Photovoltaik: DAS KOSTET EINE Anlage in 2023
Was sind die Kosten einer Photovoltaikanlage in 2023? Mit welchen Photovoltaik Kosten Sie ungefähr rechnen müssen und warum eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach auch wirtschaftlich lohnenswert ist, erfahren Sie hier.
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Investitionskosten
Die Investitionskosten schließen alle Aufwendungen ein, die anfallen, wenn Sie Ihre Photovoltaikanlage kaufen. Das umfasst die Kosten für die Photovoltaikmodule, den Wechselrichter und das Montagesystem, aber auch die Kosten für die Modulmontage und Inbetriebnahme der Anlage.
Kosten nach Anlagengröße
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die durchschnittlichen Gesamtkosten von Photovoltaikanlagen zwischen 8 und 12 Kilowatt-Peak (kWp) in Abhängigkeit der Anlagengröße. Alle Angaben sind ohne Mehrwertsteuer, da der Mehrwertsteuersatz für kleine Anlagen auf Wohngebäuden seit 2023 0 % beträgt.
GRÖSSE PV-ANLAGE | KOSTEN PV-ANLAGE | KOSTEN PV-ANLAGE + SPEICHER |
8 kWp | 16.000 € - 18.000 € | 21.000 € - 26.500 € |
9 kWp | 17.000 € - 19.000 € | 22.000 € - 27.000 € |
10 kWp | 18.000 € - 20.000 € | 23.000 € - 29.000 € |
11 kWp | 19.500 € - 21.500 € | 24.500 € - 31.000 € |
12 kWp | 21.500 € - 23.500 € | 26.500 € - 33.500 € |
EinFLUSSFAKTOREN
Die Investitionskosten einer Photovoltaikanlage sind nicht immer konstant, sondern von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig.
Der wichtigste Einflussfaktor auf den Preis einer Photovoltaikanlage sind die Produktionskosten der Komponenten. Hier konnten in den letzten Jahren einige Verbesserungen erzielt werden. Vor allem die Preise für Solarmodule und Stromspeicher sind aufgrund verbesserter Produktionsverfahren und einer steigenden Nachfrage und somit auch größeren Produktionskapazitäten immer weiter gesunken.
Ebenfalls einen wichtigen Einfluss hat jedoch die Verfügbarkeit der Komponenten. Übersteigt die Nachfrage die Produktionskapazitäten oder kommt es zu Lieferschwierigkeiten, steigt der Preis, trotz einer theoretische günstigen Herstellung der Komponenten. Im letzten Jahr ist die Nachfrage nach autarken Energielösungen drastisch gestiegen. Gleichzeitig kommt es derzeit weltweit zu Lieferschwierigkeiten. Das führt dazu, dass der Preis für Photovoltaikanlagen seit Jahren zum ersten Mal wieder spürbar gestiegen ist.
Ebenfalls Einfluss auf die Investitionskosten haben die Preise der Wettbewerber. Niedrige Preise bei bestimmten Anbietern lassen auch andere nachziehen und umgekehrt.
Schließlich sind auch die individuellen Gegebenheiten vor Ort entscheidend. Gibt es im Haus etwa einen veralteten Zählerschrank, wird ein Austausch für mehrere Tausend Euro nötig. Genauso erschweren viele Hindernisse oder Verschattungen auf dem Dach die Planung und führen dazu, dass Sonderlösungen gefunden werden müssen.
Zuletzt wirkt sich auch der Anspruch des Kunden auf den Preis einer PV-Anlage aus. Wer bei der Anlage auf qualitativ hochwertige und langlebige Komponenten setzt, zahlt natürlich auch mehr, als bei der Auswahl der günstigsten Produkte.
Photovoltaik Kosten einzelner Positionen (für kleine Anlagen)
Nachfolgend haben wir Ihnen die Preise der wichtigsten Kostenpositionen zusammengestellt, die beim Kauf einer Photovoltaikanlage auf Sie zukommen.
KOMPONENTE | KOSTEN |
1 Photovoltaikmodul (350-450 Watt) | 200 € - 350 € |
Wechselrichter | 1.500 € und 4.000 € |
Montagesystem | 500 €-1.300 € |
Smart Meter | ca. 300 € |
Stromspeicher (optional) | 5.000 € und 15.000 € |
Leistungsoptimierer (optional) | ca. 60 € |
Elektroinstallation | 1.000 €- 3.000 € |
Modulmontage | 2.500 €- 4.000 € |
Photovoltaikmodule
Der Modulpreis bewegt sich aktuell zwischen 0,4-0,80€ pro Watt. Ein typisches monokristallines Photovoltaikmodul mit einer Leistung von 350-450 Watt kostet somit aktuell 200€-350€. Bei einer 10 Kilowatt-Peak Anlage fallen daher etwa 8.500€ an reinen Modulkosten an. Entscheiden Sie sich für ein polykristallines oder Dünnschichtmodul fallen die Kosten um 20- 40 Prozent niedriger aus. Diese Modultypen haben allerdings auch deutlich niedrigere Wirkungsgrade und auch optisch sind Sie weniger ansprechend als schwarze monokristalline Module.
Wer die Modulpreise aufmerksam verfolgt, wird im Internet allerdings Preisindizes mit Werten von 0,35€ oder sogar 0,25€ pro Modul finden. Dies sind jedoch die reinen Herstellkosten von Photovoltaikmodulen. Selbst bei Großanlagen wird hier noch ein Aufschlag addiert. Folglich ergeben sich bei Photovoltaikanlagen auf Hausdächern deutlich erhöhte Moduleinkaufspreise.
Leistungsoptimierer (empfehlenswert bei Verschattungen)
Bei zeitweiligen Verschattungen von PV-Modulen ist es sinnvoll Leistungsoptimierer einzusetzen. Diese optimieren die Leistung Ihrer Module auch bei schwierigen Strahlungsverhältnissen. Pro Modul wird ein Leistungsoptimierer benötigt, dessen Preis bei etwa 60€ liegt.
Wechselrichter
Die Kosten für einen Wechselrichter variieren zumeist zwischen 1.500€ und 4.000€. Wie hoch die tatsächlichen Kosten ausfallen kommt stark auf die Funktionalität und den Hersteller des Gerätes an.
Beim Wechselrichter sollte jedoch nicht gespart werden, denn je mehr Umwandlungsverluste durch den Wechselrichter verursacht werden, desto mehr Ertrag geht Ihnen verloren. Ein um 1% unterschiedlicher Wirkungsgrad kann bei einer 10 kWp Anlage pro Jahr bereits Ertragsverluste von 100 kWh herbeiführen. Wir empfehlen daher qualitativ hochwertige Wechselrichter von Sungrow, Kostal, RCT, Huawei, SMA oder Fronius.
Montagesystem (Unterkonstruktion)
Die Preisspanne für das Montagesystem bewegt sich üblicherweise im Rahmen von 500-1300€, je nach Anlagengröße. Indach-Montagesysteme sind tendenziell teurer als Aufdachsysteme. Hier besteht jedoch der Vorteil, dass das Montagesystem die Dacheindeckung fast vollständig ersetzt, womit Indachsysteme vor allem bei Neubauten oder Gebäuden mit einem Dach mit Sanierungsbedarf lohnenswert sind.
Stromspeicher (optional)
Die Preise von Stromspeichern für Privathäuser variieren 2023 zwischen 6.000 € und 15.000 €. Je nach Hersteller und Speichergröße können große Preisschwankungen auftreten.
Smart Meter
Ein Smart Meter kostet für kleine Photovoltaikanlagen um die 300€. Diese Investition lohnt sich, denn mit einem Smart Meter erhöhen Sie Ihren Eigenverbrauch.
Ohne Smart Meter muss die Photovoltaikanlage bei 70% der Nennleistung dynamisch abgeregelt werden. Das Smart Meter erfasst Ihren Eigenverbrauch in Echtzeit und es ist möglich bis zu 100% der Nennleistung Ihrer Anlage zu nutzen (bei z.B. 30% Eigenverbrauch und 70% Einspeisung). In einigen Jahren werden Smart Meter ohnehin für alle Haushalte Pflicht.
Elektroinstallation & Modulmontage
Die Kosten für Elektroinstallation und Modulmontage hängen stark von den Bedingungen vor Ort und der Größe der Anlage ab. Grob kann man bei einer 8-12 kWp großen Anlage mit 1.000 €- 3.000 € für die Elektroinstallation und 2.500 €-4.000 € für die Modulmontage rechnen.
Preisentwicklung
Insgesamt sind die Preise für Photovoltaik in den letzten Jahren dank technologischer Weiterentwicklungen und immer größeren Produktionskapazitäten stark gesunken. Seit 2006 im Mittel um ca. 13% pro Jahr und insgesamt sogar um 75%. Das macht Photovoltaik deutlich lohnenswerter als noch vor 10 Jahren. In Zukunft wird erwartet, dass die Preise jedoch in einem bedeutend langsameren Tempo fallen werden. Daher lohnt es sich auch nicht auf künftige Preissenkungen zu warten.
Derzeit (Anfang 2023) ist die Preissituation durch eine hohe Nachfrage und Lieferschwierigkeiten durch den Ukraine Krieg sehr angespannt. Daher mussten die Preise für Photovoltaikanlagen nach langer Zeit wieder angehoben werden.
Betriebskosten einer Photovoltaikanlage
Zu den Betriebskosten zählen alle Kosten, die während des Betriebes der Photovoltaikanlage anfallen.
KOSTENART | JÄHRLICHE KOSTEN |
Wartung (optional) | 200 €-400 € |
Photovoltaikversicherung (optional) | 70 €-150 € |
Haftpflichtversicherung (optional) | 50 € |
Wartung
Die Wartung einer Photovoltaikanlage ist kein Muss, da die Anlage über keine beweglichen Teile verfügt. Störungen sind selten und werden zumeist schnell über das Anlagenmonitoring erkannt. Entscheidet man sich für eine regelmäßige Wartung, kann man von 1% bis 1,5% der Anlagenkosten ausgehen. Bei Anlagen unter 15 kWp fallen jährlich Kosten von etwa 200 €-400 € an. Schließt man einen festen Wartungsvertrag mit Anlagenfernüberwachung ab, so kostet dies ungefähr 300€ pro Jahr. Dafür hat man dann aber auch die Sicherheit, dass die Anlage reibungslos läuft.
Versicherung
Ob eine Versicherung lohnenswert ist, sollte immer im Einzelfall geprüft werden. Generell gilt die Faustregel, je größer Ihre Anlage, desto lohnenswerter ist eine Versicherung. Bei Photovoltaikanlagen werden Haftpflicht-, Allgefahren-, Ertragsausfall, als auch Montageversicherungen angeboten.
Häufig wird die Allgefahrenversicherung in Kombination mit einer Ertragsausfallversicherung angeboten und unter dem Namen Photovoltaikversicherung vertrieben. Diese deckt dann alle Anlagenschäden ab, die durch äußere Wettereinflüsse oder Bedienungsfehler entstehen und schützt zusätzlich vor möglichem Ertragsausfall. Die Kosten für eine Photovoltaikversicherung liegen bei etwa 70-150€.
Auch Haftpflichtversicherungen, die den*die Anlagenbetreiber*in vor durch die Anlage verursachten Schäden schützt, werden für etwa 50€ im Jahr angeboten. Sprechen Sie hier jedoch immer zuerst mit Ihrer derzeitigen Versicherungsgesellschaft. Manchmal ist eine kostenlose Erweiterung des bestehenden Haftpflichtschutzes möglich.
Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik
Durch sinkende Modul- und Anlagenpreise hat sich die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren stark zum positiven verändert. Noch vor wenigen Jahren waren Photovoltaikanlagen allein durch die auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung attraktiv. 2011 erreichten Photovoltaikanlagen allerdings Netzparität.
Netzparität bedeutet hier, dass Strom, der mit Photovoltaik, generiert wird, genauso viel kostet wie Strom aus dem Netz. Seitdem wird die Differenz zwischen Netzstrompreis und dem Preis für Photovoltaikstrom immer größer und der Betrieb einer Photovoltaikanlage immer lohnenswerter.
Seit 2016 haben auch Photovoltaikanlagen mit Speicher Netzparität. Deshalb lohnt es sich nun auch eine Photovoltaikanlage mit einem Speicher zu kombinieren und so noch mehr Stromkosten zu sparen.
Jährliche Einnahmen durch Photovoltaik
Die meisten Interessenten stellen sich vorab die Frage: Wie viel Geld kann ich im Jahr durch durch meinen selbst erzeugten Strom verdienen? Dies ist von Projekt zu Projekt sehr unterschiedlich. Entscheidend sind vor allem die aktuellen Stromkosten und die hier durch Photovoltaik erzielte Einsparung. Hinzu kommen Einnahmen durch Strom, der nicht selbst genutzt werden kann und daher ins Netz geleitet und verkauft wird.
Beispiel Photovoltaik 10 kWp ohne Speicher (Ertrag 10.000 kWh)
Anmerkung: Mit Stromspeicher liegt der Eigenverbrauch bei 50-80% und die Einsparungen pro Monat sind deutlich höher. Eine Rechnung mit Stromspeicher finden Sie hier.
Stromkosteneinsparung pro Monat: 59,50 € (17 % Eigenverbrauch = 1.700 kWh, Stromkosten = 0,42 €)
Monatlicher Ertrag durch Stromverkauf: 56,70 € (83 % Einspeisung = 8.300 kWh, Vergütung = 0,082 € (EEG 2023)
Einnahmen pro Monat: 116,21 €
Jahreseinnahmen: 1.394,60 €
Amortisation
Neben den jährlichen Einnahmen möchte man meist auch wissen, wann sich die Anlage amortisiert, d.h. ab welchem Zeitpunkt hat man mehr Geld erwirtschaftet, als man ursprünglich ausgegeben hat. Hierzu teilt man die Anschaffungskosten durch die jährlichen Einnahmen der Anlage.
Amortisationszeit in Jahren = Anschaffungskosten / jährliche Einnahmen
Beispiel Photovoltaik 10 kWp ohne Speicher:
Investitionskosten = 21.000 €
Amortisationszeit in Jahren = 21.000 € / 1.394,60 € = 15 Jahre
Gewinn
Nach der Amortisation erzielen Sie bis zum Betriebsende Ihrer Anlage nur noch Gewinne, die ab dem 21. Betriebsjahr jedoch etwas sinken, da ab hier die Einnahmen aus der Einspeisung entfallen. Nimmt man für den obengenannten Fall eine Anlagenlebensdauer von 25 Jahren an (in der Realität haben Photovoltaikanlagen eher eine Lebensdauer von deutlich über 30 Jahren), ergibt sich folgender Reingewinn durch die Anlage.
Beispiel Photovoltaik (10 kWp) ohne Speicher:
Gewinn = (1.394,60 € x 5) + (714 € x5) = 10.543 €
Anmerkung
In den Beispielrechnungen haben wir Strompreissteigerungen und laufende Kosten nicht berücksichtigt, für eine realitätsnahe Berechnung müssen diese allerdings einbezogen werden.
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