Heizung modernisieren – Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt
Mehr als die Hälfte aller Heizungsanlagen in Deutschland ist 15 Jahre oder älter. Damit geht neben steigenden Heizkosten und CO2-Emissionen auch ein sinkender Komfort in den eigenen vier Wänden einher. Höchste Zeit also, die eigene Heizung zu modernisieren! Wir zeigen, worauf Sie dabei achten sollten.
Heizung modernisieren – Diese Gründe sprechen dafür
Viele Eigenheimbesitzer*innen schieben die Modernisierung ihrer Heizung immer wieder vor sich her: Zu teuer, zu große Auswahl und zu hoher Aufwand heißt es da oft. Alte Heizungen sind jedoch durch ihr fortgeschrittenes Alter meist nicht mehr so effizient. Das treibt die jährlichen Heizkosten in die Höhe, von den CO2-Emissionen fossiler Brennstoffe ganz zu schweigen. Wenn Sie Ihre Heizung hingegen modernisieren, ist dies also gut für:
Die Umwelt
Moderne Heizungen wie die Luft-Wasser-Wärmepumpe, die Pelletheizung oder die Solarthermie kommen ohne fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas aus. Diese drei Heizungsarten nutzen nämlich die Umgebungsluft (Wärmepumpe), Holzpellets oder die Kraft der Sonne als nachhaltige Energielieferanten. Das macht sie im Vergleich zu alten Öl- oder Gasheizungen deutlich umweltfreundlicher. So können Sie mit einer Wärmepumpe, eigener Photovoltaikanlage und einem echten Ökostromtarif theoretisch komplett ohne Emissionen heizen.
Ihren Geldbeutel
Neue Heizungen arbeiten meist effizienter als alte Öl- und Gasheizungen. Wenn Sie Ihre Heizung modernisieren, sparen Sie somit nicht nur eine Menge CO2, sondern auch Heizkosten ein. Konkret sind so Einsparungen von mehreren hundert Euro pro Jahr möglich.
Ihr Haus
Durch die Modernisierung Ihrer Heizungsanlage steigt außerdem der Wert Ihrer Immobilie. Entscheidend ist dabei auch der Energiestandard Ihres Hauses. Dieser wird im Energieausweis festgehalten und gibt an, wie energieeffizient Ihre Immobilie ist. Je effizienter und umweltfreundlicher Sie also heizen, desto wertvoller ist auch Ihre Immobilie.
Ihr Wohlbefinden
Moderne Heizungen sind nicht nur effizient, sondern individuell einstell- und oft per Smartphone steuerbar. So können Sie Ihr neues Heizsystem stets Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen, ganz egal, ob es um Heizwärme für Ihre Räume oder Warmwasser im Bad geht.
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Der richtige Zeitpunkt zur Modernisierung
Im Jahr 2019 lag das durchschnittliche Alter aller Heizungsanlagen in deutschen Wohngebäuden bei 16,1 Jahren. Fast ein Viertel dieser Geräte ist sogar schon 25 Jahre oder länger in Betrieb. Damit nagt an vielen Heizungen bereits spürbar der Zahn der Zeit. Ist auch Ihre Anlage schon länger als 15 Jahre im Betrieb, sollten Sie darüber nachdenken, Ihre Heizung zu modernisieren.
In manchen Fällen ist eine Modernisierung jedoch nicht nur sinnvoll, sondern sogar gesetzlich vorgeschrieben. Das regelt seit dem 2020 das Gebäudeenergiegesetz (§72 GEG). Dieses sieht eine Austauschpflicht für alle Standard- und Konstanttemperaturkessel vor, die bereits 30 Jahre oder länger laufen. Für die eigentliche Modernisierung Ihrer Heizungsanlage eigenen sich dabei vor allem die warmen Sommermonate. In dieser Zeit ist die Heizung lediglich für die Warmwasseraufbereitung zuständig. Sollten Sie allerdings einen Defekt an Ihrer Heizungsanlage oder drastisch steigende Heizkosten bemerken, ist unabhängig von der Jahreszeit Zeit zu handeln.
Diese Heizsysteme eignen sich zur Modernisierung
Als Hausbesitzer oder Hausbesitzerin haben Sie beim Austausch Wahl zwischen verschiedensten Heizungsarten. Mit Blick auf die klimatischen Herausforderungen der kommenden Jahre empfehlen wir von Wegatech jedoch zweifelsfrei den Wechsel zu einer regenerativen Heizungsanlage. Hier hat sich in den vergangenen Jahren vor allem die Wärmepumpe immer weiter etabliert. Dieses Heizsystem nutzt die Energie der Umgebungsluft, um mit Hilfe von Strom Ihr Haus zu beheizen. Im Neubau ist die Wärmepumpe dabei seit nunmehr vier Jahren das beliebteste Heizsystem. 2020 entschied man sich bereits bei über der Hälfte aller Bauvorhaben für eben diese Heizform. Aber auch im Rahmen von Modernisierungen im Altbau kann die Wärmepumpe eingesetzt werden. Hier muss jedoch immer individuell geprüft werden, ob die Wärmepumpe effizient genug arbeiten kann. Als Richtwert wird dabei meist die Vorlauftemperatur zu Rate gezogen. Diese sollte 55 Grad nicht übersteigen.
Eine weiterhin beliebte Heizungsart ist die Gasheizung, genauer der Gas-Brennwertkessel. Dieser verspricht höhere Effizienzen und damit auch kostengünstigeres und umweltfreundliches Heizen als ältere Anlagen. Allerdings sind Sie auch bei einem modernen Gas Brennwertkessel weiterhin auf den fossilen Rohstoff Erdgas angewiesen.
Des Weiteren bieten sich bei der Modernisierung von Fall zu Fall auch weniger beliebte Heizsysteme an. Dazu zählen unter anderem Pellet- und Infrarotheizungen sowie Blockheizkraftwerke. Auch die Solarthermie erfreut sich wachsender Beliebtheit, kann jedoch nicht als eigenständiges Heizsystem fungieren.
Nachteile Pelletheizung & Solarthermie
Dass die Pelletheizung und die Solarthermie nicht dieselben Absatzzahlen wie die Wärmepumpe erzielen, hat verschiedene Gründe. Pelletheizungen beispielsweise sind nochmal einige Tausend Euro teurer als hochwertige Luft-Wasser-Wärmepumpen-Modelle. Des Weiteren brauchen Pelletheizung und -kessel verhältnismäßig viel Platz. Dieser ist nicht in allen Häusern ausreichend vorhanden.
Die Solarthermie hingegen kann – gerade in den sonnenarmen Wintermonaten – kein Haus vollumfänglich mit Wärme versorgen. Daher wird dieses Heizsystem vor allem als Ergänzung zu anderen Heizungen installiert. In diesen Fällen übernimmt die Solarthermie meist die Aufbereitung des Warmwassers, während die Primärheizung für die Heizungswärme zuständig ist.
Die Kosten einer Heizungsmodernisierung
Die Kosten, die bei der Modernisierung Ihrer Heizung auf Sie zukommen, hängen vom ausgewählten Heizsystem ab. Wenn Sie möglichst wenig Geld investieren wollen, empfiehlt sich der Kauf eines Gas Brennwertkessels. Diese sind schon für 6.000 – 9.000 € zu haben. Aber Vorsicht: Durch steigende Rohstoffpreise und die eingeführte CO2-Steuer gehen Sie mit einer Gasheizung ein großes Risiko mit Blick auf rasant steigende Betriebskosten ein.
Bei regenerativen Heizungen fallen die Anschaffungskosten mit 20.000 – 30.000 € deutlich höher aus. Davon können Sie allerdings noch eine staatliche Förderung von bis zu 70 % abziehen, was diese Heizungsarten wieder deutlich wettbewerbsfähiger macht. Langfristig sparen Sie mit einer Wärmepumpe oder Pelletheizung außerdem eine Menge Heizkosten. Gerade der steigende CO2-Preis kann diesen Heizungsarten nämlich deutlich weniger anhaben als einer Gas- oder Ölheizung. Wenn Sie Ihre Heizung modernisieren, sollten Sie deshalb immer auf die langfristige Kostenersparnis achten, statt sich einzig und allein vom Kaufpreis leiten zu lassen.
Statt Ihre neue Heizung zu kaufen, haben Sie auch die Möglichkeit, diese im Rahmen des sogenannten Wärmecontracting zu mieten. Für einen monatlichen Betrag von 100 bis 300 € erhalten Sie hier eine vollumfängliche Heizungsanlage – inklusive Montage, Versicherung und Co. – für eine Laufzeit von bis zu 20 Jahren. Ganz ohne Anschaffungskosten.
Heizung modernisieren als aktiver Klimaschutz
Die Klimawende ist die größte Herausforderung unsere Zeit. Um das 1,5 bzw. 2 Grad-Ziel noch einzuhalten, müssen wir unser aller CO2-Ausstoß drastisch reduzieren. Ein bisher wenig diskutierter Bereich mit enormen Einsparpotential ist dabei das Heizen. Hier muss bis 2045 mindestens die Hälfte der privaten Heizenergie aus regenerativen Anlagen – bevorzugt Wärmepumpen – stammen, damit eine klimaneutrale Versorgung erreicht werden kann (s. McKinsey Studie 2021). Wenn Sie Ihre Heizung modernisieren, leisten Sie also direkt einen aktiven Beitrag zu mehr Klimaschutz.
Fazit – Darum lohnt sich die Heizungsmodernisierung
Veraltete Heizungen in vielen deutschen Kellern, steigende Öl- und Gaspreise, der Klimawandel in vollem Gange – es gibt viele gute Gründe, genau jetzt die Modernisierung der eigenen Heizung anzugehen. Damit sich der Wechsel auch langfristig lohnt, sollten Sie bereits vor dem Kauf auch auf die mögliche Entwicklung der Betriebskosten achten. Ebenso die CO2-Bilanz Ihrer neuen Heizung. Schließlich treffen Sie hier eine Entscheidung für die nächsten 15 bis 20 Jahre. Lassen Sie sich deshalb genug Zeit bei der Modernisierung Ihrer Heizung und sprechen Sie im besten Fall mit einem Fachbetrieb über Ihre individuellen Bedürfnisse und Wünsche.
Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.
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