CO2-Preis: Mit diesen Mehrkosten müssen Sie 2024 beim Heizen rechnen


Seit Anfang des Jahres liegt der Preis für die Emission einer Tonne CO2 bei 45 €. Das macht sich im Alltag vor allem auch bei Heizöl und Erdgas bemerkbar. Doch wie genau beeinflusst der CO2-Preis die Kosten fürs Heizen? Und wie soll sich die Bepreisung in den nächsten Jahren entwickeln? Wir haben die Antworten.

Wie genau funktioniert der CO2-Preis?

Der CO2-Preis gilt für einige Klimaexpert*innen und vor allem für viele Ökonom*innen als Schlüsselinstrument im Kampf gegen die Erderwärmung. Der zugrundeliegende Mechanismus ist dabei theoretisch ganz simpel: Für jede Tonne klimaschädliches CO2, welches in der Industrie oder im Privaten ausgestoßen wird, wird ein gewisser Preis fällig. Dieser liegt seit Anfang dieses Jahres bei 45 € pro Tonne; bei seiner Einführung im Jahr 2021 waren es noch 25 €/t.

Die Kosten pro Tonne Kohlenstoffdioxid muss dabei immer erstmal der „direkte Emittent“ zahlen. Das sind in der Regel große Industrieunternehmen, aber auch Gasversorger und Kraftstoffhändler. Wie viel Prozent der Mehrkosten die Unternehmen an den Verbraucher weitergeben, ist ihre Entscheidung. Grundsätzlich soll der CO2-Preis aber langfristig dafür sorgen, dass die Nachfrage für fossile Produkte abnimmt und erneuerbare Alternativen an Attraktivität gewinnen.

Wie wirkt sich der CO2-Preis auf meine Heizkosten aus?

Die Mehrzahl der deutschen Haushalte heizt nach wie vor mit fossilen Rohstoffen wie Öl oder Gas. Das liegt vor allem daran, dass Erdgas über viele Jahre hinweg als besonders günstiger und zuverlässiger Energieträger galt. Das Problem ist nur, dass Erdgas in puncto Klimaschutz leider keine so positive Bilanz hat. Pro Kilowattstunde Erdgas, die etwa zu Heizzwecken genutzt wird, werden nämlich 250 Gramm CO2 in die Atmosphäre freigesetzt.

Bei einem Einfamilienhaus mit einer Heizlast von etwa 18.000 Kilowattstunden bedeutet das Emissionen von ungefähr vier Tonnen CO2 pro Jahr. Multipliziert man diesen Wert mit dem CO2-Preis von 45 € pro Tonne, kommt man auf zusätzliche Kosten von etwa 180 € für das Jahr 2024. Beim Heizen mit Öl sind die Auswirkungen noch spürbarer, hier kann mit CO2-Kosten von fast 300 € gerechnet werden.

CO2-PreisCO2-Kosten GasheizungCO2-Kosten Ölheizung
202330 €120 €189 €
202445 €180 €284 €
202555 €220 €347 €
202665 €260 €410 €

Mit der Wärmepumpe heizen Sie unabhängig vom CO2-Preis

Ganz anders sieht es hingegen bei klimafreundlichen Heizungen wie der Wärmepumpe aus. Diese bezieht ihre Energie zur Wärmeerzeugung nämlich aus der Umgebung (75 %) und Strom (25 %), wodurch sie deutlich weniger CO2 (100 g/kWh) ausstößt als fossile Heizsysteme. Zudem werden die Einnahmen aus dem CO2-Preis genutzt, um die Stromkosten für Verbraucher*innen zu senken. Oder anders ausgedrückt: Durch die Bepreisung von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid sinken die Kosten für den Betrieb einer Wärmepumpe sogar.

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Wofür werden die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung genutzt?

Wie bereits erwähnt, werden die Einnahmen aus dem CO2-Preis unter anderem dafür genutzt, den Strompreis zu senken. Konkret geht es dabei um die Abschaffung der EEG-Umlage für Endkund*innen, wodurch private Haushalte laut Angaben der Bundesregierung bis zu 130 € pro Jahr sparen. Aber nicht nur die Kosten für die EEG-Umlage werden aus den Einnahmen finanziert, sondern auch der Umbau Deutschlands hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft. Dies umfasst:

  • Förderprogramme für energieeffiziente Gebäude
  • Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Elektromobilität
  • Ausbau der Bahninfrastruktur
  • Aufbau einer heimischen Wasserstoff-Industrie
  • Förderung der Halbleiterproduktion

Für 2024 rechnet die Bundesregierung nach eigenen Angaben mit Einnahmen aus der CO2-Bepreisung von insgesamt 10,9 Milliarden Euro. Das wären immerhin 2,3 Milliarden mehr als noch im Vorjahr.

Das lange Warten auf das Klimageld

Durch die Einnahmen aus dem CO2-Preis sollte nach dem Plan der Bundesregierung jedoch nicht nur die wirtschaftliche Transformation finanziert, sondern auch die Mehrkosten für Privatpersonen ausgeglichen werden. Dafür war die Einführung des sogenannten Klimageldes vorgesehen; ursprünglich noch in diesem oder im nächsten Jahr. Allerdings wird sich die Einführung nach aktuellem Stand wohl noch bis 2027 verzögern.

Wie soll sich der CO2-Preis entwickeln?

Seit seiner Einführung im Jahr 2021 ist der CO2-Preis von 25 € auf mittlerweile 45 € die Tonne gestiegen. Bis 2026 soll er noch weiter nach klaren politischen Vorgaben ansteigen, bevor er dann 2027 in einen Emissionshandel überführt wird. 

Dieser Emissionshandel sieht keine festen Preise für eine Tonne Kohlenstoffdioxid mehr vor, sondern funktioniert wie eine Art Börse. Das heißt: Möchte ein Unternehmen oder ein Gasversorger ab 2027 eine gewisse Menge CO2 ausstoßen, muss sich dieser vorab dieselbe Menge CO2-Zertifikate kaufen. Das Gesamtvolumen der verfügbaren CO2-Zertifikate wird dabei entsprechend der jährlichen Klimaziele begrenzt; der genaue Preis pro Zertifikat bildet sich wiederum durch Angebot und Nachfrage. Auf europäischer Ebene, wo bereits seit einigen Jahren ein Emissionshandel im Einsatz ist, liegt der CO2-Preis aktuell beispielsweise bei ca. 64 €. 

Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.

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