Die Brauchwasser-Wärmepumpe – Warmwasser günstig mit Umweltwärme erzeugen


Brauchwasser-Wärmepumpen dienen der Erwärmung von Warmwasser im Haus. Bei richtigem Einsatz können Sie Ihre Heizkosten signifikant senken. Außerdem kommt Ihre fossile Heizung immer weniger zum Einsatz.

Brauchwasser Wärmepumpe aufgestellt im Heizungskeller neben Treppe und Fahrrad

Was ist eine Brauchwasser-Wärmepumpe?

Eine Brauchwasser-Wärmepumpe ist eine Luft-Wärmepumpe mit einer niedrigen Heizleistung von 1 bis 2,5 kW, die ausschließlich für die Bereitstellung von Warmwasser zuständig ist. Das Konzept ist vor allem in bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern sinnvoll, denn durch die Trennung von Warmwasserbereitung und Heizen sinken die Heizkosten erheblich. Besonders lohnenswert ist es, wenn ein alter Elektro-Standspeicher durch die Wärmepumpe ersetzt wird.

Anders als normale Luft-Wärmepumpen, die die Außenluft als Wärmequelle nutzen, entziehen Brauchwasser-Wärmepumpen der Raumluft im Haus Wärme. Das führt zu einer Absenkung der Raumtemperatur um 2-4 Grad am Aufstellort der Wärmepumpe. Besonders effizient sind Brauchwasser-Wärmepumpen, wenn sie mit einer Abluftanlage kombiniert werden. Diese entzieht den Räumen für Lüftungszwecke warme Luft und führt sie anschließend der Wärmepumpe zu.

Darum lohnt sich die Brauchwasser-Wärmepumpe

Geringer Anschaffungspreis

Brauchwasser-Wärmepumpen können im Vergleich zu anderen Heizsystemen zu verhältnismäßig geringen Anschaffungskosten erworben werden. Typische Brauchwasser-Wärmepumpen kosten lediglich 2.000 € bis 3.500 €.

Einfache Planung & Installation

Brauchwasser-Wärmepumpen lassen sich relativ einfach installieren. Die Wärmepumpe wird anschlussbereit geliefert und muss lediglich an die Wasserversorgung angebunden werden. Eine Brauchwasser-Wärmepumpe ist außerdem sehr geräuscharm. Grund dafür ist, dass der Kompressor gekapselt und vom Luftstrom schallisoliert ist.

Heizung im Sommer ausschalten

Setzt man Brauchwasser-Wärmepumpen ergänzend zu einer konventionellen Heizung ein, kann die konventionelle Heizung in den Sommermonaten zumeist vollständig ausgeschaltet bleiben. In dieser Zeit erzeugt die Wärmepumpe nämlich genug Warmwasser, um den Bedarf eigenständig zu decken. Das spart Heizkosten und erhöht die Umweltfreundlichkeit Ihres Heizsystems, denn Wärmepumpen nutzen, statt fossiler Rohstoffe, Umgebungswärme. Außerdem verlängert sich so auch die Lebensdauer Ihrer konventionellen Heizung.

Feuchte Keller trocknen

Eine Brauchwasser-Wärmepumpe saugt feuchte, warme Luft an und bläst abgekühlte und trockenere Luft aus. Wird sie im Kellerraum aufgestellt, kann ein Feuchtigkeitsproblem behoben werden und nebenbei der feuchte Keller getrocknet werden.

Brauchwasser-Wärmepumpe und Photovoltaik: ein perfektes Team

Besonders lohnenswert ist die Kombination einer Brauchwasser-Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage, denn eine Photovoltaikanlage kann den Strom, der zum Betrieb einer Wärmepumpe nötig ist, deutlich günstiger erzeugen. So sparen Sie Stromkosten und machen Ihre Wärmepumpe zugleich umweltfreundlicher. Eine Wärmepumpe nutzt zum Heizen Umgebungsluft. Um der Umgebungsluft Wärme zu entziehen, benötigt sie jedoch Strom. Kann dieser regenerativ über Solarstrom gedeckt werden, vermindert sich der CO2-Ausstoß einer Wärmepumpe weiter.

Die Anbindung einer Photovoltaikanlage an die Wärmepumpe ist vielfach mit einem potentialfreien Schalteingang bereits ab Werk vorgesehen. Ob die Brauchwasser-Wärmepumpe für die Kombination mit Photovoltaik geeignet ist, lässt sich meist daran erkennen, dass die Wärmepumpe als Smart-Grid fähig gekennzeichnet ist.

Brauchwasser-Wärmepumpe und Photovoltaik kombinieren

Wie funktioniert eine Brauchwasser-Wärmepumpe?

Im ersten Schritt entzieht die Brauchwasser-Wärmepumpe ihrer Umgebung Wärme. Die entzogene Wärme wird anschließend über ein Kühlmittel und einen Kompressor verdichtet, weiter erhitzt und schließlich über einen Wärmetauscher zur Erwärmung des Warmwassers abgeleitet.

Brauchwasser-Wärmepumpen enthalten einen integrierten Wasserspeicher, der das warme Wasser speichert, bis es benötigt wird. Durch die Dämmung des Speichers kann Wärme im Speicher über mehrere Stunden hinweg ohne jegliche Temperaturverluste gespeichert werden.

Die Wärme wird dem Speicher stets im oberen Bereich zugeführt. Wird Wärme entnommen, strömt hingegen von unten kaltes Wasser nach. So wird ein Durchmischen der warmen und kalten Schicht vermieden. Die Temperatur im Speicher kann mittels Sensoren kontrolliert werden. Diese Messungen liefern dann die Daten für die Regelung der Wärmepumpe.

Brauchwasser-Wärmepumpe oder Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Im Neubau setzt man in der Regel nur ein Heizsystem, wie etwa eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, ein, die neben der Wärme für die Warmwasserbereitung auch Heizwärme erzeugt. Haben Sie allerdings bereits in eine moderne Brennwertheizung installieren lassen oder die Anschaffung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kommt für Sie aufgrund zu hoher Vorlauftemperaturen nicht in Frage, kann die Investition in eine Brauchwasser-Wärmepumpe sinnvoll sein.

Mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe können Sie dann Ihre konventionelle Heizung im Sommer vollständig ausschalten. Im Gegensatz zu einem Warmwasserboiler, der mit Strom aus dem Netz betrieben wird, benötigen Sie zudem nur ein Viertel der Strommenge, da eine Brauchwasser-Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom 4 Kilowattstunden Wärme erzeugen kann.

Kosten & Wirtschaftlichkeit

Investitionskosten

Eine durchschnittliche Brauchwasser-Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus kostet 2.000 € bis 3.500 € (inkl. integriertem Warmwasser-Speicher ohne Montage). Somit sind Brauchwasser-Wärmepumpen deutlich günstiger als Luft-Wasser-Wärmepumpen, die für 20.000 € bis 35.000 € angeschafft werden können.

Jährliche Betriebskosten

Der Energieverbrauch für die Warmwassererzeugung liegt pro Person bei etwa 500 bis 800 kWh im Jahr. Ein Single-Haushalt verbraucht mit 870 kWh im Verhältnis mehr Strom als ein Zwei- oder Drei-Personen-Haushalt mit 1.300 bzw. 1.750 kWh. 

Mit einer Brauchwasser-Wärmepumpe muss nur etwa ¼ dieser Energie aus dem Stromnetz bezogen werden, denn die Wärmepumpe kann aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme erzeugen.

Beispiel Betriebskosten:

Annahmen

  • 1750 kWh Energiebedarf zur Warmwasserversorgung (ca. 4 Personen)
  • Strompreis Ende 2023 ca. 0,32 Cent pro kWh

Betriebskosten der Brauchwasser-Wärmepumpe = (1750 kWh / 4) x 0,32 € / kWh = 140 €

Der ideale Aufstellort

Vorteilhaft ist die Aufstellung einer Brauchwasser-Wärmepumpe in einem Innenraum mit natürlichen Abwärmequellen, wie beispielsweise dem Heiz- oder der Hauswirtschaftsraum. Hier kann die Wärmepumpe der Raumluft besonders viel Wärme entziehen und arbeitet so sehr effizient. Auch die Nähe zu Lagerräumen ist günstig, da so die kalte Luft, die der Wärmepumpe nach dem Wärmepumpenprozess wieder entweicht, für die Kühlung von Lebensmitteln genutzt werden kann.

Der Raum, der zur Aufstellung gewählt wird, sollte eine Mindestgröße von 6 bis 7 Quadratmetern aufweisen. Möchte man mit der Wärmepumpe auch Nebenräume kühlen und entfeuchten, sind allerdings mindestens 20 Quadratmeter nötig.

Die Installation der Brauchwasser-Wärmepumpe ist sehr unkompliziert und kann sehr schnell erfolgen. Die Wärmepumpe ist meist steckbereit und muss lediglich an die Wasserleitungen angeschlossen werden.

Betrieb und Wartung

Eine Brauchwasser-Wärmepumpe kann für etwa 15 bis 20 Jahre betrieben werden. Die Geräte verfügen meist über eine Steuerung, die anzeigt, wie viel Warmwasser aktuell zur Verfügung steht. Hier können Sie auch Ihre Wunschtemperatur einstellen. Gegebenenfalls auftretende Fehlermeldungen werden ebenfalls am Gerät angezeigt und können dem Hersteller gemeldet werden.

Eine Wartung der Brauchwasser-Wärmepumpe ist eigentlich nicht erforderlich, da selten Fehler oder Störungen auftreten. Dennoch wird manchmal eine Wartung alle zwei Jahre empfohlen.

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