Heizen ohne Gas und Öl – VORTEILE unD ALTERNATIVEN


Heizen ohne Gas und Öl ist die Zukunft, denn fossile Heizungen schädigen das Klima und durch den steigenden CO2-Preis wird der Betrieb einer Gas- oder Ölheizung künftig zunehmend zur Kostenfalle. Hier erfahren Sie, warum das Heizen ohne Gas und Öl lohnend ist und welche Alternativen es gibt.

Kind spielt vor Wärmepumpe

Heizen ohne Öl und Gas – darum lohnt es sich

Aus diesen Gründen lohnt sich das Heizen ohne Öl und Gas:

Klimaschutz

Gas- und Ölheizungen nutzen fossile Rohstoffe und verursachen daher hohe CO2-Emissionen. So entstehen bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Heizwärme mit einer Ölheizung aktuell Emissionen von 320 Gramm. Bei einer Gasheizung sind es noch ca. 250 Gramm.

Wenn wir den Klimawandel unter Kontrolle bekommen möchten, ist die Umstellung auf emissionsfreie Heizungen unerlässlich. Aus diesem Grund möchte die Bundesregierung die Umstellung auf umweltfreundliche Heizungen in den nächsten Jahren schrittweise angehen. Ab 2024 soll jede neue Heizung möglichst mit 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden. Durch Kopplung an die kommunale Wärmeplanung und Übergangsfristen tritt diese Vorgabe häufig jedoch erst verzögert in Kraft. Bestehende Gas- und Ölheizungen müssen nicht ersetzt und können weiter betrieben werden. Im Jahr 2045 schließlich soll der Betrieb von fossilen Heizungen dann vollständig verboten werden.

Heizkosten sparen

Der Betrieb von Öl- und Gasheizungen wird in den kommenden Jahren deutlich teurer werden. Schon jetzt kostet eine Kilowattstunde Gas 10 Cent, wohingegen Pelletheizungen und Wärmepumpen deutlich günstiger betrieben werden können. Künftig wird sich diese Kluft noch weiter vergrößern, denn der CO2-Preis wird in den kommenden Jahren schrittweise angehoben. Das bedeutet für fossile Heizungen noch höhere Betriebskosten. Auch die zunehmende Knappheit von fossilen Rohstoffen und internationale Konflikte können zu Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen bei Öl- und Gasheizungen führen. Wer seine Heizung also langfristig kostengünstig betreiben möchte, sollte ohne Gas und Öl heizen.

Staatliche Förderung nutzen

Seit Anfang des Jahres gilt die Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), welche unter anderem die Förderung von Wärmepumpen und anderen klimafreundlichen Heizung neu regelt. Die neue Förderung (KfW Programm 458) setzt sich aus einer Grundförderung, einem Geschwindigkeitsbonus, einem Effizienz- und einem einkommensabhängigen Bonus zusammen. Je nach Heizungsart, Zeitpunkt des Austauschs und Haushaltseinkommen kann sich die Förderung so auf bis zu 85 % der Anschaffungskosten summieren. Der Fördersatz ist jedoch auf maximal 70 % begrenzt; die maximal förderfähige Summe liegt bei 30.000 €.

*sinkt ab 2029 auf 17 %; gilt nicht für Pelletheizungen, die als alleiniges Heizsystem eingebaut werden.

Diese Möglichkeiten zum Heizen ohne Öl und Gas gibt es

Inzwischen gibt es zahlreiche umweltfreundlichere Alternativen zur Öl- oder Gasheizung.

Wärmepumpe

Die Wärmepumpe gilt als die Alternative zur Gas- und Ölheizung und soll künftig die deutschen Heizungskeller dominieren. Doch warum ist das so? Nutzen Wärmepumpen nicht auch Strom und somit indirekt fossile Energien? 

Dass Wärmepumpen zum Betrieb Strom benötigen, ist richtig. Bei korrekter Dimensionierung und Einsatz in einem Gebäude mit ausreichendem Energiestandard erreichen Wärmepumpen jedoch Jahresarbeitszahlen von 3 bis 4. Das heißt: Eine Wärmepumpe kann aus einer Kilowattstunde Strom etwa 4 Kilowattstunden Heizwärme erzeugen. 2022 erzeugte eine Kilowattstunde Strom aus dem Stromnetz im Schnitt Emissionen von ca. 400 Gramm. 1 kWh Heizwärme aus einer Wärmepumpe hat somit lediglich Emissionen von 100 Gramm und ist damit deutlich umweltfreundlicher als eine Öl- und Gasheizung. 

CO2_Ausstoß-Wärmepumpe

Perspektivisch wird der Ökostromanteil im deutschen Stromnetz weiter steigen und langfristig sogar 100 % erreichen. Damit können Wärmepumpenheizungen künftig klimaneutral betrieben werden. Wer seine Wärmepumpe mit einer Solaranlage kombiniert, kann die CO2-Bilanz schon jetzt deutlich verbessern. 

Doch nicht nur der Klimaschutz ist ein Argument für die Wärmepumpe. Aktuell kostet eine Kilowattstunde Strom 32 Cent. Damit kann eine Wärmepumpe für nur 8 Cent pro kWh heizen. Zum Vergleich: die Kilowattstunde Gas kostet schon heute 11 Cent. Künftig wird der Betrieb einer Wärmepumpe sogar noch preiswerter, da der Anteil günstiger erneuerbarer Stroms im Stromnetz steigt. Einziger Nachteil der Wärmepumpe: Mit Anschaffungskosten von 20.000 € bis 40.000 € ist sie deutlich teurer als eine Gas- oder Ölheizung. Durch staatliche Förderung (30 bis 70 % der Investitionskosten) werden diese Mehrkosten jedoch deutlich abgefedert. 

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STROMHEIZUNG

Stromheizungen heizen, wie der Name bereits vermuten lässt, mit Strom. Anders als bei einer Wärmepumpe versteckt sich hier jedoch keine besondere Technik hinter dem Namen, und 1 Kilowattstunde Strom kann nur 1 Kilowattstunde Wärme erzeugen. Damit ist der Betrieb einer Stromheizung deutlich ineffizienter und somit auch teurer. Der einzige Vorteil der Stromheizung: Sie ist schon für geringe Anschaffungskosten erhältlich. Damit lohnt sie sich vor allem in seltener genutzten Gebäuden wie Ferienhäusern. Diese sind oftmals nur sporadisch und in den Sommermonaten bewohnt und die Anschaffung einer vollwertigen Heizung wäre nicht lohnenswert.

BIOMASSEHEIZUNG

Biomasseheizungen nutzen organisches Material zum Heizen, überwiegend Holz. So zählen Hackschnitzelheizungen, Kamine und Pelletheizungen zu den Biomasseheizungen. Mit Abstand am beliebtesten ist die Pelletheizung, denn Pellets sind günstig und bei einer Pelletheizung muss oftmals kein Holz manuell nachgelegt werden. 

Da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, handelt es sich bei einer Holzheizung prinzipiell um eine erneuerbare Heizungsform. Nutzt man allerdings nur Holzabfälle, die ohnehin angefallen wären zum Heizen, kann nur ein kleiner Anteil der Deutschen auf eine Holzheizung umstellen. Das gezielte Anpflanzen von Bäumen zum Heizen ist hingegen nicht sinnvoll, da Wald ein wichtiger CO2-Speicher und somit ein Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel ist. 

Daher ist die Pelletheizung vor allem für Häuser geeignet, die sich aufgrund des Baustandards nicht für eine Wärmepumpe eignen. Zu beachten ist außerdem, dass bei einer Pelletheizung ausreichend Platz für ein Pelletlager vorhanden sein muss. 

Solarthermie

Solarthermieanlagen erzeugen mithilfe von Sonnenenergie Warmwasser und Heizwärme. Damit sind sie vollständig erneuerbar und verursachen keine CO2-Emissionen. Auch die Anschaffung einer Solarthermieanlage ist mit wenigen tausend Euro sehr kostengünstig. 

Der große Haken: Heizen ohne Gas und Öl ist bei einer Solarthermieanlage oftmals nicht möglich, denn Solarthermie kann nicht ausreichend Wärme liefern, um als einzige Heizung zu fungieren. Lediglich der Warmwasserbedarf lässt sich in den Sommermonaten vollständig mit Solarthermie decken. Zwar kann die Solarthermieanlage auch mit einer Wärmepumpe oder Pelletheizung kombiniert werden, hier rentieren sich die zusätzlichen Anschaffungskosten oftmals nicht, da beide Heizungen auch ohne Solarthermie auskommen und erneuerbare günstige Wärme liefern können.

Heizen ohne Gas und Öl – Ausblick

Aktuell ist Heizen ohne Gas und Öl noch Zukunftsmusik, denn die überwiegende Mehrheit der Heizungen in Deutschland ist fossil. Insgesamt gibt es landesweit über 19 Millionen Gas- und Ölheizungen. Pelletheizungen und Wärmepumpen sind hingegen mit nur jeweils etwa 1 Million Geräten deutlich weniger vertreten. Die Wärmewende hat also noch einiges vor sich. 

Die Zeichen für eine Wende stehen jedoch gut. Die Kosten für das Heizen mit Öl und Gas werden künftig drastisch steigen. Alternativen wie die Wärmepumpe werden somit immer attraktiver. Schließlich hat auch die gesetzliche Pflicht zu 65 % erneuerbaren Energien eine Wirkung. Durch zahlreiche Übergangs- und Ausnahmeregelungen ist das Heizen mit Gas und Öl damit zwar nicht Vergangenheit, wird jedoch deutlich komplizierter. Gekoppelt mit der staatlichen Förderung, die ab 2024 auf bis zu 70 % steigt, ist die Abkehr von Gas und Öl daher beim Heizungstausch oftmals die beste und einzig sinnvolle Wahl.

Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.

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