Die Elektroheizung – Wann lohnt das heizen mit Strom?


Heizen mit Strom ist teuer und lohnt sich nicht? Das muss nicht immer so sein! Neben klassischen Nachtspeicherheizungen zählen auch Infrarotheizungen oder Wärmepumpen zu den Elektroheizungen. Hier erfahren Sie, was für Elektroheizungen es gibt, was sie kosten und wann sich die Investition lohnt.

Kleine Elektroheizung, die an der Wand steht und an die Steckdose angeschlossen ist

Was ist eine Elektroheizung?

Elektroheizungen sind Heizungen, die mithilfe von elektrischer Energie Heizwärme erzeugen. Die elektrische Energie ist meist Strom, der aus dem Stromnetz kommt. Zu den Elektroheizungen zählen kleine Elektroöfen, Nachtspeicherheizungen, Infrarotheizungen, Natursteinheizungen und Wärmepumpen.

Elektroöfen / Heizstrahler

Kleine elektrisch betriebene Heizgeräte werden häufig in nur zeitweise bewohnten Gebäuden wie Ferienwohnungen oder Campern genutzt. Das heizen mit ihnen ist teuer, da sie ausschließlich mit Strom betrieben werden. Im Vergleich zur Anschaffung einer richtigen Heizung lohnt sich ein kleiner Elektroofen jedoch. Er ist deutlich kostengünstiger und kann einfach ein- und wieder ausgesteckt werden. 

Nachtspeicherheizungen

Nachtspeicherheizungen waren vor allem in den 50er Jahren beliebt. Heute werden sie nur noch selten eingesetzt, da sie einen sehr hohen Energieverbrauch haben. Die Idee einer Nachtspeicherheizung ist es, Strom nachts über einen Nachtstromtarif günstig vom Stromversorger einzukaufen und zu speichern. Tagsüber wird die Wärme über einen integrierten Ventilator wieder an den Raum abgegeben. Nachtstromtarife werden heute nur noch sehr selten angeboten.

INFRAROTHEIZUNGEN

Eine Infrarotheizung ist eine Elektroheizung, die auf Strahlungswärme basiert. Sie spendet ähnlich wie die Sonne besonders angenehme, direkte Wärme. Das Prinzip hinter Infrarotheizung ist einfach: Im Heizkörper wird ein elektrischer Leiter durch eine Stromzufuhr unter Spannung gesetzt. Hierdurch erhitzt sich der Heizkörper auf 80 bis 120 Grad. 

Da Wärmestrahlung über 80 Grad nicht mehr als Konvektions- sondern als Infrarotwärme abgegeben wird, unterscheidet sich die Wärme einer Infrarotheizung von der einer normalen Heizung. Sie erwärmt nicht die Raumluft selbst, sondern heizt nur feste und flüssige Körper – zum Beispiel die Wände oder den Fußboden – im Raum auf. Daher wirbelt sie auch keinen Staub auf oder sorgt für trockene Luft. Nachteil einer Infrarotheizung ist allerdings, dass sie genau wie andere Elektroheizungen viel Strom benötigt. Das Beheizen der gesamten Wohnfläche mit einer Infrarotheizung ist daher meist nicht sinnvoll. Ein Einsatz im Badezimmer oder aber in einem temporär bewohnten Raum ist hingegen gängig.

NATURSteinheizungen

Eine Natursteinheizung heizt genau wie eine klassische Infrarotheizung über Strahlungswärme, mit dem einzigen Unterschied dass statt einer Heizplatte Naturstein zur Wärmeübertragung verwendet wird. Auch bei Natursteinheizungen erwärmen sich die Gegenstände im Raum und es findet keine Luftzirkulation durch die Heizung statt. Die Natursteine sorgen für eine edle und natürliche Optik.

WÄRMEPUMPEN

Anders als andere Elektroheizungen kann eine Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom mehrere Kilowattstunden Heizwärme erzeugen. Damit ist sie umweltfreundlicher, effizienter und auch günstiger. Möglich ist dies, indem Wärmepumpen der Umwelt mithilfe von Strom Wärme entziehen. Die entzogene Wärme bringt anschließend ein Kältemittel zum verdampfen. Der Dampf wird schließlich verdichtet, wodurch sich die Temperatur auf die zum Heizen nötige Vorlauftemperatur erhöht. Im letzten Schritt wird die Heizwärme dann an den Heizkreislauf abgegeben und das Kältemittel verflüssigt sich wieder. 

Strom ist bei einer Wärmepumpe somit nur ein Mittel zum Zweck und nicht die alleinige Energiequelle. In Neubauten sind moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen bereits der Standard. Künftig soll die Wärmepumpe als klimafreundliches Heizsystem auch vermehrt im Altbau Anwendung finden. Daher fördert der Staat die Anschaffung einer Wärmepumpe in Bestandsgebäuden.

Heizen mit Strom: Wie umweltfreundlich ist eine Elektroheizung?

Da Elektroheizungen mit Strom betrieben werden, ist ihre Klimabilanz abhängig vom deutschen Strommix. Aktuell sind etwa 45 % des Stroms aus dem Netz erneuerbar. Pro Kilowattstunde Strom entstehen im Schnitt Emissionen von 350 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Damit ist das Heizen mit Strom sogar umweltschädlicher als eine Öl- oder Gasheizung. Umweltfreundlicher ist eine Wärmepumpe, da diese nicht zu 100 % mit Strom heizt, sondern Strom nur nutzt, um der Umgebung Wärme zu entziehen. 

C02 Wärmepumpe vs Infrarotheizung
CO2-Ausstoß Wärmepumpe vs. Elektroheizung

Die gute Nachricht: Da der Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz immer weiter steigt, heizen Sie mit einer Elektroheizung künftig immer klimaschonender. Bald wird die Elektroheizung so vermutlich Öl- oder Gasheizungen überholen. 

Besonders sinnvoll ist zudem die Kombination einer reinen Elektroheizung oder einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage. Diese wandelt Sonnenlicht in vollkommen erneuerbaren Strom um. Nutzen Sie diesen für Ihre elektrische Heizung, können Sie prinzipiell komplett klimaneutral heizen. Da die meiste Sonnenenergie jedoch nur dann zur Verfügung steht, wenn wenig Heizenergie benötigt wird, ist eine 100 % Versorgung mit Solarenergie nur bei einer großzügigen Dimensionierung der Solaranlage und der Kombination der Anlage mit einem Stromspeicher möglich.

Was muss ich bei der Planung einer Stromheizung beachten?

Eine Elektroheizung, die mit Strom heizt, ist bei der Anschaffung deutlich unkomplizierter als herkömmliche Heizsysteme. Ein kleiner Heizofen oder eine Infrarotheizung kann auf eigene Faust im Internet erworben und einfach an die Steckdose angeschlossen werden. Dennoch empfiehlt es sich, bei der Auswahl geeigneter Systeme die Kund*innenbewertungen zu lesen und auf die Garantiebedingungen zu achten. 

Eine Wärmepumpe sollten hingegen unbedingt durch einen Fachbetrieb geplant werden. Nur bei korrekter Dimensionierung ist hier ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Damit eine Wärmepumpe überhaupt in Frage kommt, sollte die Vorlauftemperatur ihres Heizsystems nicht höher als 50 Grad sein. Das setzt einen gewissen Energiestandard des Gebäudes voraus. Eine Fußbodenheizung ist von Vorteil, aber kein Muss für eine Wärmepumpe. Erkundigen Sie sich außerdem unbedingt nach möglichen Förderungen in Ihrer Region, denn neben dem bundesweit geltenden Zuschuss bieten auch viele Städte und Gemeinden Förderungen für Wärmepumpen an.

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Kosten einer Elektroheizung

Anschaffungskosten

Die Kosten einer Elektroheizung variieren stark nach der Art der Elektroheizung. Kleine Heizstrahler oder Elektroöfen sind schon für knapp 100 € erhältlich. Ein Infrarotheizkörper kostet etwa 200 €. Zur Orientierung: Möchte man 100 Quadratmeter Wohnfläche mit Infrarotheizkörpern beheizen, werden etwa 11 Heizkörper benötigt und es fallen Kosten von 2.200 € ein. Eine Wärmepumpe ist hingegen deutlich hochpreisiger. Hier müssen 20.000-35.000 € investiert werden; bis zu 70 % der Investitionskosten werden allerdings vom Staat erstattet.

Betriebskosten

Beheizt man ein ganzes Haus mit einer reinen Elektroheizung (z.B. Infrarot oder Heizstrahler) fallen oftmals Heizkosten von über 5.000 € an. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Gasheizung ist die Elektroheizung damit sehr teuer und nicht lohnenswert. Auch die niedrigen Anschaffungskosten können die späteren Betriebskosten da nicht mehr wettmachen. Das sieht bei einer Wärmepumpe anders aus, denn durch das Verhältnis von 1:4 bei Strom und Heizwärme, muss im Vergleich zur reinen Elektroheizung auch nur ein Viertel des Stromes bezogen werden. So sind Heizkosten von nur 1.500 € bei einer Wärmepumpe nicht unüblich und die Anfangsinvestition für das Heizgerät rechnet sich nach wenigen Jahren.

Vor-und Nachteile von Elektroheizungen

REINE ELEKTROHEIZUNG

ELEKTRISCH BETRIEBENE WÄRMEPUMPE

Vorteile

-kann in wenigen Minuten an einer Steckdose angeschlossen werden

- einfache Dimensionierung

- kein Fachbetrieb nötig

- kostengünstig

- Infrarot- & Natursteinheizungen spenden wohlige Wärme & verursachen ein gesundes Raumklima

- Heizkosten sparen

- umweltfreundlicher als reine Elektroheizungen & Öl- oder Gasheizungen

- geringere Abhängigkeit von Energiepreisen

Nachteile

-sehr hohe Heizkosten

-Abhängigkeit vom Strompreis

-sehr schlechte Klimabilanz

-hohe Anschaffungskosten 
-aufwendige Planung

Wann lohnt sich die Anschaffung das Heizen mit Strom?

Rein elektrisch betriebene Heizungen wie Natursteinheizungen, Infrarotheizungen, Heizstrahler oder andere Elektroöfen sind nicht dafür geeignet, Wohngebäude zu beheizen. Technisch ist dies zwar möglich, praktisch kommen dann sehr hohe Heizkosten auf Sie zu. 

Das heißt jedoch nicht, dass Elektroheizungen nicht sinnvoll sein können. Im Badezimmer kann eine temporär betriebene Infrarotheizung beispielsweise für wohlige Wärme sorgen. Auch für Allergiker kann das Heizen ohne Luftzirkulation sinnvoll sein. Ebenfalls beliebt ist ein kleiner Heizofen für Campingwagen, Ferienhäuser oder Wintergärten. Schließlich kann eine Elektroheizung durch ihre schnelle Installation auch bei einem kurzfristigen Defekt der Heizung Abhilfe schaffen.

In dauerhaft genutzten Wohngebäuden gilt allerdings: Wenn Elektroheizung, dann Wärmepumpe. Diese ist zwar nicht so flexibel und günstig in der Installation, lohnt sich aber langfristig durch ihre niedrigen Betriebskosten. Außerdem zählt die Wärmepumpe zu den erneuerbaren Heizsystemen und ist umweltfreundlich.

Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.

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