WELCHE GRÖSSE SOLLTE DIE PV-ANLAGE AUF IHREM FIRMENDACH HABEN?


Die korrekte Dimensionierung einer Photovoltaikanlage hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab; etwa dem jährlichen Stromverbrauch, der verfügbaren Dachfläche oder dem gewünschten Autarkiegrad. Wie Sie für Ihr Firmendach die korrekte Anlagengröße finden und warum eine leichte Überdimensionierung meist sinnvoll ist, erfahren Sie hier.

Handwerker bei der Montage eines Solarmoduls auf Hausdach

So finden Sie die passende Anlagengröße – Step by Step

Um die passende Größe für Ihre gewerbliche Photovoltaikanlage zu finden, müssen Sie zunächst einige Fragen beantworten. Dabei haben Sie die Möglichkeit, dies erst einmal für sich selbst und in Eigenregie zu unternehmen, um ein erstes Gefühl für die Dimensionen Ihrer PV-Anlage zu bekommen. Alternativ – oder aber im nächsten Schritt – können Sie eine unverbindliche Anfrage über unseren Online Konfigurator vornehmen und Ihre PV-Anlage gemeinsam mit unseren PV-Expert*innen planen.

Frage 1: Wie viel Photovoltaik passt maximal auf Ihr Firmendach?

Die erste Frage, die Sie sich bei der Planung einer PV-Anlage für Ihre Firma stellen sollten, lautet: Wie viele PV-Module passen eigentlich maximal auf mein Firmendach, beziehungsweise wie viel Solarstrom könnte ich maximal erzeugen?

Um diese Frage zu beantworten, brauchen Sie eigentlich nur ein paar wenige Zahlen. Zum einen die Größe eines herkömmlichen Solarmoduls (2 m2) und zum anderen die frei verfügbare Dachfläche Ihrer Firma. Haben Sie diese beiden Werte, können Sie die Fläche Ihres Daches einfach durch zwei teilen und schon wissen Sie, wie viele PV-Module Sie maximal auf Ihrem Dach installieren können.

Im nächsten Schritt müssen Sie dann die Anzahl der möglichen Module mit der Leistung eines durchschnittlichen PV-Moduls (400 Watt Peak) multiplizieren. Dadurch erhalten Sie eine erste Schätzung für die Größe bzw. die Leistung Ihrer PV-Anlage in Kilowatt Peak. Um nun letztendlich den möglichen Stromertrag Ihrer gewerblichen PV-Anlage zu bestimmen, multiplizieren Sie die geschätzte Größe Ihrer Anlage mit dem für Deutschland üblichen spezifischen Solarertrag (1.000 kWh/kWp). Damit haben Sie eine erste Prognose, wie viel Solarstrom Sie auf Ihrem Firmendach pro Jahr erzeugen können.

Anmerkung: Mithilfe dieser Faustformel kann natürlich nur ein grober Wert für die maximal mögliche Leistung Ihrer gewerblichen PV-Anlage bestimmt werden. In der Realität ist weder die gesamte Dachfläche für PV-Module geeignet, noch ist der spezifische Solarertrag eine fest anzunehmende Größe. Der tatsächliche Solarstromertrag bewegt sich eher um die 25 % unter der Idealprognose.

Frage 2: Welche Anlagengröße ist wirtschaftlich sinnvoll?

Jetzt stellt sich als nächstes natürlich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, das gesamte Dach des Unternehmens mit PV-Modulen zu belegen. Die Antwort auf diese Frage lautet, wie so oft: Es kommt darauf an.

Der sinnvollste Gradmesser bei der Dimensionierung ist meist nämlich nicht die Dachfläche, sondern der Stromverbrauch Ihres Unternehmens. Dabei gilt: je größer Sie die Anlage im Verhältnis zu Ihrem Energiebedarf dimensionieren, desto mehr Solarstrom können Sie selbst für Ihr Unternehmen nutzen. Dementsprechend kann es auch sinnvoll sein, die PV-Anlage bei der Planung ein wenig größer zu dimensionieren als eigentlich nötig; die zusätzlichen Anschaffungskosten rechnen sich nämlich durch den höheren Eigenverbrauch meist schon nach kurzer Zeit. Das Land NRW empfiehlt hier beispielsweise 1,5 kWp Anlagenleistung pro 1 MWh jährlichem Stromverbrauch.

Die genauen Kosten einer PV-Anlage für Unternehmen hängen dabei natürlich auch von der exakten Größe der Anlage ab. Als Faustformel können Sie hier mit ca. 1.300 € pro Kilowatt Peak Leistung rechnen. Als wirtschaftlich kann die Dimensionierung einer gewerblichen PV-Anlage daher angesehen werden, wenn Sie diese Kosten pro Kilowatt Peak durch die jährliche Stromkostenersparnis und Vermarktung Ihres überschüssigen Solarstroms innerhalb der Anlagenlaufzeit wieder einnehmen. Bei den meisten gewerblichen PV-Anlagen ist dies übrigens innerhalb der ersten zehn Jahre im Betrieb der Fall; vorausgesetzt, die Anlage wurde nicht stark überdimensioniert. In den verbleibenden 15 bis 20 Jahren erzielen Sie und Ihr Unternehmen mit der PV-Anlage dann sogar zusätzlichen Gewinn.

Größe der PV-AnlageBenötigte Dachfläche (Schätzung)Solarertrag pro Jahr (Schätzung)Anschaffungskosten (Schätzung)
30 kWp210 m228.000 kWh39.000 €
35 kWp240 m233.000 kWh45.000 €
40 kWp270 m238.000 kWh52.000 €
45 kWp300 m243.000 kWh58.000 €
50 kWp330 m248.000 kWh65.000 €

Frage 3: Setzen Sie eher auf Eigenverbrauch oder Einspeisung?

Zu guter Letzt sollten Sie sich noch die Frage stellen, wie viel des erzeugten Solarstroms Sie eigentlich selbst verbrauchen können bzw. wollen. Führen Sie beispielsweise ein Unternehmen, welches vor allem tagsüber viel Energie benötigt, ist es sinnvoll, so viel des günstigen Solarstroms wie möglich selbst zu verbrauchen. Benötigen Sie hingegen rund um die Uhr Energie, kann über die zusätzliche Anschaffung eines Solarstromspeichers nachgedacht werden. So können Sie sich auch in den Abend- und Nachtstunden noch mit eigenem Solarstrom versorgen. Ob sich diese zusätzliche Anschaffung lohnt, sollte jedoch vorab ausreichend geprüft werden.

Haben Sie mehr Dachfläche zur Verfügung, als Sie für den Eigenbedarf an Solarstrom benötigen, kann zudem über eine Überdimensionierung nachgedacht werden. Bis zu einer Anlagengröße von 99 kWp erhalten Sie nämlich für jede eingespeiste Kilowattstunde Solarstrom eine feste Vergütung von 7,5 ct (Vorstufe bis 40 kWp) bzw. 6,2 ct. Etwas anders läuft es ab einer Anlagengröße von 100 kWp oder mehr ab. Ab dieser Schwelle sind Sie zur Direktvermarktung Ihres überschüssigen Solarstroms verpflichtet; allerdings kann auch hier mit ähnlichen Beträgen wie bei der Einspeisevergütung gerechnet werden.

Fazit: Richtig dimensioniert lohnt sich eine PV-Anlage so gut wie immer

Photovoltaikanlagen lohnen sich für Unternehmen so gut wie immer, schließlich können Sie und Ihre Firma dank eigenem Solarstrom eine ganze Menge Stromkosten einsparen. Bei der Dimensionierung der PV-Anlage sollten Sie sich vor allem an Ihrem aktuellen Stromverbrauch orientieren. Gibt das Firmendach nicht ausreichend Platz für eine fast vollständige Deckung des Energiebedarfs her, sollten einfach so viele Module wie möglich installiert werden. 

Haben Sie hingegen sogar mehr Dachfläche als Sie benötigen, können Sie auch über eine gezielte Überdimensionierung Ihrer PV-Anlage nachdenken. In diesem Fall können Sie den zusätzlichen Platz dazu nutzen, noch mehr Solarstrom zu produzieren und diesen ins Netz einzuspeisen. Bis zu einer Größe von 99 kWp erhalten Sie für diesen Strom eine feste Vergütung; ab 100 kWp aufwärts müssen Sie den Solarstrom direkt vermarkten. Ob der zusätzliche Aufwand die Mehreinnahmen rechtfertigt, sollte jedoch vorab berechnet werden.

PV-Anlage für Ihr Gewerbe anfragen und Stromkosten senken

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