Welche Wärmepumpe ist die richtige für mich? Leitfaden für Hausbesitzer*innen


Die Wärmepumpe gilt als Heizung der Zukunft und wird mehr und mehr zum Standard beim Einbau einer neuen Heizung. Dennoch ist das Wissen über die Technologie bei vielen Hausbesitzer*innen häufig noch begrenzt und vielfach kommt die Frage auf: Welche Wärmepumpe ist die richtige für mein Haus? Dieser Leitfaden hilft Ihnen Schritt für Schritt die passende Wärmepumpe zu finden. 

Wärmepumpe im Garten

Die richtige Wärmepumpenart – Luft, Grundwasser oder Erde?

Wenn Sie auf der Suche nach der richtigen Wärmepumpe für Ihr Haus sind, sollten Sie sich zunächst mit der grundlegendsten Frage beschäftigen. Wir empfehlen daher zunächst zu entscheiden, welche Wärmepumpenart es sein soll. 

Doch ganz von vorn: Wärmepumpen erzeugen Energie, indem sie ihrer Umgebung mithilfe von Strom Energie entziehen. Die Umgebungsenergie kann dabei aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder aber dem Erdreich stammen. Auch die Nutzung der Energie der Abluft aus den Innenräumen ist möglich. 

Dementsprechend werden folgende Wärmepumpenarten unterschieden:

  • Luftwärmepumpe oder auch Luft-Wasser-Wärmepumpe
  • Erdwärmepumpe bzw. Sole-Wärmepumpe
  • Grundwasser-Wärmepumpe bzw. Wasser-Wasser-Wärmepumpe
  • Luft-Luft-Wärmepumpe bzw. Abluft-Wärmepumpe

Daneben gibt es noch die Sonderform Brauchwasser-Wärmepumpe, die lediglich zur Erwärmung des Warmwassers im Haus dient und meist eine Abluft-Wärmepumpe ist. Möchte man als Hausbesitzer*in eine Wärmepumpe als Hauptheizung nutzen, kommen vorrangig Luft-, Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen in Frage. Daher möchten wir uns im Folgenden auf diese Wärmepumpenarten beschränken. 

Luftwärmepumpe

Die gängigste Wärmepumpenart ist die Luftwärmepumpe bzw. Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese entzieht, wie der Name bereits vermuten lässt, der Außenluft Energie. Da die Temperatur der Außenluft über den Jahresverlauf schwankt, ist die Luftwärmepumpe etwas weniger effizient als andere Wärmepumpenarten. Dennoch wird auch hier meist eine Jahresarbeitszahl von 3,5 – 4 erreicht. Das heißt, dass die Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom mit Hilfe von Umgebungsenergie 3,5-4 Kilowattstunden Heizwärme erzeugen kann. 

Der große Vorteil von Luftwärmepumpen ist, dass sie unkompliziert und ohne jegliche Erdarbeiten installiert werden können. Da keine Prüfung der Erdwärmevorkommen oder des Grundwasserspiegels erforderlich ist, sind sie technisch in so gut wie jedem Gebäude einsetzbar.

ErDWärmepumpe

Erd- oder auch Sole-Wärmepumpen nutzen die Wärmeenergie des Erdreiches. Dabei wird zwischen der oberflächennahen Erdwärmenutzung mit Erdwärmekollektoren und dem Einsatz von Sonden in bis zu 100 Metern Tiefe unterschieden. Der Pluspunkt einer Erdwärmepumpe ist, dass die Temperatur des Erdreichs weniger schwankt als die der Außenluft. Außerdem sind die Temperaturen in der Erde im Winter höher als die der Außenluft. Daher sind Erdwärmepumpen effizienter als Luftwärmepumpen. 

Dennoch kommen Erdwärmepumpen in der Praxis nur relativ selten zum Einsatz, denn die Bohrungen für Erdwärmesonden sind aufwändig und es muss geprüft werden, ob die vorhandenen Erdwärmevorkommen ausreichend sind. Erdwärmekollektoren werden hingegen großflächig im Garten verlegt, was einen hohen Platzbedarf mit sich bringt.

Grundwasser-Wärmepumpe

Grundwasser-Wärmepumpen nutzen die konstante Energie des Grundwassers zum Heizen. Hier herrschen ganzjährig hohe Temperaturen. So kann eine Grundwasser-Wärmepumpe sogar Jahresarbeitszahlen von bis zu 5 erreichen. Dennoch werden Grundwasser-Wärmepumpen nur selten eingebaut. 

Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Erschließung des Grundwassers als Wärmequelle recht aufwändig, da zur Installation der Brunnen Erdarbeiten und Bohrungen notwendig sind. Hierdurch erhöhen sich auch die Gesamtkosten der Installation. Zum anderen ist die Nutzung des Grundwassers als Wärmequelle in Zeiten von immer häufigeren Trockenphasen mit einem Risiko verbunden. Denn zuletzt kam es immer häufiger vor, dass das Grundwasser im Sommer um mehrere Meter abgesunken ist. Dann muss geprüft werden, ob der Brunnen durch Bohrungen tiefer gelegt werden muss oder aber ob sogar die gesamte Grundwasser-Wärmepumpe durch ein alternatives Heizsystem ersetzt werden muss. 

LUFT

SOLE-WASSER

GRUNDWASSER

Wärmequelle

Luft

Erdreich

Grundwasser

Typische JAZ

3,5

4

4

Risiken

keine

Auskühlrisiko, keine Bohrgenehmigung

Veränderung des Grundwasserspiegels

Installation

einfach

aufwendig, Erdarbeiten nötig

aufwendig, Erdarbeiten nötig

bürokratischer Aufwand

keiner

Anträge und Prüfverfahren

Anträge und Prüfverfahren

Wir empfehlen Ihnen daher die Wahl einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese ist zwar etwas weniger effizient, bietet dafür jedoch zahlreiche weitere Vorteile wie eine zuverlässige Wärmeversorgung, günstige Anschaffung sowie eine einfache Aufstellung und Installation. 

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Monoblock oder Split

Sowohl Split- als auch Monoblock-Wärmepumpen verfügen über eine Außen- und eine Inneneinheit. Der Unterschied zwischen den beiden Bauweisen liegt vielmehr in der Aufteilung der Komponenten. Während bei einer Monoblock-Wärmepumpe der Großteil der Komponenten in der Außeneinheit untergebracht ist, haben Split-Wärmepumpen mehr Bauteile in der Inneneinheit. So sind im Innengerät einer Split-Wärmepumpe der Verflüssiger und teilweise auch der Verdichter der Wärmepumpe. Bei der Monoblock-Wärmepumpe finden sie sich hingegen in der Außeneinheit. Das hat zur Folge, dass bei einer Monoblock-Wärmepumpe erwärmtes Heizwasser zwischen Außen- und Inneneinheit zirkuliert, während bei der Split-Wärmepumpe Kältemittelleitungen notwendig sind.

Monoblock Wärmepumpe
Split-Wärmepumpe

Vor- und Nachteile der Bauweisen

Monoblock-Wärmepumpen sind durch die fehlenden Kältemittelleitungen einfacher zu installieren und warten. Bei der Installation muss kein Kältemittel-Techniker vor Ort sein und es ist auch kein separater Leitungsweg notwendig. Split-Wärmepumpen haben hingegen ein kleineres Außengerät und können flexibler platziert werden. Außerdem sind empfindliche Bauteile wie die Hydraulik, das Ausdehnungsgefäß und die Regelung der Wärmepumpe in der Split-Wärmepumpe geschützt.

Dimensionierung der Wärmepumpe

Häufig ist eine der wichtigsten Fragen für Hausbesitzer*innen: Welche Wärmepumpe hat die richtige Größe für mein Haus? Hierbei meint die Größe einer Wärmepumpe nicht etwa die Maße der Wärmepumpe, sondern die Leistung. Diese wird in Kilowatt (kW) gemessen. Typisch für Einfamilienhäuser sind Wärmepumpen in einer Größe zwischen 3 und 16 Kilowatt. 

Die Größe einer Wärmepumpe ist abhängig von einer Vielzahl von Faktoren wie etwa der Heizlast des Gebäudes, der Vorlauftemperatur, der Anzahl der Bewohner*innen oder aber der Art des Heizsystems. Daher empfehlen wir Ihnen nicht, Ihre Wärmepumpe selbst zu dimensionieren. Möchten Sie sichergehen, dass Sie sich für die richtige Größe entscheiden, ist vielmehr die Konsultation eines Fachbetriebes oder eines*r Energieberater*in sinnvoll.

Herstellerwahl

Die Wahl des richtigen Herstellers ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für die passende Wärmepumpe. Wir raten hier vor allem auf etablierte Hersteller zu setzen, die im Markt verbreitet sind und deren Wärmepumpentechnologie bereits seit einigen Jahren Verwendung findet. Der deutsche Hersteller Vaillant bietet neben einer hohen Qualität und einer langjährigen Produktgarantie auch optisch ansprechende Wärmepumpen in modernem Design an. Auch die Hersteller Mitsubishi und Samsung sind erprobt und qualitativ hochwertig. Nicht ratsam ist es, auf unbekannte Hersteller zu setzen, nur um ein vermeintliches Schnäppchen zu machen.

Welche Wärmepumpe soll es konkret sein? 3 Modelle im Portrait

Um Ihnen die Auswahl der richtigen Wärmepumpe zu erleichtern, möchten wir im Folgenden drei konkrete Wärmepumpenmodelle vorstellen, die sich für den Einsatz im Einfamilienhaus eignen. Bei allen Modellen handelt es sich um Luft-Wasser-Wärmepumpen, da diese inzwischen einen Großteil des Marktes beherrschen.

Vaillant aroTHERM

Vaillant aroTHERM plus Voderansicht

Bei der Frage, welche Wärmepumpe sich für das eigene Haus eignet, ist die aroTHERM von Vaillant fast immer eine gute Wahl. Sie ist in Split- und Monoblock erhältlich. Außerdem kann sie auch bei höheren Vorlauftemperaturen eingesetzt werden. Somit eignet sie sich nicht nur für Neu-, sondern auch für Altbauten. Das moderne Design und die geringe Grundfläche von 0,5 m2 machen die Platzierung der aroTHERM im Garten unkompliziert. Mit Vaillant als Hersteller, erhalten Kund*innen außerdem eine außergewöhnlich hohe Qualität und zuverlässigen Kund*innenservice.

Mitsubishi Ecodan

Die Mitsubishi Ecodan hat ein etwas weniger modernes Design als die Vaillant aroTHERM, dafür überzeugt Sie durch ihr hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Der Zubadan Inverter sorgt für eine hohe Effizienz, weshalb auch die Ecodan in Alt- und Neubauten installiert werden kann. Die Wärmepumpe kann selbst bei Außentemperaturen von bis zu – 15 Grad ihre volle Heizleistung erbringen. Daher kann sie auch in höheren Lagen eingesetzt werden.

Samsung Mono HT Quiet

Außeneinheit der Samsung Mono HT Quiet

Die Mono HT Quiet ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Monoblock-Ausführung. Wie ihr Name schon vermuten lässt, zeichnet sie sich durch eine besonders niedrige Geräuschkulisse beim Betrieb aus. Durch ihre Fähigkeit, auch bei hohen Vorlauftemperaturen zu heizen, ist sie für Altbauten ideal. Auch die Wartung und Installation der Wärmepumpe sind unkompliziert.

Kaufentscheidung nur mit Expertenberatung treffen

Dieser Leitfaden konnte Ihnen hoffentlich eine grobe Richtung bei der Wahl einer Wärmepumpe aufzeigen. Nun können Sie informiert und vorbereitet in ein Gespräch mit Anbietern und Installationsbetrieben gehen. Doch für welche Wärmepumpe Sie sich auch entscheiden, diese Informationen ersetzen keinesfalls eine individuelle auf Ihr Haus zugeschnittene Beratung. Gerade die Auslegung und Dimensionierung einer Wärmepumpe ist sehr komplex und nur bei einer korrekten Auslegung kann Ihr Haus zuverlässig mit Wärme versorgt werden.

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