Die wichtigsten Heizungsarten 2024 – Kosten, Energieträger und Co.


Die Zeit der Öl- und Gasheizungen ist vorüber. Im Zuge der Energiewende erobern immer mehr erneuerbare Heizungsarten den Markt. Diese punkten durch nachhaltiges und effizientes Heizen bei niedrigen Kosten. Doch welche Heizsysteme gibt es überhaupt? Wie viel kostet eine moderne Heizung? Und welche Heizungsart ist tatsächlich die Beste für unseren Planeten? Hier finden Sie Antworten.

Frau stellt Temperatur am Thermostatventil ein

Die wichtigsten Heizungsarten im Überblick

Generell kann zwischen zwei übergeordneten Heizungsarten unterschieden werden: fossil und erneuerbar. In der Vergangenheit waren Öl- und Gasheizungen das allgegenwärtige Heizsystem und stets die erste Wahl. In Zeiten des Klimawandels achten jedoch immer mehr Menschen auch auf die Umweltbilanz ihrer Heizung.

HeizungsartEnergieträgerAnschaffungskostenUmweltbilanz (CO2)
GasheizungErdgas (fossil)6.000-10.000 €250 g/kWh
ÖlheizungÖl (fossil)7.000-15.000 €320 g/kWh
WärmepumpeUmweltwärme + Strom20.000-35.000 € (bis zu 70 % Förderung)0-100 g/kWh (abhängig vom Strommix)
SolarthermieSonnenwärme3.000-12.000 € (bis zu 70 % Förderung)20 g/kWh (abhängig von Sekundärheizung)
PelletheizungHolzpellets20.000-30.000 € (bis zu 60 % Förderung)25 g/kWh
ElektroheizungStrom5.000-8.000 €400 g/kWh (abhängig vom Strommix)

Erneuerbare Heizungsarten

Mehr als die Hälfte der gesamten Emissionen deutscher Haushalte entfällt auf das Heizen. Dementsprechend liegt ein enormes Einsparpotential in den Kellern deutscher Häuser. Verschiedene Heizungsarten, die auf erneuerbare Energieträger setzen, haben deshalb in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen.

Wärmepumpe

Wärmepumpen – vor allem Luft-Wasser-Wärmepumpen – sind die derzeit beliebteste Heizung im Neubau. Bei fast jedem dritten Hausbau fiel die Entscheidung 2021 zugunsten dieser modernen und effizienten Technologie aus (Bundesverband Wärmepumpe).

Marktanteil verschiedener Heizsysteme im Neubau 2021

Die Wärmepumpe gilt unter den Heizungsarten als ökologischer Vorreiter. Sie bezieht den Großteil ihrer Energie direkt aus der Umweltwärme. Damit verursacht einzig der aufgewendete Strom mögliche Emissionen. Mit steigendem Anteil erneuerbarer Energie im deutschen Strommix verbessert sich somit auch die Umweltbilanz der Wärmepumpe. Dank attraktiver Förderung hat eine Wärmepumpe außerdem nur geringfügig höhere Anschaffungskosten als andere Heizungsarten.

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Solarthermie

Solarthermie liefert – einmal installiert – komplett kostenlose Wärme. Das Problem: Eine solche Anlage reicht alleinstehend nicht zur Beheizung eines gesamten Hauses. Aus diesem Grund wird Solarthermie häufig zur Unterstützung anderer Heizungsarten genutzt. In diesen Fällen liefert die Solarheizung kostenloses und umweltfreundliches Warmwasser. Der Deckungsgrad liegt dabei zwischen fast 100 % in den Sommer-, jedoch lediglich um die 20 % in den Wintermonaten. Das Heizen übernimmt in diesem Fall das gesamte Jahr über ein Gas-Brennwertkessel oder eine Wärmepumpe.

Holzheizung

Diese Art der Heizung ist zumindest unter gewissen Voraussetzungen erneuerbar. Holzheizungen nutzen – wie der Name unschwer erkennen lässt – Holzpellets oder -scheite als Energielieferant. Der Rohstoff Holz ist zwar nachwachsend, allerdings ist hier Vorsicht geboten. Beim Kauf der Holzpellets sollte deshalb unbedingt auf Herkunft und Anbau geachtet werden.

Im Vergleich zu anderen Heizungsarten haben Holzheizungen trotz möglicher Förderung relativ hohe Investitionskosten. Außerdem benötigen die Anlagen viel Platz in einem obendrein feuerfesten Raum. Punkten kann das Heizsystem hingegen mit niedrigen Kosten im laufenden Betrieb.

Fossile Heizungsarten

Fossile Heizungen spielen auch 2023 noch eine große Rolle im deutschen Heizungsmarkt. Das liegt jedoch vor allem an alten Heizkesseln, die bereits vor 15 oder mehr Jahren verbaut wurden. Im Neubau oder im Zuge von Sanierungsmaßnahmen machen fossile Heizungen nur noch knapp ein Drittel der verbauten Heizungsarten aus, Tendenz sinkend.

Gasheizung

Moderne Gasheizungen heizen mit einem sogenannten Brennwertkessel. Diese nutzen die Kondensationswärme des Abgases und können den Brennstoff daher (nahezu) vollständig nutzen. Trotzdem bleiben Sie auch mit einem modernen Gas Brennwertkessel abhängig von steigenden Rohstoffpreisen. Gegenüber anderen Heizungsarten, die mit unendlichen Ressourcen wie Sonnenenergie oder Umweltwärme heizen, sind Sie mit fossilen Brennstoffen wie Gas hier klar im Nachteil.

Mit Blick auf die Umweltbilanz fallen auch moderne Gasheizungen deutlich ab. Mit CO2-Emissionen von 250 g/kWh gehört Erdgas zu den umweltschädlichsten Heizungsarten. Tauschen Sie Ihre mehr als 20 Jahre alte Gasheizung daher gegen eine erneuerbare Heizung, ist eine Förderung von bis zu 40 % der Anschaffungskosten möglich.

CO2-Ausstoß unterschiedlicher Heizsysteme im Vergleich

Ölheizung

Anfang des Jahrtausends zählten Ölheizungen noch zu den beliebtesten Heizungsarten in Deutschland. Heute gelten Ölheizungen hingegen als Auslaufmodell. Im Jahr 2019 kamen Ölheizungen nur noch in knapp einem Prozent aller Wohnungsneubauten zum Einsatz (BDEW). Dieser massive Rückgang der einst beliebten Heizungsart hat verschiedene Gründe. 

Der wahrscheinlich entscheidende Grund für das Aus der Ölheizung im Neubau ist das Aussetzen der staatlichen Förderung. Wegen der besonders schlechten Klimabilanz von über 300 Gramm CO2 pro kWh wurden bereits 2020 alle staatlichen Zuschüsse für Ölheizungen gestrichen. Tauschen Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine der erneuerbaren Heizungsarten aus, winkt wie auch beim Tausch einer Gasheizung eine Förderung von bis zu 40 %.

Spezielle Heizungsarten

Andere Heizungsarten lassen sich nicht direkt zu den Kategorien “fossil” oder “erneuerbar” zuordnen.

Elektroheizung

Von allen Heizungsarten hat die Elektroheizung die mit Abstand höchsten Energiekosten. Das liegt daran, dass eine solche Anlage den aufgewendeten Strom eins zu eins in Wärme umsetzt. Zum Vergleich: Moderne Wärmepumpen mit einem hohen Wirkungsgrad erzeugen aus einer kWh Strom bis zu 4 kWh Heizenergie. 

Aus diesem Grund werden Elektroheizungen, ähnlich wie Solarthermie, meist nur als Bedarfsheizung zugeschaltet. Neue Möglichkeiten für Elektroheizungen liegen beispielsweise in der Kombination mit einer eigenen Photovoltaikanlage.

Fernwärmeheizung

Neben Gas-Brennwertkesseln und Wärmepumpen sind Fernwärmeheizungen die derzeit beliebteste Heizungsart im Wohnungsneubau (BDEW). Fernwärme punktet dabei als unkomplizierter Wärmelieferant mit geringem Installationsaufwand. Zusätzlich übernimmt der Netzbetreiber die Wartungskosten der Heizungsanlage.

Aber auch bei dieser Heizungsart sollte man besser zweimal hinschauen, denn: Die Ökobilanz einer Fernwärmeheizung ist stark abhängig vom eingesetzten Energieträger und der Länge der Transportwege. Letzteres fällt vor allem in ländlichen Regionen ohne guten Fernwärme Netzausbau stärker ins Gewicht. Im Optimalfall – also Nahwärme aus Biomasse – können die Emissionen auf <100 Gramm CO2 pro Kilowattstunde fallen. Andernfalls steigt der Wert schnell auf mehr als 250 g/kWh.

Brennstoffzelle

Die Brennstoffzelle ist eine relativ unausgereifte Technik im Vergleich zu anderen Heizungsarten. Dies schlägt sich vor allem in den hohen Investitionskosten von über 20.000 € nieder. Ähnlich wie ein Gas-Brennwertkessel ist auch die Brennstoffzelle auf Erdgas als Energieträger angewiesen. Durch moderne Technik und hohen Wirkungsgrad verbessert sich allerdings die Ökobilanz gegenüber klassischen Brennwertkesseln. Die Nachteile des fossilen Brennstoffs – wie beispielsweise zukünftige Preisanstiege – bleiben jedoch bestehen.

Welche Heizungsarten lohnen sich?

Mit der Wahl der Heizung treffen Sie auch immer eine Wahl für die nähere Zukunft. Gerade mit Blick auf unsere Umwelt empfehlen wir von Wegatech deshalb die Installation einer umweltfreundlichen und effizienten Wärmepumpe. Trotzdem lohnt es sich, vorab einen ausgiebigen Vergleich der verschiedenen Heizungsarten zu unternehmen. Egal, ob Sie eine Heizung für den Neubau planen oder Sanierungsmaßnahmen im Altbau vornehmen.

Die besten Heizungsarten im Altbau

Im Altbau ist eine gute Dämmung die entscheidende Voraussetzung für nachhaltiges Heizen. Denn mit unzureichender Isolierung sinkt bei vielen modernen Heizungsarten der Wirkungsgrad. Ist Ihr Haus ausreichend gedämmt, ist die Installation einer Wärmepumpe die richtige Wahl. 

Für effizientes und nachhaltiges Heizen bei schlechterer Dämmung empfiehlt sich eine hybride Lösung. Darunter fällt beispielsweise die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie. In vielen Altbauten ist eine eigenständige Luft-Wasser-Wärmepumpe jedoch auch in diesem Fall problemlos realisierbar. Inwieweit sich Ihr Altbau für eine Wärmepumpe eignet, können Sie hier überprüfen.

Die besten Heizungsarten im Neubau

Wärmepumpen waren in den letzten Jahren die beliebteste Heizung im Neubau. Und das aus guten Gründen: Geringe laufende Kosten, hohe Förderung, guter Wirkungsgrad, geringe und in Zukunft weiter fallende Emissionen. Die beste Heizungsart im Neubau ist und bleibt in fast allen Fällen die Wärmepumpe. 

Mit der richtigen Planung kann die Wärmepumpe im Neubau sogar noch effizienter gestaltet werden. So steigt durch die Installation einer Flächenheizung ( z.B. einer Fußbodenheizung) zusätzlich die Effizienz, während die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik die Heizkosten und Emissionen weiter senkt.

Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.

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