Der Heizstab: Wie sinnvoll ist die Ergänzung für Ihre Heizungsanlage?


Ein Heizstab reguliert die Temperatur des Brauchwassers im Pufferspeicher. Dadurch können Bedarfsschwankungen ausgeglichen und die Funktionalität der Heizungsanlage sichergestellt werden. Bei richtiger Anwendung kann ein Heizstab somit eine sinnvolle Ergänzung zum primären Heizsystem sein.

Heizstab – Aufbau und Funktion

Viele Menschen kommen Tag für Tag mit den unterschiedlichsten Ausführungen von Heizstäben in Berührung, ohne es wirklich zu bemerken – beispielsweise bei der Nutzung ihres Wasserkochers, des Ofens oder der Waschmaschine. Der Heizstab lässt sich in den dabei ganz einfach anhand seiner charakteristischen, mehrfach geschwungenen U-Form erkennen. 

Aber nicht nur in Haushaltsgeräten, sondern auch in Heizungsanlagen kommen Heizstäbe in verschiedensten Ausführungen zum Einsatz. Die wichtigste Funktion des Heizstabs ist dabei die Temperaturregelung des Brauchwassers, welche in der Regel im Pufferspeicher der Heizungsanlage stattfindet. Dazu wird der Heizstab, der sich im Inneren des Pufferspeichers befindet, mithilfe von elektrischer Energie erwärmt. Die so entstehende Wärme kann direkt an das Wasser übertragen und so zur Regulierung der Wassertemperatur genutzt werden. Aufgrund der hohen Strompreise und der geringen Leistung (etwa 2,5 bis 9 Kilowatt) kommen Heizstäbe jedoch nur als ergänzendes Heizelement zum Einsatz, beispielsweise bei hohen Bedarfsschwankungen oder kurzfristigen Bedarfsspitzen im Winter. Außerdem kann der Heizstab auch den vollständigen Ausfall der Heizungsanlage für eine kurze Zeit auffangen.

Neben der Regulierung und Stabilisierung der Temperatur sichert der Heizstab obendrein auch die hygienische Qualität des Brauchwassers. Im Speziellen geht es dabei um die Abtötung von Legionellen, die durch kurzfristiges Aufheizen auf ca. 65 °C erreicht wird.

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Der Heizstab im Pufferspeicher

Heizstäbe kommen in aller Regel im Pufferspeicher zum Einsatz. Dieser dient als eine Art Zwischenspeicher für Heizwasser, welches bei Bedarf an die Heizkörper im Haus abgegeben werden kann. Der Vorteil: Durch einen Pufferspeicher wird Heizwasser nicht unmittelbar verbraucht, sondern zu günstigeren Konditionen sozusagen vorproduziert. Das ist insbesondere bei Heizsystemen wie der Wärmepumpe oder der Solarthermieanlage sinnvoll, da diese von Umwelteinflüssen – wie der Außentemperatur oder der Sonneneinstrahlung – abhängig sind. 

Pufferspeicher mit Pflanze und Wärmepumpen-Inneneinheit im Hauswirtschaftsraum
Pufferspeicher im Einfamilienhaus

Ein Pufferspeicher arbeitet dabei umso effizienter, je höher und konstanter die Temperatur des gespeicherten Wassers ist. Wird nun Heizwasser aus dem Pufferspeicher entnommen, fällt jedoch nicht nur der Wasserstand, sondern auch die Temperatur des verbliebenen Brauchwassers. Um dieses Absenken der Temperatur auszugleichen, springt die Heizungsanlage kurzzeitig an und produziert neues Heizungswasser nach. Dadurch kann es, gerade in der Übergangszeit vor oder nach der Heizsaison, zu einer sehr hohen Taktung und in der Folge auch zu kleineren Schäden an der Heizungsanlage kommen.

Genau hier kommt der Heizstab ins Spiel. Statt neues Heizwasser nachzuliefern, wird das verbliebene Brauchwasser einfach mithilfe des Heizstabs auf die benötigte Temperatur erhitzt. Das schont nicht nur die Heizungsanlage, sondern senkt in der Regel auch die Energiekosten. Aber Vorsicht: Aufgrund der aktuell hohen Stromkosten sollte der Heizstab auf keinen Fall häufiger als nötig zum Einsatz kommen und schon gar nicht als primäres Heizsystem fungieren.

Heizstab mit eigenem Solarstrom betreiben

Eine deutlich kostengünstigere – und obendrein auch noch umweltfreundliche – Möglichkeit, den Heizstab mit Energie zu versorgen, ist Solarstrom vom eigenen Hausdach. Dieser kostet mit Stromgestehungskosten von ca. 10 Cent/kWh gerade einmal ein Drittel bis ein Viertel dessen, was Hausbesitzer*innen aktuell für Strom aus dem öffentlichen Netz bezahlen. Zudem lohnt es sich aufgrund der immer geringeren Einspeisevergütung zunehmend, möglichst viel produzierten Solarstrom selbst im Haus zu verbrauchen. Ein Heizstab ist in diesem Fall ein zusätzlicher und sinnvoller Verbraucher.

Kosten und Wartung eines Heizstabs

Heizstäbe sind – wie die meisten Elektroheizungen – sehr kostengünstig in der Anschaffung. Kleine Modelle mit ca. drei Kilowatt Leistung sind schon für knapp 100 € zu haben, und auch vergleichsweise leistungsstarke Heizstäbe kosten selten mehr als 300 € bis 400 €. Damit der Heizstab richtig verbaut wird und effizient arbeiten kann, sollte die Montage außerdem von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden, wofür weitere 100 € anfallen. Insgesamt summieren sich die Kosten beim Kauf eines Heizstabs so auf knapp 200 € bis maximal 500 €.

Die Wartung eines Heizstabs ist in aller Regel nicht sehr zeitaufwendig. Bei sehr kalkhaltigem Wasser kann es jedoch vorkommen, dass sich kalkhaltige Ablagerungen an der Außenseite der Rohre bilden. Dies kann zu Schäden am Heizstab oder sogar zur Überhitzung des Gerätes führen. Um die Kalkbildung zu verlangsamen – ganz verhindern lässt sie sich nämlich nicht – sollte die Wassertemperatur im Pufferspeicher möglichst konstant zwischen 50 und 60 Grad Celsius liegen. Lediglich ein- bis zweimal pro Tag sollte die Temperatur für kurze Zeit auf ca. 65 °C erhöht werden, um der Gefahr von Legionellen vorzubeugen.

Heizstab und Luft-Wasser-Wärmepumpe kombinieren

Ein Heizsystem, welches sinnvoll durch einen Heizstab ergänzt werden kann, ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Dieses umweltfreundliche Heizsystem erzeugt Wärme, indem es mithilfe von Strom und Umweltwärme ein spezielles Kältemittel verdampft – quasi das umgekehrte Verfahren eines Kühlschranks. Die Effizienz der Luft-Wasser-Wärmepumpe hängt dabei maßgeblich von der Außentemperatur ab. Je niedriger diese ist, desto weniger Wärme kann aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt werden. 

Ab einer gewissen Temperaturuntergrenze, die in der Regel zwischen -5 °C und -15 °C liegt, ist ein wirtschaftlich effizienter, monovalenter Betrieb (monovalent = ein Heizsystem) der Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Regel nur noch selten möglich. Statt eines zweiten vollwertigen Heizsystems kann aber auch hier ein Heizstab im Pufferspeicher Abhilfe leisten. Dieser übernimmt, wie bereits beschrieben, an besonders kalten Tagen die Erwärmung des Brauchwassers; auch monoenergetischer Betrieb genannt. Diese Kombination hat den Vorteil, dass die Wärmepumpe in diesem Fall nicht überdimensioniert werden muss und so deutlich kostengünstiger angeschafft werden kann.

Der Heizstab: Sinnvolle Ergänzung bei richtiger Anwendung

Ein Heizstab im Pufferspeicher stellt sicher, dass Ihre Heizungsanlage sowohl bei Bedarfsschwankungen als auch bei Bedarfsspitzen effizient arbeiten kann und keinen langfristigen Schaden nimmt. Zudem sorgt die Mini-Elektroheizung dafür, dass Ihr Brauchwasser auch dann keimfrei bleibt, wenn das primäre Heizsystem für längere Zeit einmal keine Wärme erzeugt. Im Sommer, wenn der Wärmebedarf besonders gering ist, kann der Heizstab sogar als alleiniges Heizsystem fungieren. Das lohnt sich insbesondere dann, wenn der dafür benötigte Strom aus einer eigenen Solaranlage kommt. 

Besonders effizient arbeitet der Heizstab in Kombination mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das liegt vor allem daran, dass beide Heizsysteme Wärme gewinnen, indem sie elektrische in thermische Energie umwandeln. Mit anderen Worten: bei der Unterstützung der Wärmepumpe durch einen Heizstab brauchen Sie keinen zusätzlichen Energieträger, wie es bei einer Gas- oder Pelletheizung der Fall wäre. Zudem muss Ihre Wärmepumpe bei der Kombination mit einem Heizstab nicht überdimensioniert werden, nur um an einigen besonders kalten Tagen weiterhin effizient zu arbeiten – das übernimmt von nun an der Heizstab.

Eigene Wärmepumpe und umweltfreundlich heizen

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