben die Antworten.

Installation einer Wärmepumpe Altbau
Installation einer Wärmepumpe im Altbau durch Wegatech Handwerker.

Wärmepumpe Altbau – das Wichtigste im Überblick

  • Ob sich eine Wärmepumpe im Bestand lohnt, hängt hauptsächlich vom Heizenergiebedarf des Gebäudes und der daraus resultierenden Effizienz der Wärmepumpe ab.
  • Weitere wichtige Voraussetzungen für eine Wärmepumpe im Altbau sind eine Vorlauftemperatur von unter 55 °C sowie eine ausreichende Dämmung.
  • Eine Wärmepumpe kostet derzeit zwischen 20.000 € und 35.000 €, allerdings erhalten Sie beim Heizungstausch auch bis zu 70 % Förderung.
  • Die beste Wärmepumpenheizung im Bestand ist in den allermeisten Fällen die Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Ist eine Wärmepumpe im Altbau wirklich sinnvoll?

In Deutschland wird mittlerweile in mehr als der Hälfte aller Neubauten eine Wärmepumpe installiert. Im Bestand hat das moderne Heizsystem es jedoch noch deutlich schwerer, hier liegt der Anteil der Wärmepumpen bei gerade mal 3 %. Nicht zuletzt die Debatte rund um das Heizungsgesetz hat viele Hausbesitzer*innen verunsichert, und viele fragen sich zu Recht: Kann ich mit einer Wärmepumpe im Altbau wirklich effizient heizen?

Die Antwort auf diese Frage lautet: Es kommt darauf an. Im unsanierten Altbau erreichen Wärmepumpen beispielsweise nur Jahresarbeitszahlen von drei oder weniger. Das führt zu einem hohen Stromverbrauch der Wärmepumpe, der die Heizkosten erhöht und auch die Klimabilanz verschlechtert. In diesem Fall ist ein Gas-Brennwertkessel oder eine Pelletheizung daher günstiger und klimafreundlicher. Ist der Heizenergiebedarf des Hauses jedoch niedrig genug (dank guter Dämmung oder moderner Heizkörper), kann die Wärmepumpe auch im Altbau effizient und zuverlässig heizen.

Checkliste: Eignet sich mein Altbau für eine Wärmepumpe?

Ob eine Wärmepumpe im Altbau effizient heizen kann, hängt von einer Handvoll Faktoren ab. Dazu zählt allen voran der Heizenergiebedarf sowie die Vorlauftemperatur des Hauses, aus denen sich die voraussichtliche JAZ ergibt. Aber auch das Alter des vorhandenen Heizsystems und der bestehenden Heizungsanlage sind wichtige Faktoren.

1. VORLAUFTEMPERATUR

Ob eine Wärmepumpenheizung im Altbau effizient Wärme produzieren kann, hängt maßgeblich von der Vorlauftemperatur Ihrer Heizungsanlage ab. Denn: Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto weniger Strom benötigt die Wärmepumpe und desto weniger Kosten fallen für die Wärmeproduktion an. Als Faustregel gilt, dass eine Wärmepumpe bis zu einer Vorlauftemperatur von 55 °C in aller Regel effizient betrieben werden kann. In manchen Fällen ist ein Betrieb auch bei einer höheren Vorlauftemperatur möglich, allerdings kommt dann eine sogenannte Hochtemperatur-Wärmepumpe zum Einsatz.

2. Heizenergiebedarf & Dämmung

Immer wieder liest man, dass sich Wärmepumpen nur in sehr gut gedämmten Altbauten lohnen würden. Das stimmt aber nur zum Teil. Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt nämlich nicht nur von der Dämmung, sondern viel mehr vom Heizenergiebedarf des Gebäudes ab. Dieser wird in Kilowatt pro Quadratmeter angegeben und reicht von 0,15 kW/m² im unsanierten Altbau bis zu 0,03 kW/m² im Neubau nach GEG. Dabei gilt: Je niedriger der Wert, desto weniger Strom benötigt die Wärmepumpe und desto höher die Wirtschaftlichkeit.

GebäudetypSpezifischer WärmebedarfMittlere Heizlast
(150 m² Wohnfläche)
Unsanierter Altbau0,12 – 0,15 kW20 kW
Sanierter Altbau0,06 – 0,1 kW12 kW
Neubau
(Wärmeschutzverordnung 1995)
0,04 – 0,06 kW7,5 kW
Neubau nach GEG0,03 – 0,05 kW6 kW

Exkurs: Dämmen – das lohnt sich wirklich

Möchte man mit wenig Geld viel erreichen, empfiehlt es sich, die oberste Geschossdecke zu dämmen und die Fenster auszutauschen. Um die Wärmeverluste jedoch deutlich zu senken, muss auch die Haustür ersetzt und die Dämmstärke der Außenwand angepasst werden.

3. JAHRESARBEITSZAHL (JAZ)

Eine gute Kennzahl zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe ist die Jahresarbeitszahl. Sie gibt an, wie viel Wärme eine Wärmepumpe aus einer bestimmten Menge Strom innerhalb eines Jahres erzeugt. Strom zum Betrieb einer Wärmepumpe kostet derzeit um die 30 Cent. Liegt die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe bei 3, kostet eine Kilowattstunde Heizwärme dementsprechend 10 Cent. Im Vergleich zu einer Gasheizung, die aktuell Betriebskosten von knapp 11 Cent pro kWh hat, hätten Sie mit der Wärmepumpe demnach wahrscheinlich eine leichte Heizkostenersparnis.

Da die JAZ reale Verbrauchswerte im Betrieb widerspiegelt, ist es nicht leicht, den Wert vor der Installation der Wärmepumpe zu ermitteln. Hier ist lediglich eine Schätzung durch einen Fachbetrieb oder durch den JAZ-Rechner des Bundesverbands Wärmepumpe möglich. Für eine erste Einschätzung, ob sich eine Wärmepumpe im Altbau eignet, lohnt sich daher eher der Blick auf die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage.

4. Vorhandenes Heizsystem

Wärmepumpen arbeiten am effizientesten, wenn sie mit einer Flächenheizung wie einer Fußboden- oder Wandheizung kombiniert werden. Diese haben geringe Vorlauftemperaturen von etwa 35 Grad. Die Wärmepumpe muss so weniger Leistung erbringen, um das Gebäude zu beheizen.

Oftmals können Wärmepumpen aber auch in Verbindung mit normalen Heizkörpern (Radiatoren) installiert werden. Hierzu hat sich ein einfacher Test etabliert. Regeln Sie die Vorlauftemperatur Ihres Heizkessels an einem kalten Wintertag auf 50 Grad und drehen Sie die Thermostate der Heizkörper auf. Ist die Heizleistung ausreichend, sind Ihre vorhandenen Heizkörper für eine Wärmepumpe geeignet. Ist dies nicht der Fall, sind etwa Niedertemperatur-Heizkörper eine unkomplizierte Lösung, um die Vorlauftemperatur zu senken.

So läuft die Installation einer Monoblock-Wärmepumpe im Altbau ab

5. ALTER DER BESTEHENDEN HEIZUNG

Ist Ihre bestehende Heizung noch intakt und muss diese nicht zeitnah ausgetauscht werden, kann auch ein bivalentes Heizsystem in Frage kommen. Ihre bestehende konventionelle Heizung wird in diesem Fall an kalten Wintertagen bei hohem Heizbedarf eingesetzt. Ihre Wärmepumpe übernimmt hingegen in der Übergangszeit die Gebäudebeheizung und wird so stets nur im hocheffizienten Bereich betrieben. Schließlich ermöglicht ein bivalentes Heizsystem auch eine flexible Anpassung an Preisschwankungen. Steigt der Preis für Gas, können Sie verstärkt mit Ihrer Wärmepumpe heizen und umgekehrt.

6. Gibt es genug Platz für die Installation und Aufstellung der Wärmepumpe?

Da eine Wärmepumpe bei einem Altbau nicht von vornherein in das Gebäudekonzept integriert wurde, muss zunächst geprüft werden, ob genügend Platz für die Installation und Aufstellung vorhanden ist.

Vor allem bei Erd- und Grundwasserwärmepumpen ist nicht immer ausreichend Platz verfügbar, da hier Erdarbeiten für großflächige Kollektoren oder Brunnen notwendig sind. Entsprechend entscheiden sich Hausbesitzer*innen im Altbau häufig für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die als Medium die Außenluft nutzt und einfach „nur aufgestellt“ werden muss.

Luft-Wasser-Wärmepumpen können sowohl innen als auch außen aufgestellt werden. Auch eine Aufstellung innerhalb und außerhalb des Hauses ist bei Wahl einer Split-Wärmepumpe möglich. Hier ist die Wahl des Aufstellungsortes besonders flexibel, da beide Einheiten deutlich kompakter sind. Innen werden Wärmepumpenheizungen meistens im Keller oder Hauswirtschaftsraum, in seltenen Fällen auch auf dem Dachboden untergebracht. Außerhalb des Hauses empfiehlt sich die Aufstellung an der Hauswand, aus Lärmschutzgründen vorzugsweise in Richtung Straße.

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Fraunhofer-Institut: Studie zum Einsatz von Wärmepumpen im Altbau

Der Mythos, dass sich der Einsatz von Wärmepumpen im Altbau nicht rechnet, hält sich nach wie vor hartnäckig. Diese Annahme wurde mittlerweile jedoch von verschiedenen Studien widerlegt, allen voran durch eine langjährige Analyse des Fraunhofer-Instituts mit dem Namen „WPsmart im Bestand: Wärmepumpenfeldtest“. Dazu untersuchte die Studie die Leistung von Wärmepumpen in insgesamt 56 Bestandsgebäuden mit unterschiedlichen Baujahren und Sanierungsgraden. Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie sind:

  • Die Effizienz einer Wärmepumpe ist nicht alleine vom Alter des Gebäudes abhängig.
  • Viel wichtiger für den effizienten Betrieb ist die korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe sowie eine fachgerechte Installation.
  • Der Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau ist nicht nur bei einer Fußbodenheizung, sondern auch bei klassischen Radiatoren möglich.
  • Im Durchschnitt erreichen die in der Studie untersuchten Wärmepumpen eine JAZ von 3,0 bei einer durchschnittlichen Vorlauftemperatur von 43 °C.

Was kostet eine Wärmepumpe im Altbau?

Wie viel eine Wärmepumpe für den Altbau letztlich kostet, hängt auch von den nötigen Sanierungsmaßnahmen ab. Ohne Sanierung des Gebäudes liegen die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bei 20.000 € bis 35.000 €. Muss für den Einsatz einer Wärmepumpe die Gebäudehülle gedämmt oder die Fenster ausgetauscht werden, steigen die Kosten natürlich entsprechend. Ob sich eine Wärmepumpe auch in einem solchen Fall lohnt, sollte vorab in Zusammenarbeit mit einem Experten oder einer Expertin berechnet werden. In den meisten Altbauten ist der Einsatz einer Wärmepumpe jedoch wirtschaftlich möglich.

Im Betrieb kommt eine Wärmepumpe im Altbau auf Kosten von knapp 1.500 € im Jahr. Wird ein vergleichbares Gebäude hingegen mit Öl oder Gas beheizt, kann man mit jährlichen Kosten von etwa 2.000 € rechnen. Wie hoch die Betriebskosten am Ende konkret ausfallen, hängt allerdings stark vom Heizenergiebedarf des Gebäudes bzw. vom Stromverbrauch der Wärmepumpe ab.

Wärmepumpe im Altbau installieren und Förderung sichern

Seit Anfang des Jahres gilt die Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), welche unter anderem die Förderung von Wärmepumpen und anderen klimafreundlichen Heizung neu regelt. Die neue Förderung (KfW Programm 458) setzt sich aus einer Grundförderung, einem Geschwindigkeitsbonus, einem Effizienz- und einem einkommensabhängigen Bonus zusammen. Je nach Heizungsart, Zeitpunkt des Austauschs und Haushaltseinkommen kann sich die Förderung so auf bis zu 85 % der Anschaffungskosten summieren. Der Fördersatz ist jedoch auf maximal 70 % begrenzt; die maximal förderfähige Summe liegt bei 30.000 €.

*sinkt ab 2029 auf 17 %; gilt nicht für Pelletheizungen, die als alleiniges Heizsystem eingebaut werden.

Was ist die beste Wärmepumpe für einen Altbau?

Wenn sich Hausbesitzer*innen bei der Heizungsmodernisierung für eine Wärmepumpe entscheiden, handelt es sich dabei meist um eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das liegt vor allem daran, dass Luft-Wasser-Wärmepumpen besonders einfach installiert und flexibel dimensioniert werden können. Zudem arbeiten moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe selbst bei Vorlauftemperaturen von über 60 °C noch effizient.

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Wir von Wegatech setzen nun schon seit vielen Jahren auf die Vaillant aroTherm plus als Wärmepumpe für den Altbau. Die platzsparende Heizung kann Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad erreichen und ist damit eine sehr gute Option für Altbauten aller Art. Zudem nutzt die Vaillant aroTherm plus das natürliche Kältemittel Propan, wodurch sie auch bei niedrigen Temperaturen effizient heizt.

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