Wärmepumpen­stromtarife – So funk­tio­niert die Tarif­suche


Ein Wärmepumpenstromtarif ermöglicht es Anlagenbesitzenden, Strom für ihre Wärmepumpe zu besonders günstigen Preisen zu beziehen. Bei Wahl eines Ökostromtarifs können Sie mit Ihrer Wärmepumpe sogar vollkommen klimaneutral heizen.

Was ist ein Wärmepumpenstromtarif?

Ein Wärmepumpenstromtarif ist ein vergünstigter Stromtarif, der speziell für Wärmepumpen angeboten wird. Da der normale Strompreis für Ihren Haushaltsstromverbrauch deutlich höher ist, ist die Nutzung eines Wärmepumpenstromtarifs empfehlenswert. Sie müssen hierfür allerdings einen separaten Zähler für den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe installieren.

Die Tarifsuche über Stromvergleichsportale

Neben den lokalen Energieversorgern bieten auch viele andere Stromversorger Wärmepumpenstromtarife an. Daher ist ein Tarifvergleich bei einem Stromvergleichsportal, wie verivox oder check24 stets sinnvoll. Taucht Ihr lokaler Anbieter nicht im Vergleichsportal auf, können Sie diesen nochmals gezielt auf dessen Tarife ansprechen. Entscheiden Sie sich bei der Tarifauswahl für einen Ökostromanbieter, der 100% Öko-Strom liefert, können Sie Ihre Wärmepumpe sogar vollständig regenerativ betreiben.  

Eintarif- oder Doppeltarifzähler?

Um sich verfügbare Wärmepumpenstromtarife anzeigen zu lassen, werden Sie auf Vergleichsportalen häufig dazu aufgefordert anzugeben, ob Sie einen Eintarifzähler oder Doppeltarifzähler besitzen. Welche Zählerart bei Ihnen vorliegt, können Sie Ihrer Stromrechnung entnehmen.

Doch was bedeuten diese Zählerarten? Bei einem Eintarifzähler haben Sie nur ein Zählwerk und beziehen Ihren Strom zu einem festen Tarif. Ein Doppeltarifzähler besteht aus zwei getrennten Zählwerken, daher kann der Strombezug auch mit zwei unterschiedlichen Tarifen erfolgen. So kann nachts günstiger Nachtstrom zu einem Nachtstromtarif bezogen werden. Der Nachtstromtarif wird daher meistens als Niedrigtarif (NT) und der Tagstromtarif als Hochtarif (HT) bezeichnet. Möchten Sie Wärmepumpenstromtarife für einen Doppeltarifzähler auf einem Vergleichsportal angezeigt bekommen, müssen Sie demnach angeben, welche Strommengen Sie jeweils im Niedrig- und Hochtarif beziehen möchten.

Ein Doppeltarifzähler kann lohnen, wenn Sie einen hohen Strombedarf und ein Haus mit schlechtem Dämmstandard haben. Schalten Sie Ihre Heizung in der Nacht ohnehin aus, da Sie ein Haus mit einem hohen Energiestandard haben, ist in der Regel ein Eintarifzähler ausreichend. Um von einem Eintarifzähler auf einen Doppeltarifzähler zu wechseln oder umgekehrt, müssen Sie sich an Ihren zuständigen Netzbetreiber wenden. Zu beachten ist allerdings: Viele günstige Wärmepumpenstromtarife unterscheiden nicht zwischen Hoch- und Niedrigtarif und berechnen auch bei Angabe eines Doppeltarifzählers den gleichen Preis pro Kilowattstunde.

Öko-Strom: Ja oder Nein?

Vergleicht man Ökostrom-Wärmepumpentarife und normale Stromtarife für Wärmepumpen, zeigt sich überraschenderweise: Ökostromtarife sind nicht teurer! Im Gegenteil, die günstigsten Tarife sind sogar Ökostromtarife. Da die Klimabilanz einer Wärmepumpe ausschließlich vom ökologischen Fußabdruck des Stromtarifs abhängt, können Sie so mit der Wahl eines Ökostromtarifs 100 % erneuerbar heizen und außerdem Stromkosten sparen.

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Vertragslaufzeit

Die Mindestvertragslaufzeit variiert zwischen einem Monat und zwei Jahren. Üblich ist eine Vertragslaufzeit von einem Jahr. In dieser Zeitspanne werden häufig die günstigsten Tarife angeboten.

Neukund*innenbonus & Anbieterwechsel

Häufig wird Kund*innen ein Neukund*innen- oder Wechselbonus gewährt, der die Stromkosten im ersten Jahr deutlich reduziert. Teilweise werden sogar Boni von 300 € oder mehr angeboten. Möchten Sie Ihre Heizkosten auf ein Minimum reduzieren, rentiert es sich den Stromanbieter jährlich zu wechseln und so den Bonus zu nutzen. Der neue Anbieter übernimmt sogar alle Wechselformalitäten, sodass der Wechsel verhältnismäßig unkompliziert abläuft. Hierbei sollten Sie unbedingt die Kündigungsfrist Ihres Stromtarifs beachten, die meistens bei 4-6 Wochen liegt. In einigen Ausnahmefällen werden Kündigungsfristen von zwei Wochen angeboten. Versäumen Sie die Kündigung, verlängert sich Ihr Vertrag automatisch.

Ist Ihnen das regelmäßige Wechseln zu aufwendig, sollten Sie sich an den Gesamtpreisen für ein Jahr ohne Bonus orientieren. Denn nach einigen Jahren ist auch der Vorteil eines hohen Bonus im ersten Jahr weggeschmolzen.

Eingeschränkte Preisgarantie

Besonders günstige Verträge enthalten oftmals eine eingeschränkte Preisgarantie. Das heißt: Nach Ablauf der Preisgarantie kann der Preis wieder deutlich ansteigen.

Abschlag

Ein Abschlag ist die Gebühr, die Sie monatlich für Ihren Strombezug zahlen. Der Abschlag wird aus Ihrem voraussichtlichen Strombedarf berechnet. Haben Sie am Ende des Jahres mehr oder weniger verbraucht, wird die Differenz ausgeglichen.

Achtung: Der Neukund*innenbonus wird nicht in den Abschlag einbezogen. Teilweise werden nur 11 statt 12 Abschlagszahlungen pro Jahr fällig.

Kaution

Einige Anbieter verlangen zu ihrer eigenen finanziellen Absicherung eine einmalige Kaution in Höhe des monatlichen Abschlags bei Vertragsbeginn. Diese Anbieter sind allerdings in der Minderheit und es empfiehlt sich einen Anbieter zu wählen, der keine monatliche Kaution fordert.

Online-Tarif

Heutzutage werden immer häufiger sogenannte Online-Stromtarife angeboten. Der Vertragsabschluss und die Kommunikation mit dem Versorger werden hier nur Online abgewickelt.

Da der Vertrag in diesem Fall im Fernabsatz geschlossen wird, besteht ein Widerrufsrecht innerhalb einer Frist von 14 Tagen. Es empfiehlt sich, einen schriftlichen Widerruf über das Widerrufsformular Ihres Energielieferanten per Einschreiben zu versenden.

Tarifbeispiel (Stand 10.2023)

StromversorgerVattenfall AB
TarifzeitpunktOktober 2023
TarifnameWärmepumpe Natur 12
TarifartÖkostromtarif
Jährlicher Stromverbrauch4.000 kWh
Preis pro Jahr1031,60 € (981,60 im ersten Jahr inkl. Neukund*innenbonus)
Preis pro Kilowattstunde0,2579 € (0,2454 € im ersten Jahr inkl. Neukund*innenbonus)
Vertragslaufzeit12 Monate
Kündigungsfrist1 Monat
Vertragsverlängerungauf unbestimmte Zeit
Preisgarantie1 2 Monate
Abschlägemonatlich

Wärmepumpenstromtarif und Photovoltaik – Geht das?

Kombiniert man die eigene Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage, lässt sich ein Teil des erzeugten Solarstroms zur Versorgung der Wärmepumpe nutzen. Jedoch erlauben in diesem Fall nur wenige Energieversorger die zusätzliche Nutzung eines Wärmepumpenstromtarifs. Meist müssen sich Hausbesitzende entscheiden. Entweder sie betreiben Ihre Wärmepumpe separat und nutzen einen Wärmepumpenstromtarif oder sie versorgen das ganze Haus inklusive Wärmepumpe mit Solarstrom und verzichten auf einen vergünstigten Tarif.

Welche Variante sich für Sie lohnt, hängt unter anderem vom Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe, dem Preisunterschied zwischen Haushalts- und Wärmepumpentarif und der Größe Ihrer Photovoltaikanlage ab. Da die Strompreise in den nächsten Jahren ansteigen werden und der Strom aus Ihrer Photovoltaikanlage konstant für nur 10-14 Cent pro Kilowattstunde erzeugt werden kann, ist langfristig häufig der Verzicht auf den Wärmepumpenstromtarif die bessere Variante.

Sperrzeiten der EVU beachten

Energieversorger sind bei Wärmepumpenstromtarifen berechtigt, die Stromversorgung der Wärmepumpe für insgesamt sechs Stunden innerhalb von 24 Stunden zu unterbrechen. Die Unterbrechung darf höchstens zwei Stunden am Stück sein. Übliche Sperrzeiten sind mittags und abends.  

Der Grund für die Unterbrechung der Stromlieferung ist: Zu Zeiten von Lastspitzen, in denen allgemein viel Strom verbraucht wird, müssen Energieversorger primär die Versorgungssicherheit gewährleisten. Wärmepumpen haben hier eine nachrangige Priorität. Außerdem ist es zu Spitzenzeiten nicht rentabel für Energieversorger, Strom derart günstig zu verkaufen.

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