PERC-Module – Funktion, Vorteile & Kosten


Was unterscheidet PERC-Module von anderen Photovoltaikmodulen und ist der Kauf eines solchen Moduls lohnenswert? Wir haben die wichtigsten Infos zur PERC-Technologie für Sie zusammengefasst.

Was ist die PERC-Technologie?

Der Wirkungsgrad von Photovoltaik ist begrenzt, daher durchdringt stets ein Teil des Sonnenlichts die Solarzelle ohne Strom zu erzeugen. Vor allem rotes Licht verlässt häufig das Photovoltaikmodul, ohne dass dabei Elektronen aus dem Halbleiter herausgelöst haben. Das liegt daran, dass rotes Licht eine größere Wellenlänge und dementsprechend weniger Energie hat. Wenn überhaupt “erzeugt” rotes Licht erst auf der Modulrückseite freie Elektronen.

PERC-Module erhöhen die Effizienz von Photovoltaikmodulen, indem sie einen Teil des Lichts, das bis zur Rückseite der Zelle gelangt, ohne Strom erzeugt zu haben, wieder in die Zelle reflektieren. Dies geschieht durch eine spezielle an der Rückseite des Moduls aufgetragene Schicht, die auch Rückseitenpassivierung genannt wird.

Wofür steht die Abkürzung?

PERC steht für Passivated Emitter and Rear Cell. Auf Deutsch bedeutet das “Zelle mit passivierter Emissionselektrode und Rückseite”.

Vorteile von PERC-Modulen

Durch die Rückseitenpassivierung kann ein PERC-Modul rotes Sonnenlicht stärker nutzen und der Modulwirkungsgrad erhöht sich um bis zu 1%. Vor allem bei schwachen oder diffusen Lichtverhältnissen in den Morgen- oder Abendstunden können PERC-Solarzellen eine bessere Leistung erzielen, denn zu diesen Tageszeiten wird Blaulicht stärker gestreut und vor allem rotes Licht durchdringt die Atmosphäre.

Degradation

PERC-Module haben eine gegenüber Standard-Photovoltaikmodulen eine leicht erhöhte Degradation, das heißt ihre Modulleistung im Laufe der Jahre etwas stärker ab als üblich. Ein Grund hierfür ist, dass PERC-Module beidseitig über dielektrische Schichten verfügen, über die Wasserstoff in die Zelle treten kann. Dieser soll die Degradation von Photovoltaikanlagen nach aktuellem Forschungsstand beschleunigen. Auch sind die Module anfälliger für lichtinduzierte Degradation.

Anbieter von PERC-Modulen

Aktuell haben z.B. folgende große Modulhersteller PERC-Module in ihrem Portfolio:

  • Ja Solar
  • Jinko Solar
  • Trina Solar
  • Sharp
  • Solarwatt
  • WINAICO

Was kostet ein PERC-Modul?

PERC-Module sind durch ihr besonderes Herstellungsverfahren derzeit noch deutlich teurer als andere Photovoltaikmodule. Im direkten Vergleich sind auch Halbzellenmodule günstiger, da hier herkömmliche Solarmodule in zwei Hälften geteilt werden, während bei der PERC-Technologie eine besondere Rückseitenbeschichtung der Module notwendig ist.

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Wann sollte ich mich für ein PERC-Modul entscheiden?

Bei reichlich verfügbarer Fläche für die Photovoltaikanlage, ist die Wahl von PERC-Modulen weniger sinnvoll, da diese den Anschaffungspreis erhöhen und die erforderliche Photovoltaikleistung hier auch mit einer höheren Anzahl von Standard-Modulen erreicht werden kann.

PERC-Module lohnen sich allerdings, wenn Sie nur eine sehr kleine Dachfläche zur Verfügung haben, denn auf kleiner Fläche kann der Solarertrag durch den Einsatz der effizienten Technologie nochmals erhöht werden. Dennoch ist der Einsatz von PERC-Modulen hier nicht die einzige Möglichkeit. Auch sehr effiziente monokristalline Module oder Halbzellenmodule können bereits ausreichen. Lassen Sie die Situation daher zunächst durch einen Fachplaner beurteilen, bevor Sie sich für einen Modultyp entscheiden.

Wird sich die PERC-Technologie durchsetzen?

PERC-Module wurden bereits in den 80er Jahren erfunden. Nach der Erfindung musste die Technologie allerdings zunächst optimiert werden, bis die im Labor gemessenen höheren Wirkungsgrade auch in der Praxis zuverlässig erreicht werden konnten. Erst seit wenigen Jahren tauchen die Module immer häufiger auf dem Photovoltaik-Markt auf.

Ob sich die Technologie durchsetzen wird, ist derzeit noch ungewiss. Viele große Hersteller bieten bereits PERC-Module an und auch die Produktionskapazitäten werden erweitert. Dennoch geht der Trend aktuell vor allem zu Halbzellenmodulen. Diese können deutlich kostengünstiger produziert werden und haben ebenfalls höhere Wirkungsgrade als Standardmodule. Da PERC-Module allerdings noch etwas effizienter sind, ist ihr Einsatz vor allem bei sehr kleinen Dachflächen sinnvoll.

Die Garantiebedingungen für Photovoltaikmodule sind für den Verbraucher sehr vorteilhaft, da die Hersteller wesentlich längere Garantiezeiten gewähren als gesetzlich vorgeschrieben So besteht eine Produktgarantie von 10 bis 30 Jahren und außerdem eine 20 bis 30-jährige Leistungsgarantie über die gesamte Betriebsdauer Ihrer Anlage. Das bedeutet, in den ersten Betriebsjahren werden alle Schäden an den Modulen komplett ersetzt. Sollten die Module danach, aufgrund von Alterung, mehr Leistung verlieren als versprochen, wird auch dieser Verlust erstattet. Die Produktgarantie der Montagesysteme beträgt in der Regel 10 Jahre. Wechselrichter haben eine Herstellergarantie von 5-10 Jahren. Bei einigen Herstellern wie Solaredge ist eine Garantieverlängerung auf bis zu 25 Jahre möglich.

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