Gasheizung umrüsten – Das kostet der Umstieg auf eine Wärmepumpe
Die Gaspreise sind so hoch wie nie. Dennoch sind knapp die Hälfte der deutschen Heizungen Gasheizungen. Die Frage: „Was kostet es, die Gasheizung auf eine Wärmepumpe umzurüsten?” ist daher hochaktuell. Wir erklären, wann die Umrüstung sinnvoll ist, welche Vorteile eine Wärmepumpe hat und ob nicht auch andere Heizsysteme infrage kommen.
Gasheizung auf Wärmepumpe umrüsten – Wann lohnt es sich?
Ist Ihre Gasheizung defekt, stellt sich die Frage, ob eine Umrüstung lohnenswert ist, nicht. Hier sollten Sie auf jeden Fall unverzüglich mit einem Heizungsbauer Kontakt aufnehmen und sich um ein neues Heizsystem bemühen. Vom Einbau einer neuen Gasheizung sollte abgesehen werden, denn das Heizen mit Gas ist so teuer wie nie zuvor. Zudem werden Gasheizungen wie andere fossile Heizungen nicht mehr staatlich gefördert und haben einen hohen CO2-Ausstoß. Das Heizungssystem der Wahl ist für viele stattdessen die Wärmepumpe.
Aber auch wenn Sie eine funktionierende Gasheizung haben, kann es sich lohnen, auf ein alternatives Heizsystem umzusteigen. Hier müssen Sie jedoch noch genauer hinsehen und die prognostizierten Heizkosten vor und nach dem Austausch des Heizsystems vergleichen. Grundsätzlich gilt: Bei Gasheizungen, die älter als 20 Jahre sind, sollte der Umstieg in jedem Fall in Erwägung gezogen werden. Doch auch bei Gasthermen, die vor mehr als 10 Jahren in Betrieb genommen wurden, lohnt sich der Kostenvergleich.
CHECKLISTE – In diesen Fällen SOLLTEN SIE IHRE GASHEIZUNG durch eine Wärmepumpe ERSETZEN
- Gasheizung ist endgültig defekt
- Gasheizung ist älter als 20 Jahre (Umrüstung empfehlenswert)
- Gasheizung älter als 30 Jahre und zwischen 4 und 400 kW (Umrüstung Pflicht)
- Kostenvergleich spricht für Umrüstung der Gasheizung
Exkurs: Warum auf eine Wärmepumpe umrüsten?
Als Ersatz für eine Gasheizung kommt heutzutage vor allem die Wärmepumpe in Frage. Fossile Heizungen wie Gasheizungen haben angesichts des fortschreitenden Klimawandels und steigender Preise ohnehin ausgedient. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe heizt hingegen überwiegend mit Umgebungsenergie. Wird der zum Betrieb der Wärmepumpe benötigte Strom mit erneuerbaren Energien erzeugt, ist die Wärmepumpe sogar vollständig erneuerbar.
Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Heizsystemen bietet die Wärmepumpe einige Vorteile. Denn im Gegensatz zur Wärmepumpe können Solarthermieanlagen ein Gebäude nicht vollständig beheizen. Pelletheizungen müssen hingegen, anders als Wärmepumpen, auf den Rohstoff Holz zurückgreifen. Das ist bei sinkenden Waldbeständen und fortschreitendem Klimawandel besonders kritisch.
Eignet sich mein Haus für eine Wärmepumpe?
Obwohl Wärmepumpen die aussichtsreiche Alternative zur Gasheizung sind, sollten Sie vorher immer prüfen, ob sich die Wärmepumpe für Ihr Gebäude eignet. Oftmals muss das Gebäude einen gewissen Energiestandard aufweisen, damit die Luft-Wasser-Wärmepumpe effizient arbeitet. Meist ist die Wärmepumpe nur wirtschaftlich, wenn sie Jahresarbeitszahlen von etwa 3 – 4 erreichen kann. Diese Beurteilung sollten Sie jedoch einem Fachbetrieb überlassen.
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Gasheizung umrüsten – Heizkostenvergleich
Um Ihre mögliche Heizkostenersparnis mit der neuen Heizung zu ermitteln, sollten Sie Ihre jährlichen Heizkosten beim aktuellen Gaspreis mit den prognostizierten Heizkosten des potenziellen neuen Energiesystems vergleichen. Hierzu empfehlen wir, den Gasverbrauch in Kilowattstunden Ihrer letzten Heizkostenabrechnung zu entnehmen. Diesen multiplizieren Sie dann zunächst mit dem aktuellen Gaspreis und anschließend mit dem Preis für eine Kilowattstunde Ihres neuen Heizsystems. Die Differenz ergibt dann Ihre jeweilige Ersparnis.
Jährliche Heizkostenersparnis nach Umrüstung: (Heizenergiebedarf in Kilowattstunden x aktueller Gaspreis) – (Heizenergiebedarf in Kilowattstunden x Preis pro Kilowattstunde des neuen Heizsystems)
Beispielrechnung (Ende 2023)
Heizenergiebedarf: 15.000 kWh
Gaspreis: 11 Cent
Strompreis 32 Cent
JAZ Wärmepumpe: 4
Preis pro Kilowattstunde Heizwärme: 32 ct / 4 = 8 ct
Jährliche Heizkostenersparnis: 15.000 kWh x 0,11 € – 15.000 kWh x 0,8 € = 1.650 € – 1.200 € = 450 €
Wichtig: Diese Rechnung prognostiziert die Heizkostenersparnis lediglich. In der Realität wird die Heizkostenersparnis anders ausfallen. In der Rechnung nicht berücksichtigt sind so etwa künftige Strom- und Gaspreisschwankungen. Diese können die Ersparnis deutlich steigern oder mindern. Auch die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe beeinflusst die Heizkosten mit einer Wärmepumpe maßgeblich. Da die Jahresarbeitszahl jedoch im Jahresverlauf in Abhängigkeit der Außentemperatur und weiterer Faktoren stark schwankt, ist auch hier keine genaue Prognose möglich.
Anschaffungskosten von Wärmepumpe und Gasheizung im Vergleich
Die Heizkostenersparnis ist nicht das einzige Kriterium, um zu entscheiden, ob sich die Umrüstung auf eine Wärmepumpe lohnt. Auch für die Anschaffung der neuen Heizung fallen erhebliche Kosten an.
Grundsätzlich sind Wärmepumpen in der Anschaffung deutlich teurer als Gasheizungen. Während neue Gasheizungen inklusive Installation und Montage bereits für 7.000 € bis 10.000 € erhältlich sind, kostet eine Wärmepumpe in der Anschaffung meist zwischen 20.000 € und 35.000 €.
Anschaffungskosten mit FÖrderung um bis zu 70 % Reduzieren
Diese Anschaffungskosten verringern sich bei Inanspruchnahme der staatlichen Förderung um 30 % bis 70 %. Die Grundförderung beträgt 30 %. Wenn Sie bis Ende 2024 eine mehr als 20 Jahre alte, funktionstüchtige Gasheizung ersetzen, steigt Ihre Förderung sogar auf 50 Prozent. Statt 20.000 € bis 35.000 € müssen Sie mit Förderung für eine Wärmepumpe so nur noch 10.000 € bis 17.500 € zahlen. Nutzt Ihre neue Wärmepumpe zudem Propan als Kältemittel oder die Erdwärme beziehungsweise das Grundwasser als Wärmequelle, steigt die Förderung nochmals um 5 % an und erreicht 55 %. Wer ein jährliches Haushaltseinkommen von bis zu 40.000 € pro Jahr hat, kann sich sogar bis zu 70 % Förderung sichern.
Nähere Informationen zur Wärmepumpenförderung
Gasheizung umrüsten auf Wärmepumpe – wann amortisiert es sich?
Sind die möglichen Heizkostenersparnisse und die Anschaffungskosten für die Wärmepumpe bekannt, lässt sich eine einfache Amortisationsrechnung durchführen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass eine Wärmepumpe mehr als 20 Jahre betrieben werden kann. Gleichen die Heizkostenersparnisse die Mehrkosten bzw. Kosten für die Anschaffung einer Wärmepumpe innerhalb dieser Zeit aus, lohnt sich die Umrüstung der Gasheizung auf eine Wärmepumpe aus wirtschaftlicher Sicht.
Bei der Amortisationsrechnung ist zwischen zwei Fällen zu unterscheiden. Ist Ihre Heizung defekt, lohnt sich die Anschaffung einer Wärmepumpe bereits, wenn Sie die Mehrkosten im Vergleich zur Anschaffung einer neuen Gasheizung innerhalb von 20 Jahren wieder reinholen können. Funktioniert Ihre Gasheizung hingegen noch, können Sie kalkulieren, ob sich die Anschaffungskosten der Wärmepumpe innerhalb der nächsten Jahre durch die Heizkostenersparnis wieder ausgleichen.
Beispielrechnung Amortisation bei defekter Gasheizung
Kosten neue Gasheizung: 10.000 €
Kosten neue Wärmepumpe: 30.000 €
Inkl. 55 % Förderung: 16.500 €
Jährliche Heizkostenersparnis: 450 €
Mehrkosten Wärmepumpe: 16.500 € – 10.000 € = 6.500 €
Amortisationszeit: Mehrkosten Wärmepumpe / jährliche Heizkostenersparnis = 6.500 € / 450 € = 14 Jahre
Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.
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