KfW 40 Plus – Das KfW-Effizienzhaus mit dem höchsten Energiestandard


KfW 40 Plus Häuser sind Neubauten mit der höchsten KfW-Effizienzhausstufe. Sie zeichnen sich durch eine besonders gute Wärmedämmung und den Einsatz erneuerbarer Energien aus. Was ein solches Gebäude erfüllen muss und welche Förderung es gibt, erfahren Sie hier.

Weißes Einfamilienhaus mit Schrägdach in Siedlung

Was ist ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus?

Die Sonne ist die größte Energiequelle der Erde. Sie liefert jährlich eine Energiemenge von 1,5 · 1018 kWh. Das entspricht

Der KfW-Effizienzhaus-Standard ist ein energetischer Standard für Gebäude, der den Gesamtenergiebedarf einer Immobilie (Primärenergiebedarf) und die Wärmedämmung der Gebäudehülle (Transmissionswärmeverlust) berücksichtigt. Der Standard KfW 40 Plus ist der aktuell höchste KfW-Effizienzhaus Standard. Ein mit dem Standard darf nur 40% der Primärenergie eines definierten Referenzgebäudes verbrauchen. Der Transmissionswärmeverlust muss auf 55% des Verlusts des Referenzgebäudes begrenzt werden. Zum Vergleich: Der gesetzliche Neubaustandard liegt bei 75% des Niveaus des Referenzgebäudes. 

Außerdem muss bei einem KfW 40 Plus Haus selbst Strom erzeugt und im Haus genutzt sein. In den allermeisten Fällen wird diese Bedingung durch eine eigene Photovoltaikanlage erfüllt, die mit einem Stromspeicher und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kombiniert wird. Außer dem KfW 40 Plus Standard sind zahlreiche weitere KfW-Effizienzhaus Standards verfügbar. 

KFW-EFFIZIENZHAUS-STANDARD

HAUSTYP

MAX. PRIMÄRENERGIEBEDARF NACH ENEV

MAX. PRIMÄRENERGIEBEDARF NACH ENEV

40 Plus*

Neubau

40%

55%

40

Neubau

40%

55%

40 Erneuerbare-Energien-Klasse*

Neubau

40%

55%

55

Neu- und Altbau

55%

70%

55 Erneuerbare-Energien-Klasse*

Neu- und Altbau

55%

70%

70

Altbau

70%

85%

70 Erneuerbare-Energien-Klasse

Altbau

70%

85%

85

Altbau

85%

100%

85 Erneuerbare-Energien-Klasse

Altbau

85%

100%

100

Altbau

100%

115%

100 Erneuerbare-Energien-Klasse

Altbau

100%

115%

Vorteile des KfW 40 Plus Standards

  • Deutlich umweltfreundlicher als klassische Neubauten
  • Sehr geringe Energiekosten (weniger Heizkosten durch Dämmung & Stromkostenersparnis durch Photovoltaikanlage)
  • Überwiegende Unabhängigkeit von Energieversorgern 
  • Staatliche Förderung gleicht Mehrkosten für die Gebäudetechnik aus
  • Angenehmes Raumklima durch Lüftungsanlage 
  • Manuelles Lüften ist nicht mehr nötig

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Die Technik hinter dem Standard 

Dämmung 

KfW 40 Plus Häuser zeichnen sich durch eine besonders gute Wärmedämmung aus. Das bedeutet, die Außenhülle des Gebäudes sorgt dafür, dass die erzeugte Heizwärme möglichst lange im Gebäude bleibt und nicht nach außen entweicht. Umgekehrt hält sich auch kühle Luft im Sommer länger in den Wohnräumen. 

Zur Außenhülle des Gebäudes zählen Fenster, Türen, Wände und die oberste Geschossdecke. Da ein KfW 40 Plus Haus einen sehr hohen Gebäudestandard hat, sind hier alle Elemente der Außenhülle gedämmt. Hierdurch ist die Außenwand des Hauses etwas dicker als üblich. Häufig werden dreifachverglaste Fenster eingesetzt.

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Ein weiteres erforderliches Element des KfW 40 Plus Hauses ist die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Ein KfW 40 Plus Haus möchte die Wärmeverluste nach außen auf ein Minimum reduzieren. Regelmäßiges Lüften sorgt allerdings bereits für erhebliche Wärmeverluste. Die Lösung ist eine Lüftungsanlage. Diese leitet zwar verbrauchte Luft nach außen, sorgt jedoch dafür, dass die Wärme im Haus bleibt. Hierzu nutzt sie die Abwärme der Raumluft zum Vorheizen der frischen Raumluft, die sie von außerhalb ansaugt. Das spart Heizkosten und macht manuelles Lüften überflüssig. 

Ein weiterer Effekt: Dadurch dass die Raumluft im Gebäude regelmäßig ausgetauscht wird, wird Schimmelbildung in den Räumen vermieden und der Sauerstoffgehalt bleibt hoch. Insgesamt entsteht ein angenehmes Wohnklima. Im Sommer kehrt sich der Effekt einer Lüftungsanlage um: Statt Wärme wird kühle Luft in den Wohnräumen vorgehalten.

Photovoltaikanlage mit Speicher

Ebenfalls erforderlich für ein KfW 40 Plus Haus ist die Installation einer stromerzeugenden Anlage auf Basis erneuerbarer Energien und die Installation eines stationären Batteriespeichers. Meist wird diese Voraussetzung durch eine Photovoltaikanlage mit Speicher erreicht. Möglich ist aber auch die Installation einer KWK- oder Windkraftanlage. Diese sind jedoch teurer in der Anschaffung und rechnen sich daher nicht so schnell wie eine Photovoltaikanlage.

Photovoltaikanlagen erzeugen mithilfe von Sonnenenergie Strom. Da nur tagsüber Solarstrom produziert werden kann, wird die Photovoltaikanlage häufig mit einem Stromspeicher kombiniert. Dieser speichert den erzeugten Solarstrom für die Abend- und Nachtstunden. So kann möglichst viel Sonnenstrom im Haus genutzt werden. Das spart auch Stromkosten, denn Strom aus dem Netz kostet aktuell etwa 42 Cent. Solarstrom kann schon für 10 Cent produziert werden. Hausbesitzer*innen sparen damit über 30 Cent für jede Kilowattstunde selbst genutzten Solarstrom. 

Doch welche Vorgaben gelten bei KfW 40 Plus für die Installation von Photovoltaikanlage und Speicher? Die Photovoltaikanlage muss einen Mindestertrag von 500 Kilowattstunden (kWh) je Wohneinheit und Jahr liefern. Außerdem müssen zusätzlich pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche 10 kWh Solarstrom produziert werden. Auch der Speicher muss mindestens 500 Wattstunden (Wh) pro Wohneinheit an Speicherkapazität vorweisen. Hinzu kommen weitere 10 Wh je Quadratmeter Gebäudenutzfläche. 

Anforderungen an eine EE-Klasse nach BEG

Schließlich muss ein KfW 40 Plus Haus den Wärme- und Kälteenergiebedarf zu mindestens 55 Prozent mit regenerativen Energien decken. Konkret heißt das, erneuerbare Heizsysteme müssen in das Hauskonzept einbezogen werden. Eine Solarthermieanlage in Kombination mit einer Gasheizung genügt für diesen Anteil nicht. Daher wird in den meisten Fällen auf eine Pelletheizung oder Wärmepumpe gesetzt. Die Wärmepumpe ist ohnehin bereits das beliebteste Heizsystem im Neubau. Sowohl die Wärmepumpe als auch die Pelletheizung müssen im Neubau nicht mit einem fossilen Heizsystem kombiniert werden, sondern können das Gebäude auch eigenständig ganzjährig beheizen.

Kosten 

Die für das Erreichen des KfW 40 Plus Standards nötigen Maßnahmen, verursachen im Vergleich zu einem Neubau, der lediglich den gesetzlichen Standard erfüllt, Mehrkosten. Wir haben zusammengestellt, welche Mehrkosten beim Bau eines KfW-Effizienzhauses 40 Plus anfallen.

MAßNAHME

KOSTEN

Photovoltaikanlage mit Speicher

15.000 € bis 25.000 €

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

4.000 € bis 10.000 €

Mehrkosten Wärmepumpe oder Pelletheizung im Vergleich zu einer Gasheizung mit Solarthermie (Mindestanforderung)

5.000 € bis 10.000 €

Förderung

Die für das Erreichen des KfW 40 Plus Standards nötigen Maßnahmen, verursachen im Vergleich zu einem Neubau, der lediglich den gesetzlichen Standard erfüllt, Mehrkosten. Wir haben zusammengestellt, welche Mehrkosten beim Bau Um die zusätzlichen Kosten stemmen zu können, werden KfW-Effizienzhäuser im Rahmen der Bundesförderung für Effiziente Gebäude (BEG) gefördert. Mit dem Kredit 261, 262, der bereits ab 0,76% Jahreszins erhältlich ist, kann der Bau günstig finanziert werden. 25% der Investitionskosten können außerdem erstattet werden. Die maximale Kredithöhe liegt bei 150.000 €. Demnach ist ein Zuschuss von 37.500 € bei der Entscheidung für KfW 40 Plus möglich. 

Fazit

Da die Förderung die Mehrkosten für den Bau eines KfW 40 Plus Hauses wieder ausgleicht, ist das KfW 40 Plus Haus trotz seiner hohen Anforderungen für jeden Hausbauer zu empfehlen. Der hohe Energiestandard und der Einsatz erneuerbarer Energien reduziert die Energiekosten erheblich und Sie profitieren langfristig. Nicht zu vergessen sind auch die erheblich verbesserte C02-Bilanz von KfW 40 Plus.

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