Der Stromzähler – Das müssen Sie als Hausbesitzer*in wissen


Die Ankündigung, analoge Stromzähler durch digitale Zähler zu ersetzen, hat viele Hausbesitzer*innen verunsichert. Wann muss ich meinen Stromzähler wechseln? Muss es schon ein Smart Meter sein und wer zahlt den Zählerwechsel? Das alles und mehr erfahren Sie hier.

Elektroinstallation

Was ist ein Stromzähler? 

Stromzähler messen den Stromverbrauch in einem Haushalt. Die Menge des verbrauchten Stroms wird meist in Kilowattstunde (kWh) auf dem Zähler ausgewiesen. 

Abgelesen wird ein Stromzähler meist einmal im Jahr. Das liegt daran, dass die monatlichen Abschläge für Strom meist für ein Jahr festgesetzt werden und sich am Verbrauch des letzten Jahres orientieren. Außerdem wird so überprüft, ob im aktuellen Jahr so viel Strom verbraucht wurde wie erwartet, oder ob ggf. nachgezahlt werden muss bzw. eine Erstattung aussteht. 

Arten von Stromzählern

Heutzutage haben Eigentümer verschiedene Stromzähler zur Auswahl.

Ferraris-Stromzähler

Der klassische Stromzähler ist der Ferraris-Stromzähler, der den Stromverbrauch elektromechanisch misst. Er hat Metallräder mit Ziffern, welche sich je nach Verbrauch schnell oder langsam drehen. Ferrariszähler sind wie alle Stromzähler in Deutschland mit einer Eichmarke nach dem Eichgesetz versehen. Nach 16 Jahren müssen sie gewechselt oder einer neuen Prüfung unterzogen werden. Die Fehlertoleranz bei der Eichung liegt bei 2%.

Nahaufnahme von drei Ferrais-Stromzählern
Ferraris-Stromzähler

Doppeltarifstromzähler

Eine Variante des Ferraris-Stromzählers ist der Doppeltarifstromzähler, auch Zweirichtungszähler genannt. Dieser hat ein separates Zählrad, mit dem der Verbrauch tagsüber und Nachts getrennt gemessen werden kann. Dies kann notwendig sein, da manche Stromversorger separate Nachtstromtarife anbieten, bei denen nachts günstiger Strom bezogen werden kann. 

Digitaler Stromzähler

Ein digitaler Stromzähler erfasst den tatsächlichen Stromverbrauch in Echtzeit, visualisiert diesen und speichert Ihn. Im Unterschied zu den analogen Geräten muss für die Messung des Verbrauchs hier nicht mehr die Differenz zum Zählerstand im Vorjahr vermerkt werden. Zudem kann der Zähler anzeigen, zu welcher Zeit im Haushalt Strom verbraucht wird und welche Geräte wie viel Strom verbrauchen. 

Smart Meter

Ein Smart Meter ist die modernste Form eines Stromzählers. Zusätzlich zur digitalen Erfassung der Stromverbräuche ist das Smart Meter internetfähig und kann über eine Kommunikationseinheit (Gateway) Stromverbräuche und Daten  an die Messstellenbetreiber weitergeben. Hierbei sind die Daten jedoch geschützt. Es werden keine Daten an Dritte weitergegeben und die Verbrauchsdaten können nur über 2 Jahre gespeichert werden. Die Ablesung am Display ist zumeist über eine PIN geschützt. 

Smart Meter sind für die Energiewende entscheidend. Durch die zunehmende Nutzung von fluktuierenden Energiequellen wie Wind und Sonne wird es nämlich immer wichtiger, Erzeugung und Verbrauch genauer aufeinander abzustimmen. 

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Was für einen Stromzähler brauche ich?

Benötigen Sie einen neuen Stromzähler, wird bei Ihnen vermutlich ein digitaler Stromzähler eingesetzt, denn künftig müssen alle Haushalte über einen solchen verfügen. Grund hierfür ist das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG). Dieses schreibt den flächendeckenden Einbau von digitalen Stromzählern bis 2032 vor. Dieser Umbau ist häufig auch als “Smart Meter Rollout” bekannt.

Bauen Sie ein neues Gebäude, muss bereits seit 2017 ein digitaler Zähler verbaut werden. Seit 2020 wird nun auch der Bestand nach und nach mit digitalen Zählern ausgestattet. Ob ein Smart Meter (intelligentes Messsystem) erforderlich ist, entscheidet Ihr Stromverbrauch. Ab einem jährlichen Stromverbrauch von 6.000 kWh ist der Einbau eines intelligenten Messsystems Pflicht. Unter 6.000 kWh reicht es, wenn Sie einen digitalen Stromzähler haben. 

Muss ich mich selbst um den Zählerwechsel kümmern?

Für den Einbau eines Stromzählers ist der Messstellenbetreiber verantwortlich. Dies ist in den meisten Fällen der örtliche Netzbetreiber. Sie selbst müssen daher zumeist nicht tätig werden. 

Achtung: Der Netzbetreiber ist nicht Ihr Stromversorger. In Deutschland können Sie Ihren Stromversorger frei wählen. Der Netzbetreiber ist jedoch immer für die örtlichen Netze zuständig. Häufig ist der örtliche Netzbetreiber mit den örtlichen Stadtwerken verbunden, aber eine rechtlich unabhängige Gesellschaft. 

Ihr Netzbetreiber informiert Sie mindestens 3 Monate vor dem Tausch über den anstehenden Stromzählerwechsel. In einem zweiten Schreiben werden Sie über den konkreten Termin des Zählerwechsels in Kenntnis gesetzt. 

Stromzähler und Photovoltaik

Haben Sie eine Photovoltaikanlage,  wird in der Regel ein Smart Meter für die Anlage installiert, welches vom gleichen Hersteller wie der Wechselrichter stammt- Damit soll eine optimale Anbindung an das im Wechselrichter integrierte Energiemanagement gewährleistet werden. Das Smart Meter kann sowohl den Haushaltsstromverbrauch als auch  die Einspeiseleistung in Echtzeit erfassen und intelligent managen. Ab einer Anlagenleistung von über 7 kW ist der Einbau eines Smart Meters sogar gesetzlich vorgeschrieben. Dies gilt auch, wenn Sie jährlich weniger als 6.000 kWh Strom verbrauchen. Die Kosten für das Smart Meter sind in der Regel bereits im Angebot für Ihre Photovoltaikanlage enthalten. Der Einbau selbst wird durch Ihren Netzbetreiber umgesetzt. 

Bestehende Photovoltaikanlagen haben meist analoge Einspeisezähler. Diese messen lediglich wie viel Strom von Ihrer Photovoltaikanlage ins Netz gespeist wird. Ist Ihre Anlage größer als 7 kWp kommt der Messstellenbetreiber bezüglich des Zählerwechsels in den nächsten Jahren auf Sie zu. In der Regel erhöht sich durch den Wechsel Ihre Zählergebühr. 

Ein typisches Smart Meter für eine Photovoltaikanlage ist das Smart Energy Meter von Kostal. Dieses ist eines der modernsten Geräte auf dem Markt und seit 2019 erhältlich.  Das Gerät kann einfach installiert werden. Daten werden in Echtzeit erfasst. Hierdurch können Erträge und Verbrauchsdaten exakt koordiniert werden.

Smart Meter der Firma KOSTAL
Kostal Smart Energy Meter

Montageort

Der Stromzähler befindet sich in Deutschland zumeist in einem Zählerschrank oder aber auf einer sogenannten Zählertafel. Früher gab es unterschiedliche technische Anschlussbedingungen des jeweiligen Stromnetzbetreibers, weshalb sich ältere Zählerschränke mitunter sehr unterscheiden. Durch die TAB 2000 wurden diese Anschlussbedingungen vereinheitlicht. Die meisten Netzbetreiber halten sich an diese neuen einheitlichen Anschlussbedingungen. Teilweise wurde die TAB 2000 mittlerweile an die aktuellen Anschlussbedingungen angepasst. 

Der Zählerschrank bzw. die Zählertafel sind meist im Keller oder in einem anderen frei zugänglichen Raum des Gebäudes. Manchmal findet er sich auch in einem speziellen Hausanschlussraum.

Haben Sie einen alten Zählerschrank, kann es sein, dass durch die Notwendigkeit einen digitalen Zähler zu installieren ein neuer Zählerschrank erforderlich wird. Vor allem bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage kann dies der Fall sein. Sie müssen sich auch hier jedoch um nichts kümmern, da Ihr Installationsbetrieb prüft, ob ein neuer Zählerschrank erforderlich ist. 

Kosten eines Stromzählers

Stromzähler sind nicht sonderlich teuer und bereits für unter 10 € zu haben. Diese Stromzähler dienen jedoch nur der Messung des Stromverbrauchs kleiner Elektrogeräte und sind nicht zur Messung des Stromverbrauchs eines Haushalts gedacht. Sie zeigen meist lediglich an wie viel KWh verbraucht werden und werden zwischen Steckdose und Gerät geschaltet.

Stromzähler für ein Haus sind hingegen für etwa. 40-100€ erhältlich. Soll es ein digitaler Zähler bzw. ein Smart Meter sein, könne die Kosten auch schon mal mehrere hundert Euro betragen. 

Die Kosten für den Einbau des Stromzählers werden von Ihrem Messstellenbetreiber getragen. Dieser kann daraufhin ihre Zählergebühr erhöhen. Diese Erhöhung ist jedoch gesetzlich begrenzt. Bei einem digitalen Zähler sind maximal 20€ und bei einem Smart Meter maximal Kosten von 40€ möglich. Muss Ihr Zählerschrank für den Wechsel hingegen erneuert werden, müssen Sie die Kosten hierfür selbst tragen.

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