Photovoltaik für Unternehmen – Kosten, Wirtschaftlichkeit und Beispielrechnung


PV-Anlagen lohnen sich nicht nur für private Haushalte, sondern auch für Unternehmen aller Art und Größe. In diesem Artikel erfahren Sie, wie viel eine gewerbliche PV-Anlage kostet, nach wie vielen Jahren sie sich typischerweise rentiert und warum ein hoher Eigenverbrauch dafür entscheidend ist – inkl. Beispielrechnung.

Große PV-Anlage auf dem Dach eines Gewerbe-Gebäudes

Alles auf einen Blick: Photovoltaik für Unternehmen

  • PV-Anlagen für Unternehmen kosten ca. 1.200 € bis 1.400 € pro Kilowatt Peak Photovoltaik-Leistung.
  • Eine schlüsselfertige PV-Anlage mit einer Leistung von 30 kWp käme so auf Anschaffungskosten von ca. 45.000 €.
  • Solarstrom vom eigenen Firmendach kostet zwischen 8 und 10 Cent pro Kilowattstunde. Damit ist er deutlich günstiger als Strom aus dem öffentlichen Netz.
  • Je nach Stromtarif amortisiert sich eine gewerbliche PV-Anlage nach sechs bis zehn Jahren. Die Lebensdauer einer solchen PV-Anlage beträgt 25 Jahre oder mehr.
  • Die 50 kWp PV-Anlage unseres Kunden Weingarten hat eine prognostizierte Amortisationszeit von gerade einmal vier Jahren.
  • PV-Anlagen für Unternehmen können über die KfW-Programme 270 und 293 zinsgünstig finanziert werden.

Kosten einer PV-Anlage im Gewerbe

Die Kosten für die Installation einer PV-Anlage hängen maßgeblich von der verfügbaren Dachfläche und der daraus resultierenden Größe der Solaranlage ab. Grundsätzlich gilt: Pro Kilowatt Peak installierter Photovoltaik-Leistung kann mit Kosten von ca. 1.200 € bis 1.400 € gerechnet werden. Darin inbegriffen sind neben den PV-Modulen und dem Wechselrichter auch die Montage der Anlage sowie der Anschluss an das öffentliche Stromnetz.

Größe der PV-AnlageBenötigte Dachfläche (Schätzung)Solarertrag pro Jahr (Schätzung)Anschaffungskosten (Schätzung)
30 kWp210 m228.000 kWh39.000 €
35 kWp240 m233.000 kWh45.000 €
40 kWp270 m238.000 kWh52.000 €
45 kWp300 m243.000 kWh58.000 €
50 kWp330 m248.000 kWh65.000 €

Solarmodule

Wie viel eine PV-Anlage letztendlich kostet, hängt primär von der Auswahl der Komponenten sowie den Personalkosten des Installationsbetriebs ab. Gerade die Preise für PV-Module schwanken stark, je nach Hersteller, Verfügbarkeit und auch Qualität. In der Regel können Sie bei einem hochwertigen monokristallinen PV-Modul (400 Watt) von einem Preis zwischen 300 € und 350 € ausgehen. Besonders leistungsstarke Module können sogar einen Stückpreis von bis zu 400 € erreichen; allerdings erzielen diese auch einen entsprechend höheren Solarertrag.

Wechselrichter

Der Wechselrichter wird oftmals als Herzstück bzw. als Gehirn der PV-Anlage bezeichnet. Dementsprechend sollten Sie bei der Planung Ihrer gewerblichen PV-Anlage keinesfalls bei dieser wichtigen Komponente sparen. Stattdessen lohnt es sich, bei der Auswahl des Wechselrichters auf ein hochwertiges und vor allem langlebiges Modell zu setzen. Die Preise für solche Wechselrichter liegen meist im mittleren vierstelligen Bereich, eine Faustformel lautet: 150 € bis 200 € pro Kilowatt Peak PV-Leistung.

Montage & Netzanschluss

Die Kosten für die Montage der PV-Anlage hängen unmittelbar mit der Anlagengröße zusammen. Schließlich muss für jedes Modul eine Unterkonstruktion gebaut und das Modul von Hand montiert und verkabelt werden. Beim Montagesystem können Sie mit Kosten um die 100 €/kWp rechnen, die Montage selbst beläuft sich im Durchschnitt auf 150 €/kWp. In Summe kommen Sie so auf Montagekosten von ca. 250 €/kWp; bei einer gewerblichen PV-Anlage mit 25 kWp Leistung wären das beispielsweise um die 6.000 €.

Hinzu kommen noch ca. 1.000 € für den Netzanschluss der Anlage. Dieser Kostenpunkt ist allerdings unabhängig von der Größe der PV-Anlage und muss immer eingeplant werden.

Wartung

PV-Anlagen sind relativ wartungsarm und erzeugen auch ohne größere Reparaturen für mehr als 25 Jahre kostengünstigen Solarstrom. Da trotz allem aber immer mal wieder kleinere Wartungsarbeiten anfallen können, sollten Sie über die gesamte Laufzeit Ihrer PV-Anlage mit Wartungskosten von ca. 1,5 % des Anschaffungspreises rechnen.

Stromspeicher (optional)

Mit einem Stromspeicher haben Sie die Möglichkeit, auch in den Abend- und Nachtstunden eigenen Solarstrom in Ihrem Unternehmen zu nutzen. Ob sich die Investition in einen Speicher lohnt, hängt vor allem davon ab, ob Ihr Gewerbe auch nachts Strom verbraucht. Ist dies der Fall, kann die Anschaffung eines Stromspeichers individuell geprüft und die Wirtschaftlichkeit berechnet werden. Verbraucht Ihr Unternehmen den Großteil der Energie hingegen tagsüber, lohnt sich die zusätzliche Investition in einen Stromspeicher eher nicht.

In puncto Anschaffungskosten können Sie bei einem Stromspeicher mit Werten zwischen 600 € und 1.000 € pro Kilowattstunde Speicherkapazität kalkulieren. Dabei gilt: Je größer die Gesamtkapazität des Speichers, desto niedriger sind in aller Regel die Kosten pro Kilowattstunde. 

Wieso rechnet sich eine PV-Anlage für mein Unternehmen?

Ganz egal, ob produzierendes Gewerbe, Logistikzentrum oder Geschäft im Einzelhandel – bei fast jedem Unternehmen machen die Stromkosten einen nicht unwesentlichen Teil der laufenden Kosten aus. Dementsprechend lohnt es sich fast immer, die Stromrechnung des Unternehmens durch die Produktion von eigenem Solarstrom zu senken. Denn: Solarstrom vom eigenen Firmendach kostet gerade einmal 8 bis 10 ct/kWh. Im Vergleich zu Gewerbestrom, der im Jahr 2023 und unter Berücksichtigung der Strompreisbremse um die 21 ct/kWh kostet, können Sie also pro Kilowattstunde Einsparungen von mehr als 50 % erzielen.

Das heißt: Entscheiden Sie sich für eine gewerbliche PV-Anlage mit einer Leistung von 30 kWp und einem jährlichen Solarertrag von ca. 27.000 kWh, können Sie bei einer Eigenverbrauchsquote von 90 % um die 3.200 € Stromkosten pro Jahr sparen. Die hypothetischen Anschaffungskosten von 45.000 € hätten Sie so alleine durch die Ersparnis nach etwas mehr als 14 Jahren wieder ausgeglichen.

Einspeisevergütung für gewerbliche PV-Anlagen

Zudem speisen Sie eigenen Solarstrom, den Sie nicht direkt in Ihrem Unternehmen verbrauchen, gegen eine feste Vergütung in das öffentliche Stromnetz ein. Diese sogenannte Einspeisevergütung liegt bei einer Inbetriebnahme der PV-Anlage im Jahr 2023 bei 7,5 ct/kWh (bis 40 kWp) bzw. bei 6,2 ct/kWh (bis 750 kWp). Ausgezahlt wird die Einspeisevergütung über die ersten 20 Betriebszugehörigkeit der PV-Anlage sowie für den Rest des Installationsjahres.

Referenz-Projekt: Weingarten in Köln

Auf dem Dach des Modehauses Weingarten haben wir von Wegatech im November 2022 eine PV-Anlage mit einer Leistung von 50 kWp installiert. Laut unseren Prognosen produziert die aus 400 Modulen bestehende PV-Anlage pro Jahr ca. 42.000 kWh Solarstrom, von dem ganze 93,2 % von Weingarten selbst verbraucht werden. Aus diesen Zahlen würde sich im Falle der Firma Weingarten eine Amortisationszeit von gerade einmal vier Jahren ergeben. Oder mit anderen Worten: Ab dem fünften Betriebsjahr würde die Firma Weingarten mit ihrer eigenen gewerblichen PV-Anlage Gewinn erzielen.

PV-Anlage für Ihr Gewerbe anfragen und Stromkosten senken

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