Pelletheizung – Diese Nachteile sollten Sie kennen


Pelletheizungen gelten umweltfreundlich und ermöglichen unabhängiges Heizen. Doch die Anschaffung einer Pelletheizung ist nicht nur mit Vorteilen verbunden. Welche Nachteile Pelletheizungen mit sich bringen, erfahren Sie hier. 

Holzpellets vor Holzscheit mit Kaminfeuer im Hintergrund

Einführung: Die Pelletheizung auf dem Vormarsch

Pelletheizungen sind beliebt. Insbesondere 2022 war ein Rekordjahr für die Pelletheizung. Wurden von 2014 bis 2019 konstant etwa 30.000 neue Pelletheizungen installiert, verdoppelten sich die Installationszahlen in 2020 auf über 60.000. 2021 waren es dann schon mehr als 86.500 und 2022 sogar 123.000 neue Pelletheizungen.

Hierbei boomt vor allem das Segment der Pelletkessel mit einer Leistung bis zu 50 kW. Diese Kessel werden vorwiegend in Einfamilienhäusern eingesetzt. Grund für den plötzlichen Boom ist zweifelsfrei die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). 2024 können Hausbesitzer*innen hier beim Ersatz einer alten Heizung durch eine erneuerbare Heizungsform – wie die Pelletheizung – bis zu 70 Prozent Förderung erhalten. Neben Pelletheizungen sind auch Wärmepumpen und Solarthermieheizungen förderfähig.

Zubau Pelletheizungen 2023
Zubau Pelletheizungen

Hausbesitzer*innen, die jetzt auf eine Pelletheizung umsteigen, sollten sich jedoch nicht durch die Förderung zu einer schnellen Kaufentscheidung hinreißen lassen, sondern sich auch mit den Nachteilen der Technologie auseinandersetzen. 

Nachteile einer Pelletheizung

 1. Hoher Platzbedarf

Da Pellets bevorratet werden müssen, hat die Pelletheizung einen sehr hohen Flächenbedarf und muss folglich in einem großen Keller aufgestellt werden. Hatten Sie zuvor einen Öltank, kann dieser Platz für eine Pelletheizung genutzt werden. Problematisch ist es, wenn nur ein sehr kleiner Kellerraum zur Verfügung steht oder aber gar ein Gebäude ohne Keller vorhanden ist. Gerade bei Neubauten kommt es häufig vor, dass überhaupt kein Keller realisiert wird. Hier sollten Sie statt auf Pellets eher auf andere erneuerbare Heizungsalternativen, wie die Wärmepumpe, setzen.

2. Hohe Anschaffungs- und Einbaukosten

Die Kosten für die Anschaffung einer Pelletheizung liegen meist bei 15.000 € bis 28.000 €. Damit sind Pelletheizungen deutlich teurer als Öl- oder Gasheizungen. Auch Solarthermieanlagen sind deutlich günstiger. Hier muss aber beachtet werden, dass eine Solarthermieanlage nicht als alleiniges Heizsystem fungieren kann. 

Dabei müssen im Gegensatz zu einer Öl- bzw. Gasheizung nicht die gesamten Investitionskosten selbst getragen werden. Ersetzen Sie eine bestehende Heizungsanlage, können Ihnen beim Einbau einer Pelletheizung bis zu 60 % der Kosten erstattet werden. Für den Neubau gilt dies nicht, da die Nutzung erneuerbarer Energien hier verpflichtend ist. Die Alternative zur Pelletheizung ist im Neubau meist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese liegt etwa in einer vergleichbaren Preisklasse wie eine Pelletheizung.

3. Regelmäßige Reinigung & Pelletsbestellung notwendig

Bei der Verbrennung von Holzpellets entsteht Asche. Diese sollte alle 1–2 Wochen entfernt werden. Einmal im Monat sollten Sie außerdem den Ofen bzw. Kessel reinigen, um den Verbrennungsprozess nicht zu behindern. Außerdem muss auch der Lagerraum regelmäßig geputzt werden. Je nach Größe Ihres Pelletlagers müssen Sie zudem in regelmäßigen Abständen Pellets nachordern. Lediglich das Befüllen der Pelletheizung aus dem Lager geschieht automatisch.

 4. Wartungsaufwand

Ein weiterer Nachteil der Pelletheizung ist der Wartungsaufwand. Eine Pelletheizung sollte etwa einmal im Jahr gewartet werden. Bei der Wartung wird überprüft, ob der Schornstein sauber ist, die Heizung reibungslos funktioniert als auch ob die erforderlichen Grenzwerte eingehalten werden. Meist fallen für die Wartung Kosten von 200 bis 300 € an. 

 5. Holz ist als Ressource kritisch

Die Pelletheizung gilt als besonders umweltfreundlich, da sie ausschließlich den nachwachsenden Rohstoff Holz zum Heizen nutzt. Das C02, das bei der Verbrennung der Pellets entsteht, ist nicht mehr als auch bei der natürlichen Verrottung von Bäumen entstehen würde. Da aktuell hauptsächlich Abfälle aus der Holzindustrie für die Herstellung der Pellets genutzt werden, müssen für die Pelletproduktion auch keine Wälder gerodet werden. Auch die Herstellung der Pellets selbst ist nicht sonderlich energieintensiv. 

Nachteilig ist allerdings, dass die Menge der verfügbaren Holzabfälle begrenzt ist. Somit können nicht alle Haushalte in Deutschland auf Pelletheizungen umsteigen. Das macht die Technologie nur begrenzt skalierbar. 

Durch den Klimawandel sind außerdem bereits viele Wälder in Deutschland gefährdet. Der Kauf von Holzabfällen unterstützt indirekt die Holzindustrie und somit die Abholzung von Wäldern. Zwar muss in Deutschland jeder gefällte Baum auch wieder ersetzt werden, bis ein Baum jedoch wieder die ursprüngliche Größe und Kraft zur CO2-Kompensation erreicht hat, können Jahrzehnte vergehen. 

 6. Emissionen durch den Pellettransport 

Schließlich muss auch beachtet werden, dass für den Transport der Pellets zum eigenen Haus teilweise erhebliche Strecken mit Lastwagen zurückgelegt werden müssen. Sie sollten daher darauf achten, Pellets aus Deutschland und bestenfalls aus der unmittelbaren Umgebung zu nutzen. Das hält die CO2-Emissionen durch den Transport gering und verbessert die Ökobilanz Ihrer Pelletheizung. 

Fazit

Die Pelletheizung hat einige Nachteile, ist aber trotzdem eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative zu Öl- und Gas. Während die Heizölpreise explodieren und auch der Gaspreis stetig anzieht, können Pellets günstig bezogen werden. 

Sie sollten sich bei der Anschaffung jedoch bewusst sein, dass eine Pelletheizung platzintensiv ist und regelmäßige Reinigungsarbeiten erfordert. Auch sind die verfügbaren Holzabfälle für Pelletheizungen begrenzt und der Rohstoff Holz in Zeiten des Klimawandels und Baumsterbens fragwürdig. 

Eine Alternative zur Pelletheizung kann die Luft-Wasser-Wärmepumpe sein. Diese heizt ebenfalls erneuerbar, nutzt statt Holz jedoch Wärme aus der Umgebungsluft. In Kombination mit Ökostrom ist sie zu 100 % erneuerbar und somit noch klimafreundlicher als die Pelletheizung. Außerdem haben Wärmepumpen einen geringeren Platzbedarf und es fallen keine Reinigungsarbeiten an. Die Kosten einer Wärmepumpe sind dabei in etwa vergleichbar mit denen einer Pelletheizung.

Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.

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