Solarmodul – Das sollten Sie vor dem Kauf beachten


Ein Solarmodul wandelt einfallendes Sonnenlicht in nutzbaren Solarstrom um. Damit bilden Solarmodule das Herzstück einer jeden PV-Anlage. Doch was kosten Solarmodule eigentlich, lohnt sich die Anschaffung, und auf welche Eigenschaften sollte ich bei der Modulauswahl achten? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um das Thema Solarmodule.

Solarmodule auf dem Dach mit sichtbaren Solarzellen

Was ist ein Solarmodul?

Solarmodule, auch Photovoltaikmodule genannt, erzeugen mithilfe von Sonneneinstrahlung erneuerbaren Strom. Während die Stromproduktion mit Solarmodulen vor einigen Jahren noch sehr teuer war, sind die Modulpreise mittlerweile deutlich gesunken, sodass sich Solarmodule für Hausbesitzer*innen lohnen. 

Solarmodule sollten nicht mit Solarkollektoren verwechselt werden, die die Sonnenenergie zur Produktion von Wärme nutzen. Optisch unterscheiden sich Solarmodule von Solarkollektoren dadurch, dass Solarmodule aus 60 oder 72 sichtbaren Solarzellen auf der Moduloberfläche bestehen und meist schwarz oder dunkelblau gefärbt sind. Bei Sonnenkollektoren sind hingegen zumeist Rohre sichtbar.

Aktuelle Kosten & Preise von Solarmodulen

Die Preise für Photovoltaikmodule sind in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Inzwischen ist die Technologie ausgereift und obgleich es regelmäßig technologische Neuerungen gibt, sinken die Preise nur noch moderat. Aktuell kostet ein Solarmodul im Einkauf beim Hersteller etwa 0,12 – 0,25 Cent pro Watt. Der/Die Privatkund*in zahlt am Ende hingegen 0,20 – 0,40 Cent pro Watt, da Transport und Installationskosten im reinen Herstellungspreis noch nicht inbegriffen sind. Das heißt, Standard-Solarmodule mit 400 -450 Watt sind aktuell für etwa 85 € -120 € erhältlich. 450 Watt Premium Module hingegen kosten 120 € – 150 €.

Auf diese Produkteigenschaften sollten Sie beim Kauf achten

Modulleistung

Die Modulleistung gibt an, wie viel Strom ihr Solarmodul theoretisch erzeugen kann. Typisch sind Modulleistungen zwischen 350 und 450 Watt. Wie viel Strom tatsächlich erzeugt wird, hängt jedoch vor allem von der Sonneneinstrahlung ab. Durchschnittlich können pro 1000 Watt Solarleistung jährlich 1000 Kilowattstunden erzeugt werden. Das heißt, drei Solarmodule produzieren etwa 1.000 kWh Strom im Jahr. 

Welche Modulleistung Sie benötigen, wird von Ihrem Stromverbrauch und der Größe Ihrer freien Dachfläche beeinflusst. Haben Sie nur wenig freie Dachfläche, aber einen hohen Stromverbrauch, sollten Sie Hochleistungs-Solarmodule wählen. Steht mehr Fläche für die Photovoltaikanlage zur Verfügung als nötig, können Sie auch Module mit einer niedrigeren Leistung wählen.

Garantie

Die für ein Solarmodul übliche Mindestgarantie ist eine 10-jährige Produkt- und eine 25-jährige Leistungsgarantie. Mit der Produktgarantie versprechen die Hersteller, dass die Module keine Materialschäden aufweisen. Treten innerhalb der Produktgarantie Materialschäden auf, übernimmt der Hersteller die Kosten für eine Reparatur oder den Austausch des Solarmoduls. Wie der Name schon verrät, gewährleistet die Leistungsgarantie auch nach jahrelangem Betrieb eine gewisse Mindestleistung. Viele Hersteller bieten heutzutage bereits erweiterte Garantien an. So haben Solarmodule von Hyundai etwa eine 25-jährige und damit mehr als doppelt so lange Produktgarantie wie üblich, was auf eine hohe Qualität bei der Verarbeitung schließen lässt. Beim Kauf lohnt es sich daher, die Garantiebedingungen zu vergleichen und im Zweifel, dem Modul mit den längeren Garantien den Vorzug zu geben.

Kann mein Dach die Solarmodule tragen?

Auf den meisten Ziegeldächern können Photovoltaikmodule eines jeden Typs problemlos befestigt werden. Vor Installation einer Photovoltaikanlage sollte das Dach allerdings intakt sein und in den nächsten 20 – 30 Jahren nicht erneuert werden müssen, um eine Demontage der Module zur Dachsanierung auszuschließen. Kann das Dach aus anderen Gründen nur wenig Gewicht tragen, empfiehlt sich die Wahl von Glas-Folien-Modulen oder Dünnschichtmodulen, die deutlich leichter sind als Glas-Glas-Solarmodule.

Leistungstoleranz der Module

Obwohl Solarmodule inzwischen in Massenproduktion hergestellt werden, kommt es immer wieder zu leichten Abweichungen der Leistung zwischen einzelnen Modulen. Die Hersteller müssen daher angeben, wie viel Leistungsabweichung auftreten kann und vom Käufer zu tolerieren ist. Mittlerweile geben viele Hersteller eine positive Leistungstoleranz an, um unzufriedene Kund*innen aufgrund zu geringer Erträge zu vermeiden. Wählen Sie daher bevorzugt Module, die auf dem Datenblatt eine positive Leistungstoleranz aufweisen.

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Wie viel Platz nimmt ein Solarmodul auf dem Dach ein?

Die meisten Solarmodule haben Maße von etwa 1 x 1,7 m. Solarmodule mit 72 Solarzellen sind hingegen fast 2 Meter hoch. Mithilfe dieser Maße lässt sich ungefähr abschätzen, wie viele Module auf einem Dach platziert werden können. Allerdings muss ein gewisser Abstand zum Dachrand eingehalten werden. Auch störende Objekte wie Schornsteine oder Antennen können die Anzahl der platzierbaren Module reduzieren.

Welche Hersteller von Solarmodulen gibt es?

Die weltweit größten Hersteller von Solarmodulen sind die chinesischen Unternehmen Jinko Solar, Trina Solar und Ja Solar. Auch das kanadische Unternehmen Canadian Solar hat einen wesentlichen Anteil am Weltmarkt. Weitere große Hersteller sind Hyundai, Sharp, Sunpower, LG, Q-Cells, First Solar und Yingli. Aber auch deutsche Unternehmen wie Luxor oder Axitec produzieren Solarmodule mit hoher Qualität.

Wie viele Jahre hält ein Solarmodul?

Wie die Leistungsgarantie von 25 Jahren bereits andeutet, können Solarmodule problemlos 25 Jahre lang betrieben werden. Vermutlich ist sogar ein Betrieb weit über 30 Jahre hinaus realistisch. Anlagenbesitzer*innen sollten jedoch beachten, dass die Leistung der Module jedes Jahr um etwa 0,5 bis 0,7 Prozent nachlässt. Daher haben die Module nach 25 Jahren nur noch etwa 80 % – 85 % ihrer Ausgangsleistung. Da sich die Module bis dahin allerdings längst amortisiert haben, ist die Photovoltaikanlage auch dann noch lohnenswert.

Typen von Solarmodulen

Mono- und Polykristallin

Die wichtigste Unterscheidung bei Solarmodulen ist die in mono- und polykristalline Solarmodule. Während monokristalline Solarmodule reines Silizium enthalten und bei der Herstellung aus einem Siliziumblock hergestellt werden, enthalten polykristalline Solarmodule viele Siliziumkristalle unterschiedlicher Größe. Die unterschiedliche Größe hat zur Folge, dass polykristalline Module eher bläulich gefärbt, günstiger, aber auch weniger effizient sind. Monokristalline Module haben hingegen eine ansprechende, schwarze Optik und mehr Leistung. Sie haben sich daher im Bereich der Solaranlagen für Einfamilienhäuser etabliert und sind nun die Standardlösung für private Dächer.

Luxor_ecoline_P60
polykristallines Modul

LG_Neon2_Black
monokristallines Photovoltaikmodul

Dünnschichtmodule

Diese sehr dünnen Solarmodule bestehen aus amorphem Silizium. Durch die geringe Dicke des Moduls sind Dünnschichtmodule sehr leicht und flexibel. Sie kommen vor allem bei Flachdächern mit geringer Tragfähigkeit zum Einsatz. Da ihr Wirkungsgrad allerdings mit 6-10 % sehr niedrig ist, werden sie ansonsten nur selten verwendet. Eine Variante der Dünnschichtmodule sind CIGS Module, die mit 15 % schon um einiges effizienter sind und wie auch Solarthermieanlagen röhrenförmige Absorber besitzen.

Hybridmodule

Hybridmodule sind Solarmodule, die Photovoltaik mit Solarthermie kombinieren und Wärme sowie Strom erzeugen können. Dies ist möglich, da die in den Solarmodulen entstehende Wärme über einen Kühlkreislauf abgegeben und zur Warmwassererzeugung genutzt wird. Da Solarmodule bei niedrigen Temperaturen effizienter sind, wird so auch die Stromproduktion erhöht. Bisher kommen Hybridmodule allerdings so gut wie nicht zum Einsatz. Ein Grund sind vermutlich die deutlich erhöhten Produktionskosten.

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