Solarspeicher – Sonnenenergie intelligent speichern & nutzen


Solarspeicher speichern Sonnenenergie, um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Verfügung zu stellen. Wie viel ein Solarspeicher kostet und was Sie beim Kauf eines Solarspeichers beachten sollten, erklären wir hier.

Stromspeicher von RCT in Wohnzimmer

Was ist ein Solarspeicher?

Zwar ist die Sonneneinstrahlung auf die Erde relativ konstant, Solarenergie steht dennoch nicht immer in gleichem Umfang zur Verfügung. Je nach geographischer Lage und Jahreszeit fällt die Sonne in einem anderen Winkel auf die Erdoberfläche und scheint somit unterschiedlich intensiv. Zwischen Sonnenauf- und untergang steht keine Solarenergie mehr zur Verfügung. 

Solaranlagen, die die Energie der Sonne zur Strom- oder Wärmeerzeugung nutzen, sind also abhängig von der Sonneneinstrahlung vor Ort. Da Haushalte jedoch vor allem in den Abend- und Morgenstunden Energie benötigen, ist es sinnvoll, Solarenergie für diese Zeit zwischenzuspeichern. Diese Funktion übernimmt ein Solarspeicher. 

Meist ist mit dem Begriff Solarspeicher ein Gerät gemeint, das Strom aus Photovoltaikanlagen speichert. Aber auch Wärmespeicher von Solarthermieanlagen können als Solarspeicher bezeichnet werden. Im Folgenden wird hauptsächlich auf Solarspeicher zur Speicherung von Strom eingegangen. Dennoch werden auch Solarspeicher für Solarthermieanlagen vorgestellt.

Funktion eines Photovoltaik Solarspeichers

Eine Solaranlage erzeugt von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Strom. In dieser Zeit wird der unverbrauchte Solarstrom in den Solarspeicher geladen. Am Abend geht die Sonne unter, der Stromverbrauch im Haushalt erreicht aber durch Kochen, Fernsehen oder andere Aktivitäten einen Höhepunkt. Jetzt wird der im Solarspeicher gespeicherte Solarstrom entladen.

Graphische Darstellung des Prinzips eines Stromspeichers
Funktion Solarspeicher

Die Installation eines Solarspeichers ist in den meisten Fällen sinnvoll, denn so kann der Eigenverbrauch an selbst produziertem Solarstrom deutlich gesteigert werden. Das spart Stromkosten und schützt die Umwelt, denn so muss weniger Strom aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen werden. 

Haushalte mit einer Solaranlage ohne Speicher können etwa 30 %- 50 % des selbst erzeugten Solarstroms selbst nutzen. Haushalte mit Solarspeicher hingegen können sich im Idealfall zu bis zu 80 % selbst versorgen. Die Stromkostenersparnis kann bei einer Anlage mit Speicher sogar bis zu 90 % betragen. Werden zusätzlich Cloud Modelle in Anspruch genommen, sind sogar 0 € Stromkosten möglich. Strom Clouds liefern Speicherbesitzern kostenlosen Ökostrom. Im Gegenzug stellen die Speicherbesitzer*innen dem Cloud Anbieter Speicherkapazität zur Netzstabilisierung zur Verfügung.

Das kosten Solarspeicher

Solarspeicher für Photovoltaikanlagen auf dem Einfamilienhaus haben meist eine eine Speicherkapazität zwischen drei und zwölf Kilowattstunden. Eine Kilowattstunde Speicherkapazität kostet aktuell etwa 700 € 1.000 €. Dies ist jedoch nur ein Durchschnittswert, da kleine Solarspeicher verhältnismäßig teurer sind als große. Ein kleiner Solarspeicher mit 5 kWh Speicherkapazität kostet so circa. 4.000 €, während ein 10 kWh Solarspeicher schon für 7.000 € erhältlich ist.

Sind Solarspeicher wirtschaftlich?

In den vergangenen Jahren sind die Preise für Solarspeicher aufgrund verbesserter Technologien und einer erhöhten Nachfrage drastisch gefallen. War eine gespeicherte Kilowattstunde Solarstrom vor 2016 noch teurer als der Bezug von Strom aus dem Netz, ist das Speichern von Solarstrom inzwischen bereits deutlich günstiger. Damit lohnt es sich finanziell selbst erzeugten Solarstrom zu speichern. Künftig werden Solarspeicher zunehmend wirtschaftlicher, denn es ist zu erwarten, dass der Strompreis weiter steigen wird und dass die Kosten für Solarspeicher weiter sinken.

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Funktion Solarspeicher

Bei der Anschaffung eines Solarspeichers muss allerdings unterschieden werden, ob der Solarspeicher gemeinsam mit einer Photovoltaikanlage installiert oder bei einer bestehenden Photovoltaikanlage nachgerüstet wird. Wird der Speicher mit der der Photovoltaikanlage installiert, ist er immer sinnvoll. Bei der nachträglichen Installation kommt es darauf, an wie hoch die Einspeisevergütung zum Zeitpunkt der Installation der Photovoltaikanlage war. Erhalten Sie hohe Vergütungen für die Einspeisung des Solarstroms, lohnt sich ein erhöhter Eigenverbrauch nur wenig.

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Welche Solarspeichertechnologien gibt es?

Die meisten Solarspeicher sind heutzutage Lithium Speicher. Daneben gibt es noch Blei-Akkus und Redox-Flow-Batterien.

Blei-Akkus

Blei-Akkus sind vor allem aus der Autobatterie bekannt, für Solarspeicher werden sie jedoch nur selten genutzt, da sie einen niedrigeren Wirkungsgrad haben und auch eine deutliche kürzere Lebensdauer als Lithium-Akkus. 

Redox Flow

Die Redox-Flow-Technologie hingegen ist eine sehr neue Technologie. Die Energie wird hier in Flüssigkeiten gespeichert und die Reaktionspartner sind in einem Lösungsmittel gelöst. Da die Herstellung von Redox-Flow-Batterien noch sehr teuer ist und die Batterien zudem verhältnismäßig groß sind, werden sie ebenfalls nur vereinzelt genutzt. 

Lithium-Solarspeicher

Solarspeicher haben zumeist eine Lithium-Eisen-Phosphat-Technologie. Diese können im Vergleich zu anderen Lithium-Akkus nicht brennen oder explodieren. Außerdem zeichnen sie sich durch eine besonders lange Lebensdauer aus und sind sehr leistungsstark. So sind Nutzungsdauern von über 20 Jahren bei einem Wirkungsgrad von 98% möglich.

Worauf sollte ich beim Kauf eines Solarspeichers achten?

Notwendige Größe des Solarspeichers

Der wichtigste Aspekt bei der Auswahl eines Solarspeichers ist die richtige Dimensionierung. Diese hängt von mehreren Faktoren ab. Der wohl wichtigste Faktor zur Berechnung der Größe eines Solarspeichers ist der Stromverbrauch des Haushalts. Aber auch die Größe der Photovoltaikanlage und der gewünschte Autarkiegrad sowie das persönliche Budget spielen eine Rolle. Meist bewegt sich die Größe von Solarspeichern zwischen 5 und 15 kWh. Am gängigsten sind Speicher zwischen 8 und 10 kWh.

Lebensdauer des Speichers

Entscheiden Sie sich dafür Ihre Photovoltaikanlage mit einem Solarspeicher zu kombinieren, sollten Sie unbedingt auf einen langlebigen Speicher setzen. Empfehlenswert sind Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien. Werfen Sie bei der Speicherwahl außerdem immer auch einen Blick in das Datenblatt des Herstellers. Hier gibt die Zyklenzahl an wie häufig der Solarspeicher vollständig be- und entladen werden kann, ohne dass er nennenswert an Leistung verliert. Eine Zyklenzahl von über 5.000 sollte gegeben sein. 10.000 garantierte Ladezyklen oder mehr sind gut!

Maße des Speichers

Die Abmessungen von Solarspeichern haben sich in den letzten Jahren deutlich reduziert. Häufig genügt schon ein Standplatz von 1 x 1,5 Meter für die Aufstellung. Haben Sie allerdings nur sehr wenig Platz, da sie ihren Speicher unter der Treppe oder im Hauswirtschaftsraum unterbringen möchten, empfehlen wir die Wahl eines Speichers mit geringer Grundfläche. Modelle, die diese Kriterien erfüllen sind etwa der SUNGROW SBR oder die Power Battery von RCT.

Auswahl des Herstellers

Bei der Auswahl des Herstellers sollten Sie sich für einen namenhaften und seriösen Anbieter entscheiden, bei dem Sie sicher sind, dass Sie guten technischen Support bei Störungen erhalten und dessen Speichersystem ausreichend getestet sind. Anbieter, die diese Kriterien erfüllen sind zum Beispiel: RCT, SUNGROW, sonnen, Huawei, Alpha ESS und senec. Auch sollten Sie sich überlegen, ob Sie Interesse an einer Strom Cloud haben, mit der Sie einen Teil Ihrer Speicherkapazität Ihrem Speicherhersteller zur Verfügung stellen und im Gegenzug Ihren Reststrombedarf decken können. Denn hier sind häufig nur Speichermodelle bestimmter Hersteller kompatibel. 

Wir empfehlen die Wahl eines BYD oder SUNGROW Speichers, da diese kostengünstig und somit wirtschaftlicher sind als höherpreisige Speicher wie die SonnenBatterie. Dennoch erfüllen sie alle notwendigen Funktionen.

Solarspeicher für Solarthermieanlagen

Solarthermieanlagen nutzen genau wie Photovoltaikanlagen Sonnenenergie. Allerdings nutzen sie diese zur Erzeugung von Heizwärme statt zur Erzeugung von Strom. Und das funktioniert so: Auf dem Hausdach befinden sich Solarkollektoren mit Kollektorflüssigkeit. Werden die Kollektoren von der Sonne erwärmt, steigt die Temperatur der  Kollektorflüssigkeit. Die erhitzte Flüssigkeit fließt anschließend in den mit Wasser gefüllten Solarspeicher im Inneren des Hauses. Dort wird sie über einen Wärmetauscher an das Wasser des Speichers abgegeben. Dieses kann entweder direkt zum Duschen genutzt oder über einen zweiten Wärmetauscher in den Heizwasserkreislauf geleitet werden.

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Funktion einer Solarthermieanlage

Solarthermieanlagen mit Solarspeicher zeichnen sich durch ihre kostengünstige Anschaffung und ihren einfachen Aufbau aus. Nachteil der Technologie ist, dass eine vollständige Versorgung nicht möglich ist. Meist muss zusätzlich ein zweites Heizsystem installiert werden, dass die Gesamtkosten in die Höhe treibt und die Umweltfreundlichkeit der Solarthermieanlage relativiert. Nicht zuletzt werden aus diesem Grund Photovoltaikanlagen in Kombination mit Wärmepumpen als klimafreundliche Heizung zunehmend beliebter als Solarthermieanlagen. 

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