Wärmepumpe: Kosten, Preise und Förderung 2024 im Überblick
Die Kosten für Wärmepumpen belaufen sich aktuell auf 20.000 € bis 35.000 €. Allerdings wird die Anschaffung des modernen Heizsystems mit bis zu 70 % bezuschusst, wodurch die Kosten sogar unter 10.000 € sinken können! Wie sich die Kosten einer Wärmepumpe sowie die Förderung konkret zusammensetzen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wärmepumpe Kosten – die wichtigsten Infos im Überblick
- Der Preis für Wärmepumpen liegt aktuell zwischen 20.000 € und 35.000 €, je nach Leistung und Art der Wärmepumpe.
- Allerdings wird der Kauf von Wärmepumpen und anderen modernen Heizsystemen durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude mit bis zu 70 Prozent bezuschusst.
- Dadurch kann der Preis für eine Wärmepumpe in einzelnen Fällen auf unter 10.000 € sinken.
- Die Betriebskosten einer Wärmepumpe im Altbau liegen bei etwa 1.500 € pro Jahr.
Was kostet eine Wärmepumpe?
Die Investitionskosten einer Wärmepumpe sind von vielen Faktoren abhängig und variieren von Projekt zu Projekt. Maßgeblich sind hauptsächlich die Art und Größe der Wärmepumpe, aber auch der Hersteller, das Modell und die Gegebenheiten in und am Haus spielen eine entscheidende Rolle. Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zahlen Sie aktuell zwischen 20.000 € und 35.000 €. Bei Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen können die Kosten durch umfangreiche Bohrungen in manchen Fällen noch etwas höher ausfallen, konkret liegen diese bei 25.000 € bis 40.000 €.
Allerdings wird der Austausch einer alten Heizung gegen eine moderne Wärmepumpe mit 30–70 % gefördert. Dadurch lassen sich die Kosten für eine Wärmepumpe auf ca. 9.000 € bis 21.000 € absenken.
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Die Kosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Kosten der Luft-Wasser-Wärmepumpe – sowie jeder anderen Wärmepumpenart – setzen sich aus drei großen Blöcken zusammen: dem Grundgerät, dem zusätzlichen Material und der Montage. Das Grundgerät selbst macht dabei ungefähr die Hälfte der Gesamtkosten aus; die verblieben 50 % teilen sich zu etwa gleichen Teilen auf die Montage sowie zusätzliches Material (Unterbau, Rohrleitungen etc.) auf. Für eine beispielhafte Luft-Wasser-Wärmepumpe würden sich die Kosten somit wie folgt zusammensetzen:
Kostenpunkt | Kosten |
---|---|
Grundgerät | 14.000 € |
Weiteres Material | 6.500 € |
Montage | 7.000 € |
Gesamtkosten | 27.500 € |
Die Kosten einer Erdwärmepumpe
Sole-Wasser- oder Erdwärmepumpe liegen preislich ungefähr in derselben Kategorie wie Luft-Wasser-Wärmepumpen; allerdings können in manchen Fällen auch mal etwas höhere Kosten auf Hausbesitzer*innen zukommen. Das liegt daran, dass zur Erschließung der Wärmequelle aufwendige Erdarbeiten vonnöten sind. So fallen bei der Erschließung der Erdwärme über großflächige Kollektoren zusätzliche Kosten in Höhe von 5.000 € bis 8.000 € an; bei der Installation einer Erdsonde können die Kosten sogar schnell auf über 10.000 € ansteigen.
Im Gegensatz dazu liegen die restlichen Kostenpunkte etwas niedriger, da Sole-Wasser-Wärmepumpen keine Außeneinheit besitzen und entsprechend weniger Material benötigt wird und die Montage weniger kostspielig ist.
Kostenpunkt | Kosten mit Flächenkollektor | Kosten mit Erdsonde |
---|---|---|
Grundgerät | 12.500 € | 12.500 € |
Erschließung der Wärmequelle | 7.000 € | 10.000 € |
Weiteres Material | 3.000 € | 4.000 € |
Montage | 3.500 € | 3.500 € |
Gesamtkosten | 26.000 € | 30.000 € |
Die Kosten einer Grundwasser-Wärmepumpe
Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Energie des Grundwassers, um Heizwärme zu produzieren. Um diese Energie zu gewinnen, müssen vorab sogenannte Brunnenbohrungen durchgeführt werden. In der Regel sind mindestens zwei Bohrungen notwendig, da sowohl ein Saug- als auch ein Schluckbrunnen installiert werden muss. Die Kosten pro Bohrung belaufen sich dabei auf 4.500 € bis 6.500 €, je nach Tiefe des Grundwassers.
Kostenpunkt | Kosten |
---|---|
Grundgerät | 13.000 € |
Brunnenbohrung (x2) | 11.000 € |
Weiteres Material | 4.000 € |
Montage | 3.500 € |
Gesamtkosten | 31.500 € |
Die Kosten einer Luft-Luft-Wärmepumpe
Bei der Luft-Luft-Wärmepumpe handelt es sich um eine spezielle und wenig verbreitete Art der Luftwärmepumpe. Denn: Luft-Luft-Wärmepumpen übertragen ihre Wärmeenergie nicht über Heizkörper, sondern direkt über die Raumluft. Daher kommt sie auch meist nur in Neubauten oder sogenannten Passivhäusern zum Einsatz. Die Kosten für eine Luft-Luft-Wärmepumpe fallen dabei etwas günstiger aus als bei anderen Arten von Wärmepumpen. Konkret kostet der Einbau des Heizsystems um die 15.000 €; wird zusätzlich eine neue Lüftungsanlage installiert, steigen die Kosten auf etwa 20.000 €.
KfW-Förderung: Wärmepumpen-Kosten um bis zu 70 % senken
Seit Anfang des Jahres gilt die Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), welche unter anderem die Förderung von Wärmepumpen und anderen klimafreundlichen Heizung neu regelt. Die neue Förderung (KfW Programm 458) setzt sich aus einer Grundförderung, einem Geschwindigkeitsbonus, einem Effizienz- und einem einkommensabhängigen Bonus zusammen. Je nach Heizungsart, Zeitpunkt des Austauschs und Haushaltseinkommen kann sich die Förderung so auf bis zu 85 % der Anschaffungskosten summieren. Der Fördersatz ist jedoch auf maximal 70 % begrenzt; die maximal förderfähige Summe liegt bei 30.000 €.
*sinkt ab 2029 auf 17 %; gilt nicht für Pelletheizungen, die als alleiniges Heizsystem eingebaut werden.
Was kostet eine Wärmepumpe mit Förderung?
Wie Sie sehen, lassen sich die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe durch die großzügige staatliche Förderung signifikant reduzieren. Eine Wärmepumpe, die im Normalfall 30.000 € kosten würde, kann durch Grundförderung und Geschwindigkeitsbonus bereits für 15.000 € angeschafft werden. Haushalte mit geringem Einkommen, die bis zu 70 % Förderung erhalten, würden für eben jene Wärmepumpe sogar nur noch 9.000 € zahlen. Damit wäre eine solche Wärmepumpe sogar günstiger als eine moderne Gastherme!
Art der Förderung | Höhe der Förderung | Anschaffungskosten Wärmepumpe |
---|---|---|
Keine Förderung | 0 % | 30.000 € |
Grundförderung | 30 % | 21.000 € |
Grundförderung + Geschwindigkeitsbonus | 50 % | 15.000 € |
Grundförderung + Einkommensbonus | 60 % | 12.000 € |
Maximale Förderung | 70 % | 9.000 € |
Die Betriebskosten einer Wärmepumpe
Wärmepumpen erzeugen Wärme, indem sie die Energie der Umgebung „anzapfen“ und auf ein höheres Temperaturniveau heben. Um der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich Wärme zu entziehen, benötigt eine Wärmepumpe allerdings Strom. Im Normalbetrieb kann eine Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme erzeugen; dieses Verhältnis wird auch Jahresarbeitszahl (JAZ) genannt. Wie hoch die Kosten für den Betrieb einer durchschnittlichen Wärmepumpe sind, schauen wir uns jetzt einmal an einem Rechenbeispiel an:
Rechenbeispiel Familie Grün
Die dreiköpfige Familie Grün lebt in einem Einfamilienhaus in der Nähe von Köln. Ihr Heizwärmebedarf beläuft sich auf ca. 18.000 Kilowattstunden im Jahr. Geheizt wird im Haus der Familie mit einer Wärmepumpe, die im Durchschnitt auf eine JAZ von 3,8 kommt; sie erzeugt also aus einer Kilowattstunde Strom durchschnittlich 3,8 Kilowattstunden Wärme. Der Strom zum Betrieb der Wärmepumpe kommt aus dem öffentlichen Netz und kostet die Grüns 32 Cent pro Kilowattstunde. Daraus ergeben sich für die Familie jährliche Heizkosten von:
Strombedarf Wärmepumpe: Jährlicher Wärmebedarf / JAZ = 18.000 kWh / 3,8 = 4.737 kWh
Jährliche Heizkosten: 4.737 kWh x 0,32 ct/kWh = 1.515 €
Jährliche Heizkosten der Wärmepumpe im Vergleich
Mit einer Wärmepumpe haben Hausbesitzer*innen jährliche Betriebskosten von ca. 1.500 € im Jahr. Damit ist die Wärmepumpe schon heute günstiger als fossile Heizsysteme wie die Gas- oder Ölheizung. Einzig die Pelletheizung kann als vollwertiges Heizsystem mit der Wärmepumpe schritthalten. Allerdings müssen Hausbesitzer*innen hier einen hohen Platzbedarf und eine geringere Förderung in Kauf nehmen. Solarthermische Anlagen heizen völlig kostenfrei, sind jedoch nicht als alleiniges Heizsystem geeignet.
Heizungsart | Preis pro kWh (Anfang 2024) | Jährliche Heizkosten im Einfamilienhaus (18.000 kWh Heizbedarf) |
---|---|---|
Gasheizung | 11 ct | 1.980 € |
Ölheizung | 12 ct | 2.160 € |
Wärmepumpe (JAZ 3,8) | 8 ct | 1.515 € |
Solarthermie | 0 ct | 0 € |
Pelletheizung | 7 ct | 1.260 € |
Elektroheizung | 32 ct | 5.760 € |
Jährliche Wartungskosten einer Wärmepumpe
Bei einer Wärmepumpe fallen nur sehr geringe jährliche Wartungskosten an. In der Regel kann man hier Kosten von ca. 400 € pro Jahr ansetzen.
Entwicklung der Heizkosten durch den CO2-Preis
Seit Anfang dieses Jahres müssen Unternehmen sowie private Verbraucher*innen 45 € für jede Tonne Kohlenstoffdioxid zahlen, die sie direkt oder indirekt verbrauchen. Das führt auch dazu, dass das Heizen mit fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas in diesem Jahr noch einmal teurer wird. Denn: Eine handelsübliche Gasheizung im Einfamilienhaus verursacht pro Jahr CO2-Emissionen von ca. 4,5 bis 5 Tonnen. Bei einem CO2-Preis von 45 € pro Tonne kommen so Mehrkosten von etwas unter 200 € zustande. Besitzer*innen einer Wärmepumpe müssen hingegen keine zusätzlichen Kosten fürchten, vor allem wenn sie ihre Wärmepumpe mit 100 % Ökostrom oder Strom aus der eigenen PV-Anlage betreiben.
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Gasheizung vs. Wärmepumpe – Kosten über 20 Jahre im Vergleich
Fakt ist: Trotz Förderung und fallender Preise liegen die Kosten für die Anschaffung einer Wärmepumpe nach wie vor über denen fossiler Heizsysteme. Allerdings sehen wir auch, dass die Wärmepumpe bei den Betriebskosten bereits heute die Nase vorn hat. Da stellt sich natürlich die Frage: Wie viel Geld kann ich über bspw. 20 Jahre sparen, wenn ich statt einer Gasheizung eine Wärmepumpe einbaue?
Um das herauszufinden, schauen wir uns die Gesamtkosten beider Heizsysteme über einen Zeitraum von 20 Jahren an. Dazu nutzen wir die Formel Anschaffungskosten + Betriebskosten x 20 Jahre. Gehen wir bei einer Gasheizung von einmaligen Kosten von 10.000 € und laufenden Kosten von 2.000 € aus, kommen wir so auf Gesamtkosten über 20 Jahre von 50.000 €. Bei einer zu 50 Prozent geförderten Wärmepumpe für 15.000 € und Betriebskosten von 1.500 € pro Jahr liegen die Gesamtkosten bei nur 45.000 €.
Daraus ergibt sich folgendes Ergebnis: Nach 20 Jahren im Betrieb hätten Sie mit einer Wärmepumpe mindestens 5.000 € an Heizkosten gespart; und das, obwohl wir in unserem Beispiel sogar von stabilen Gaspreisen aus. In der Realität dürften diese in den kommenden 20 Jahren nämlich massiv ansteigen, wodurch sich Ihre Einsparungen mit einer Wärmepumpe noch einmal höher ausfallen würden.
Einflussfaktoren auf die Betriebskosten einer Wärmepumpe
Die Betriebskosten von Wärmepumpen hängen maßgeblich vom Dämmstandard des Hauses sowie den verbauten Heizkörpern ab. Dabei gilt: Je besser die Dämmung des Hauses und je großflächiger die Heizkörper, desto geringer fallen die Heizkosten aus. Zudem können Sie die jährlichen Betriebskosten senken, indem Sie einen Teil des Stroms aus einer eigenen PV-Anlage beziehen.
Korrekte Dimensionierung der Anlage
Besonders wichtig ist die individuelle und korrekte Dimensionierung einer Wärmepumpe, die auf dem berechneten Heizwärmebedarf ihres Gebäudes beruht. Wird eine zu große Wärmepumpe eingebaut, erhöhen sich die Investitionskosten unnötig und die Wärmepumpe wird nie ausgelastet.
Kritisch ist jedoch vor allem die zu kleine Dimensionierung einer Wärmepumpe. Denn reicht die Heizleistung der Wärmepumpe nicht aus, stellt ein strombetriebener Heizstab die benötigte Wärme zur Verfügung. Da Heizstäbe sehr ineffizient arbeiten, sollten Sie nur an wenigen besonders kalten Wintertagen zum Einsatz kommen. Ist der Heizstab zu häufig in Betrieb, schießen die Stromkosten schnell in die Höhe. Daher sollten Sie beim Kauf einer Wärmepumpe nur auf eine Dimensionierung durch qualifizierte Fachbetriebe wie Wegatech vertrauen.
Art des Heizkreisverteilsystems
Die Art des gewählten Heizkreisverteilsystems beeinflusst maßgeblich die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe. Es bietet sich vor allem der Einbau einer Fußbodenheizung an, welche eine geringe Vorlauftemperatur von 35 Grad benötigen. Wenn keine Fußbodenheizung eingebaut werden kann oder soll, sind auch Niedertemperaturheizkörper eine unkomplizierte Lösung, um die Vorlauftemperatur zu senken. Radiatoren mit hohen Vorlauftemperaturen sind eher ungeeignet, denn je höher die Temperatur des Heizkreisverteilsystems ist, desto mehr Leistung muss die Wärmepumpe erbringen und desto größer muss sie dimensioniert werden.
Dämmstandard des Hauses
Auch der Dämmstandard des Hauses spielt eine entscheidende Rolle. Je weniger Energie durch die Gebäudehülle verloren geht, desto geringer ist auch Ihr Heizwärmebedarf. Diese geringeren Wärmeverluste steigern die Effizienz der Wärmepumpe. Neubauten haben aufgrund der in der EnEV festgelegten Standards bereits einen relativ hohen Dämmstandard. Oft lohnt es sich aber auch, den Dämmstandard über die Vorgaben hinaus zu verbessern und somit weiter Energiekosten zu sparen.
Bei Altbauten ist der Dämmstandard ab 1995 (dritte Wärmeschutzverordnung) in der Regel ausreichend. Bei Gebäuden, die zwischen 1978 und 1994 errichtet wurden, genügen häufig nachträglich durchgeführte Einzelmaßnahmen, damit eine Wärmepumpe lohnenswert wird. Unsanierte Altbauten haben meist nur sehr wenig Dämmung. Hier sind die Wärmeverluste durch Wände, Fenster und Dach so hoch, dass die Anschaffung einer Wärmepumpe eher nicht lohnenswert ist.
Kombination mit einer Photovoltaikanlage
Die Kombination mit Photovoltaik erhöht die Wirtschaftlichkeit Ihrer Wärmepumpe deutlich, da der Strombedarf so teilweise mit günstigem Solarstrom gedeckt werden kann. Am günstigsten ist es, wenn Sie eine Photovoltaikanlage mit Stromspeicher mit einer Wärmepumpe kombinieren. Strom aus einer Photovoltaikanlage ohne Speicher ist nämlich immer nur dann verfügbar, wenn Sonneneinstrahlung vorhanden ist. In Kombination mit einem Speicher, der den erzeugten Solarstrom zwischenspeichert, kann Ihre Wärmepumpe überschüssigen Solarstrom beziehen, wann immer sie ihn zum Heizen benötigt.
Fazit: Die Kosten für eine Wärmepumpe lohnen sich
Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe liegen nach wie vor über denen einer einfachen Gastherme – und daran wird sich zeitnah wohl auch nichts ändern. Trotzdem lohnt sich der Einbau einer Wärmepumpe schon heute in den allermeisten Fällen, und zwar aus zwei einfachen Gründen: Zum einen ist die Anschaffung moderner Heizsysteme dank der staatlichen Förderung von bis zu 70 Prozent aktuell so attraktiv wie nie. Zum anderen heizen Sie mit einer Wärmepumpe bereits heute um mehrere hundert Euro günstiger als mit Öl oder Gas. Der Kauf einer Wärmepumpe lohnt sich also allemal.
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