Heizstrom – So funktioniert das Heizen mit einem Heizstromtarif

Heizstrom – Definition

Als Heizstrom oder auch Wärmestrom wird Strom bezeichnet, der dazu genutzt wird, Heizwärme zu erzeugen. Das ist bei elektrischen Heizungen wie der Infrarotheizung, dem Elektroofen oder der Wärmepumpe der Fall. Teilweise gibt es vergünstigte Tarife für den Bezug von Heizstrom, denn Heizen mit Strom ist teuer. Eine Kilowattstunde Strom kostet in der Regel deutlich mehr als eine Kilowattstunde Gas- oder Öl. Um einen Heizstromtarif zu nutzen, ist es zwingend erforderlich, dass der bezogene Strom ausschließlich zum Heizen genutzt wird.

Mit diesen Heizungen können Sie Heizstrom nutzen

Wärmepumpe

Wärmepumpen heizen überwiegend mit Umgebungswärme aus der Umwelt. Um der Umwelt Energie zu entziehen, benötigen Sie Strom. Da eine Wärmepumpe aber mit nur einer Kilowattstunde Strom etwa 4 Kilowattstunden Heizwärme erzeugen kann, heizen Sie mit einer Wärmepumpe günstig und umweltfreundlich. Stammt der Strom zum Betrieb der Wärmepumpe aus erneuerbaren Energien, ist die Wärmepumpe sogar erneuerbar.

Infrarotheizung

Infrarotheizungen werden ebenfalls mit Strom betrieben. Im Gegensatz zu einer Wärmepumpe benötigen sie aber für die Erzeugung einer Kilowattstunde Heizwärme auch eine Kilowattstunde Strom. Damit sind sie weniger umweltfreundlich und deutlich kostenintensiver. Die Besonderheit der Infrarotheizung: Die Heizwärme wird als Strahlungswärme an den Raum abgegeben. Anders als bei herkömmlichen Heizungen wird so nicht die Raumluft, sondern die umgebende Raumhülle, also Wände, Boden und Gegenstände im Raum erwärmt. Das sorgt für ein besonders angenehmes Raumklima. Da das Heizen mit einer Infrarotheizung kostenintensiv ist, werden Infrarotheizungen häufig für nur zeitweise genutzte Räume eingesetzt (z.B. Keller oder Badezimmer).

Nachtspeicherheizung

Die Nachtspeicherheizung ist eine strombetriebene Heizung, die für einen wirtschaftlichen Betrieb auf günstige Nachtstromtarife setzt. Nachts, wenn nur wenig Strom benötigt wird, entstehen häufig Stromüberschüsse. Einige Stromanbieter haben daher vergünstigte Stromtarife, wenn man gezielt nachts Strom bezieht. Die Nachtspeicherheizung wandelt den Strom direkt in Wärme um und speichert ihn zwischen, bis er zum Heizen benötigt wird.

Elektroöfen

Eine weitere Heizung, die Heizstrom benötigt, ist der klassische Elektroofen. Er wird meist zum Beheizen von nicht dauerhaft bewohnten Räumlichkeiten eingesetzt, zum Beispiel in Wohnwagen oder Ferienhäusern. Da auch hier zu 100% mit Strom geheizt wird, ist der Betrieb teuer. Weil die Anschaffungskosten von Elektroöfen jedoch sehr gering sind, lohnt sich die Anschaffung hier häufig mehr als die Anschaffung einer herkömmlichen Heizung.

Heizstromtarife

Heizstromtarife sind Sondertarife von Stromversorgern, bei denen Heizstrom vergünstigt erhältlich ist. Sie sind in den meisten Fällen für Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen verfügbar. Während Heizstrom lange Zeit nur beim örtlichen Grundversorger bezogen werden konnte, kann nun, genauso wie bei der Wahl des normalen Stromanbieters, auch bei Heizstrom zwischen regionalen und überregionalen Anbietern gewählt werden. War zuvor nicht bei jedem Grundversorger ein Heizstromtarif erhältlich, steht vergünstigter Heizstrom nun jedem zur Verfügung.

So funktioniert der Wechsel

Der Wechsel zu einem Heizstromtarif funktioniert genau wie bei der Wahl eines normalen Stromanbieters. Über ein Stromvergleichsportal finden Sie den günstigsten Tarif für Ihre Region. Haben Sie sich entschieden, übernimmt der neue Anbieter die Kündigung bei Ihrem bisherigen Versorger.

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Heizstromtarife für Nachtspeicherheizungen

Heizstromtarife für Nachtspeicherheizungen unterscheiden in der Regel zwischen einem Hoch- (HT) und einem Niedertarif (NT). Nachts kann Strom zum vergünstigten Niedertarif bezogen werden, während tagsüber der Hochtarif gilt. Mittlerweile werden Nachtspeicherheizungen nur noch selten eingesetzt und auch entsprechende Nachtstromtarife sind seltener geworden.

Heizstromtarife für Wärmepumpen

Solarthermieanlagen nutzen die Sonnenenergie, um sie in thermische Energie (Wärme) umzuwandeln. Die bekannten Heizstromtarife für Wärmepumpen werden hingegen immer beliebter. Grund dafür ist die Umweltfreundlichkeit der Wärmepumpe. Mit einem günstigen Heizstromtarif kann der Anreiz zur Anschaffung einer Wärmepumpe weiter steigen. Aktuell liegen die Heizstromtarife für Wärmepumpen bei etwa 430 Cent pro Kilowattstunde. Im Vergleich zum Haushaltsstrompreis von 32 Cent kann man so allerdings nicht mehr allzu viele Kosten sparen.

Heizungsart Preis pro kWh (Ende 2023) Jährliche Heizkosten im Einfamilienhaus
(18.000 kWh Heizbedarf)
Gasheizung11 ct1.980 €
Ölheizung12 ct2.160 €
Wärmepumpe (JAZ 4)8 ct1.440 €
Solarthermie0 ct0 €
Pelletheizung7 ct1.260 €
Elektroheizung32 ct5.760 €

Doch warum ist Wärmepumpenstrom günstiger? Bei Wärmepumpenstrom fallen geringere Netzentgelte und Konzessionsabgaben an. So müssen Stromversorger bis zu 3 Cent weniger Netzentgelt zahlen.  Eine Konzessionsabgabe ist der Anteil am Strompreis, den ein Versorger an die Gemeinde abtreten muss. Bei Wärmepumpenstrom fällt diese nach Auffassung des Bundeskartellamts ebenfalls niedriger aus. 

Heizstrom – Diese Zähler benötigen Sie zur Abrechnung

Wenn Sie für Ihren Heizstrom einen speziellen Heizstromtarif in Anspruch nehmen, muss der Heizstrom separat abgerechnet werden. Bei einer Nachtspeicherheizung benötigen Sie zwei zusätzliche Zähler; einen Zähler für den Hochtarif und einen für den Niedertarif. Alternativ können Sie auch einen Zweitarifzähler installieren, der den Hoch- und Niedertarif in getrennten Zählwerken erfasst. 

Für Wärmepumpenstrom ist nur ein zusätzlicher Zähler erforderlich. Auch hier kann ein Zweitarifzähler installiert werden. Dieser trennt dann Haushaltsstrom und Heizstrom.

Zu beachten ist, dass bei der Entscheidung für einen Heizstromtarif zusätzliche Kosten für die Installation und den Betrieb der Zähler anfallen. Für die Installation ist mit einmalig ca. 200 € zu rechnen. Der monatliche Grundpreis bei Ihrem Stromanbieter kann sich für den Betrieb der Zähler um 20 € bis 50 € erhöhen. Künftig könnte zudem der Einbau eines intelligenten Messsystems (Smart Meter) verpflichtend werden. Das kann die jährlichen Kosten nochmals um bis zu 100 € erhöhen.

Wann sich Heizstrom lohnt

Heizen mit Strom ist teuer, da die Strompreise deutlich höher sind als die Kosten zur Erzeugung von Heizwärme. Heizungen, die zu 100 % mit Strom betrieben werden, lohnen sich daher nur zeitlich begrenzt, wenn hierdurch die Kosten für die Anschaffung einer vollständigen Heizungsanlage gespart werden. Anders sieht es nur bei der Wärmepumpe aus, die durch ihre Effektivität nur sehr wenig Heizstrom benötigt.

Ein spezieller Heizstromtarif zum Senken der Heizkosten klingt daher zunächst verlockend. Allerdings liegen die Preise hier mittlerweile auch nur knapp unter den Preisen für normalen Haushaltsstrom. Damit sich die Anschaffung eines für die Abrechnung notwendigen zusätzlichen Zählers lohnt, sollten Sie sicherstellen, dass Sie durch den Heizstromtarif jährlich mehrere hundert Euro sparen. 

Häufig ist statt eines Heizstromtarifs auch die Installation einer eigenen Solaranlage sinnvoll. Hier wird kostengünstiger und umweltfreundlicher Strom auf dem eigenen Dach produziert und Sie sparen bereits ab der ersten Kilowattstunde.

Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.

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