Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage


Vor dem Kauf einer Photovoltaikanlage kommt häufig die Frage auf: Wie lange kann ich meine Anlage eigentlich betreiben? Wir informieren über die Lebensdauer der einzelnen Komponenten einer Photovoltaikanlage und übliche Herstellergarantien.

Solateure von Wegatech installieren eine PV-Anlage auf einem Hausdach

Lebensdauer einer Photovoltaikanlage

Geht es um die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage, werden in Wirtschaftlichkeits- und Amortisationsrechnungen häufig Zeiträume von 20 bis 25 Jahren angenommen. Das heißt jedoch nicht, dass die Anlagenlebensdauer tatsächlich auf diesen Zeitraum begrenzt ist und Ihre Photovoltaikanlage danach nicht mehr betrieben werden kann. Photovoltaikanlagen werden erst seit der Einführung des EEG im Jahr 2000 in größerer Zahl installiert. Daher gibt es noch nicht genug Photovoltaikanlagen, die länger als 20 Jahre in Betrieb sind und eine längere Lebensdauer bestätigen.

Technisch spricht nichts gegen einen längeren Betrieb der Photovoltaikanlage. Das Fraunhofer-Institut hat inzwischen verlauten lassen, dass sie keine Hindernisse sehen, warum ein qualitativ hochwertiges Photovoltaikmodul nicht 40 Jahre oder mehr halten sollte.

Lebensdauer einzelner Komponenten & Herstellergarantien

Photovoltaikmodule

Photovoltaikmodule können jahrzehntelang problemlos Strom erzeugen. Allerdings sinkt die Leistung der Module im Laufe der Zeit kontinuierlich. In der Regel sollte die jährliche Leistungsabnahme (auch Degradation genannt) unter 1 % liegen.

Damit sich Käufer*innen bei der Anschaffung auf feste Anlagenerträge verlassen können, bieten die Modulhersteller eine Produkt- und Leistungsgarantie an. Die Produktgarantie garantiert, dass die Module frei von Material- oder Verarbeitungsfehlern sind. Heutzutage werden Produktgarantien von etwa 15 bis 25 Jahren gewährt. Einige Hersteller bieten mittlerweile sogar 30-jährige Produktgarantien an. Hier sind die Module aber auch meist deutlich teurer als im Durchschnitt.

Die Leistungsgarantie gilt für die Nennleistung Ihres Photovoltaikmoduls. So können Sie sichergehen, dass Ihr Modul nicht mehr degradiert als durch die natürliche Degradation üblich. Zumeist wird eine Leistungsgarantie von 25 bis 30 Jahren gewährt. Während am Anfang oft 97 % der Nennleistung garantiert werden, wird Jahr für Jahr weniger Leistung versprochen. Nach 10 Jahren wird in der Regel noch 90 % der Nennleistung gewährleistet, nach 25 Jahren haben sie meist noch eine Garantie für 80-85 % der Nennleistung.

Wechselrichter

Der Wechselrichter muss während der Lebensdauer einer Photovoltaikanlage wahrscheinlich einmal ersetzt werden, denn die Schaltung eines Wechselrichters wird elektrisch stark beansprucht. Das macht den Wechselrichter anfälliger für Störungen. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Wechselrichters liegt bei 15 Jahren. Sind die Module allerdings gut verschaltet und es wird ein qualitativ hochwertiger Wechselrichter eingesetzt, erhöht sich die Lebensdauer des Wechselrichters deutlich. Einige Wechselrichter halten so auch 20 Jahre oder länger.

Da Wechselrichter schneller verschleißen als Photovoltaikmodule, gewähren die meisten Hersteller nur 5 Jahre Produktgarantie. Oft kann die Garantiezeit jedoch kostenpflichtig verlängert werden. Hier ist eine Verlängerung auf 10 Jahre empfehlenswert, da dies nur etwa 350 € (je nach Wechselrichtergröße) kostet und so alle Komponenten mindestens 10 Jahre Garantie haben. Eine herstellerunabhängige Verlängerung der Wechselrichtergarantie bei einem externen Anbieter, ist ebenfalls möglich. Die Garantieverlängerung kann auch noch Jahre nach dem Kauf des Wechselrichters erworben werden.

Montagesystem

Photovoltaikmontagesysteme bestehen aus Edelstahl oder Aluminium. Sie sind sehr robust und überstehen meist die gesamte Lebensdauer einer Photovoltaikanlage. Kleinere Schäden am Montagesystem können bei der Anlagenwartung identifiziert und kostengünstig behoben werden. Montagesystemhersteller gewähren 10 Jahre Produktgarantie. Vereinzelt werden auch 12 Jahre Produktgarantie angeboten.

Stromspeicher

Ein Stromspeicher, der im Einfamilienhaus eingesetzt wird, hat jährlich etwa 200 bis 250 Ladezyklen. Die meisten Speicher können 4.000 – 5.000 Ladezyklen erreichen. Somit liegt die durchschnittliche Lebensdauer eines Stromspeichers bei 15–20 Jahren. Muss der Speicher während der Lebensdauer ersetzt werden, ist dies jedoch meist wirtschaftlich, denn zukünftig ist mit einer weiteren Steigerung der Speichereffizienz und niedrigeren Kosten für Stromspeicher zu rechnen.

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Rendite einer Photovoltaikanlage mit einer Lebensdauer von 20 Jahren

Die Rendite für eine kleine Photovoltaikanlage ohne Speicher liegt bei etwa 5 %, nimmt man eine Lebensdauer von 20 Jahren an. Manche Anlagen, die unter optimalen Bedingungen betrieben werden, erreichen sogar Renditen von 7 oder 8 %. Bei Anlagen mit Stromspeicher variiert die Rendite zwischen 1,8 und 3,9 %.

Wird die Anlage über 20 Jahre hinaus betrieben, steigert dies die Rendite deutlich, da die sich die Anlage dann bereits amortisiert hat und man vollständig von den Erträgen der Anlage profitieren kann. Um wie viel die Rendite steigt, ist allerdings noch unklar, denn nach dem 20. Betriebsjahr der Anlage endet die Einspeisevergütung. Für welchen Preis der erzeugte Strom dann ins Netz gespeist werden kann, hängt dann ganz von der zukünftigen Preis- bzw. Vergütungsgestaltung der Energieversorger und der geltenden Gesetzeslage ab.

Was passiert nach Ende der Einspeisevergütung?

Die Einspeisevergütung auf den eingespeisten Solarstrom erhalten Anlagenbesitzer*innen über 20 Jahre. Da die Module allerdings problemlos 40 Jahre lang funktionstüchtig sein können, stellt sich für Anlagenbesitzer*innen die Frage: Was passiert nach Ende der Einspeisevergütung? 2021 läuft die Einspeisevergütung für die ersten Photovoltaikanlagen aus. Besitzer können dann weiter wie gewohnt den gesamten Strom ins Netz einspeisen und einen neuen Vertrag mit dem lokalen Energieversorger abschließen, ihre Anlagenkomponenten verkaufen oder aber einen Energiespeicher anschaffen und ihren Eigenverbrauch maximieren. Letztere Möglichkeit ist durch gestiegene Strompreise und deutlich gesunkene Kosten für Stromspeicher die wirtschaftlichste Variante. Allerdings sollte zuvor die Funktionstüchtigkeit der Anlage unbedingt geprüft werden.

Wertentwicklung einer Photovoltaikanlage im Laufe der Zeit

Während der Lebensdauer einer Photovoltaikanlage kann viel passieren. Manchmal ziehen Anlagenbesitzer um und verkaufen ihre Photovoltaikanlage gemeinsam mit ihrem Haus. Doch welcher Restwert kann dann noch für die Photovoltaikanlage angesetzt werden?  Der Restwert einer Photovoltaikanlage hängt von vielen Faktoren und kann nicht pauschal berechnet werden. Unter anderem spielt das Inbetriebnahmedatum der Anlage, der Anlagenertrag, der Eigenverbrauchsanteil und die erwartete Inflation eine Rolle. 

Entweder Sie lassen den Restwert Ihrer Anlage durch einen Fachmann schätzen oder Sie nutzen einen Online Rechner. Der bekannteste Rechner zur Ermittlung des Restwerts einer Photovoltaikanlage ist der Verkaufswertrechner von Milk The Sun. Nach Angabe Ihrer individuellen Anlagendaten erhalten Sie dort in wenigen Minuten einen geschätzten Restwert für Ihre Anlage.

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