Das SG Ready-Label für Wärmepumpen – das sollten Sie wissen


Seit dem Jahr 2012 ist auf vielen Wärmepumpen-Modellen das SG Ready-Label zu finden. SG Ready steht dabei für Smart Grid Ready und bedeutet so viel wie „kompatibel mit einem intelligenten Stromnetz“. Doch was ist eigentlich ein intelligentes Stromnetz? Und wann lohnt sich die Anschaffung einer solchen Wärmepumpe? Hier finden Sie die Antworten.

Wegatech Handwerker tragen eine Vaillant Wärmepumpe am Haus vorbei, SG Ready-Label im Vordergrund

SG Ready – was bedeutet das überhaupt?

Der Begriff SG Ready steht für Smart Grid Ready und bedeutet grob übersetzt: “Bereit für ein intelligentes Stromnetz”. Mit anderen Worten können Wärmepumpen, die mit eben jenem Label versehen sind, mit einem intelligenten Stromnetz oder aber Smart Grid interagieren. Die Kennzeichnung solcher Wärmepumpen-Modelle erfolgt seit dem Jahr 2012 und wurde maßgeblich vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und führenden Wärmepumpenherstellern vorangetrieben. Maßgeblich für die Einführung des Labels waren dabei zwei Entwicklungen: der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die zunehmende Sektorenkopplung.

Exkurs: Funktion und Nutzen von Smart Grids

Der Anteil der erneuerbaren Energien im deutschen Stromnetz steigt immer weiter an. Das sorgt auch dafür, dass es vermehrt zu sogenannten Lastspitzen bzw. -tälern kommt; nämlich immer dann, wenn das Angebot an erneuerbaren Energien den Bedarf entweder weit übersteigt oder diesem sozusagen “hinterherhinkt”. Um solche Schwankungen abzufangen, bedarf es intelligenter Stromnetze, sogenannter Smart Grids. Diese verteilen den Strom intelligent über digitale Schnittstellen und stellen so sicher, dass die vorhandene Energie effizient genutzt und das Netz optimal ausgelastet wird.

Exkurs: Was versteht man unter Sektorenkopplung?

Der Begriff Sektorenkopplung beschreibt die Verbindung der drei Sektoren der Energiewirtschaft, nämlich Strom, Verkehr und Wärme. Durch diese Kopplung soll es in Zukunft einfacher möglich sein, überschüssigen Wind- und Solarstrom vermehrt auch in den Sektoren Wärme und Verkehr zu nutzen und diese so nachhaltiger zu machen.

Genau dabei spielt auch die Wärmepumpe eine entscheidende Rolle. Denn: Wärmepumpen können, genau wie andere moderne Verbraucher, Energie nicht nur verbrauchen, sondern eben auch selbst erzeugen oder zwischenspeichern; beispielsweise dann, wenn es zu Lastspitzen im Stromnetz kommt. Damit eine Wärmepumpe jedoch weiß, wann sie Energie aus dem Netz aufnehmen soll, muss sie in der Lage sein, mit diesem zu kommunizieren. Das ist wiederum nur möglich, wenn es sich bei dem Stromnetz um ein Smart Grid und bei der Wärmepumpe um ein Modell mit SG Ready-Label handelt.

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Wie arbeiten Smart Grid und Wärmepumpe zusammen?

Die Wärmepumpe gilt als das Heizsystem der Zukunft. Alleine im vergangenen Jahr wurden knapp 150.000 neue Geräte installiert, Tendenz steigend. Diese hohen Absatzzahlen machen die Wärmepumpe allerdings auch zunehmend systemrelevant. Denn Wärmepumpen können eben nicht nur heizen, sondern auch aktiv am Lastmanagement des deutschen Stromnetzes teilnehmen. Dies geschieht maßgeblich über die Kommunikation zwischen Smart Grid und SG Ready-Schnittstelle und erfolgt über zwei Anweisungen:

  • Das Smart Grid teilt der Wärmepumpe mit, sich kurzzeitig vom Netz zu trennen, um Lastspitzen auszugleichen und das Netz zu entlasten. Doch keine Sorge: Der Versorger kann eine Wärmepumpe nur für max. zwei Stunden pro Tag vom Netz trennen, und das auch nur, wenn die Energie über einen speziellen Wärmepumpenstromtarif bezogen wird.
  • Die SG-Ready-Schnittstelle teilt der Wärmepumpe mit, überschüssige Energie aus der Solaranlage aufzunehmen. Mit dieser Energie wird dann der Warmwasserspeicher aufgeladen und zu einem späteren Zeitpunkt kostengünstig im Haus geheizt. 

Kostengünstig heizen mit PV-Anlage und SG-Ready-Wärmepumpe

Produziert eine Solaranlage mehr Strom, als gerade im Haus benötigt wird, wird dieser Überschuss normalerweise ins öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhalten Hausbesitzer*innen im Gegenzug einen kleinen Centbetrag pro eingespeister Kilowattstunde, die Einspeisevergütung. Gleichzeitig zahlen dieselben Hausbesitzer*innen für den Betrieb ihrer Wärmepumpe zwischen 30 und 40 ct/kWh, je nach lokalen Stromtarif. Deutlich kostengünstiger wird es, wenn der überschüssige Solarstrom jedoch nicht eingespeist, sondern zu Heizzwecken genutzt wird. Das funktioniert so:

  1. Produziert die PV-Anlage überschüssigen Solarstrom, meldet sie dies über die SG Ready-Schnittstelle der Wärmepumpe.
  2. Diese nutzt die überschüssige Energie, um den Warmwasserspeicher im Haus mithilfe des Heizstabs auf ca. 65 Grad zu erwärmen; die elektrische Energie wird als thermische Energie zwischengespeichert.
  3. In den kommenden Tagen kann die gespeicherte Energie dann genutzt werden, um kostengünstig im Haus zu heizen oder etwa zu duschen.
  4. Und noch ein kleiner Bonus: Das Aufheizen des Warmwasserspeichers beugt Legionellen vor und erhöht so die Qualität des Brauchwassers.

Wird SG Ready bald zur Pflicht?

SG Ready-Wärmepumpen helfen Hausbesitzer*innen dabei, kostengünstig und smart zu heizen. Dementsprechend setzen auch immer mehr Hersteller auf den Smart Grid Ready-Standard für den Großteil ihrer Wärmepumpen-Modelle. Da stellt sich natürlich jetzt die Frage: Wird dieser Standard bald vielleicht sogar zur Pflicht beim Kauf einer Wärmepumpe?

Die einfache Antwort auf diese Frage lautet: Nein, aktuell ist vonseiten des Gesetzgebers keine SG Ready-Pflicht vorgesehen. Etwas anders verhält es sich, wenn man ab dem 1. Januar 2023 eine Wärmepumpenförderung erhalten möchte. Ab diesem Zeitpunkt gelten Wärmepumpen nämlich nur noch dann als förderfähig, wenn sie netzdienlich aktiviert und betrieben werden können. Ob dies der Fall ist, lässt sich vermutlich am einfachsten über den SG Ready-Standard feststellen. Da die Förderung für Wärmepumpen ab 2024 bei bis zu 70 % der Anschaffungskosten liegt, sollten sich Hausbesitzer*innen diese nicht leichtsinnig entgehen lassen.

Fazit: Mit SG Ready Wärmepumpe bereit für die Zukunft

Wärmepumpen mit SG Ready-Label werden in nicht allzu ferner Zukunft wohl zum Standard im Einfamilienhaus werden – und das aus gutem Grund. Schließlich heizt man mit einer solchen Wärmepumpe nicht nur umweltfreundlich und kostengünstig, sondern auch besonders smart. Zudem werden ab dem 1.1.2023 nur noch Wärmepumpen durch den Gesetzgeber gefördert, die über eine Schnittstelle zur Kommunikation verfügen. Das liegt auch daran, dass SG Ready Wärmepumpen im Vergleich zu “normalen” Wärmepumpen nochmal effizienter, nachhaltiger und dadurch auch kostengünstiger heizen.

Unser Tipp: Entscheiden Sie sich bereits heute für eine Wärmepumpe mit SG Ready-Label. So sind Sie schon jetzt bestens für die Wärmeversorgung von morgen aufgestellt und bereit für eine klimafreundliche Zukunft.

Mit SG Ready Wärmepumpe bereit für die Zukunft

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