Die Luft-Luft-Wärmepumpe – Heizen Mit Abwärme


Mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe können Sie auf Heizkörper verzichten, denn die Heizwärme wird über die Raumluft übertragen. Das Heizsystem ist vor allem für Häuser mit geringem Energiebedarf – wie dem Passivhaus – geeignet.

Was ist eine Luft-Luft-Wärmepumpe?

Luft-Luft-Wärmepumpen heizen, wie andere Wärmepumpenarten auch, indem sie ihrer Umgebung Wärme entziehen. Hierzu benötigen sie Strom. Eine Wärmepumpe kann im Schnitt aus einer Kilowattstunde Strom etwa 3,5 bis 4 Kilowattstunden Heizwärme erzeugen. 

Doch was unterscheidet eine Luft-Luft-Wärmepumpe von anderen Wärmepumpenarten? Grundsätzlich gilt: Der Name der Wärmepumpe gibt Aufschluss über die genutzte Energiequelle. So gibt es Grundwasser-Wärmepumpen, die die Wärme des Grundwassers, und Sole-Wärmepumpen, die die Wärme des Erdreiches nutzen. 

Am weitesten verbreitet sind jedoch Luft-Wärmepumpen. Hier lassen sich zwei Bauarten unterscheiden. Luft-Wasser-Wärmepumpen entziehen der Umgebungsluft Wärme und geben diese anschließend über einen Heizkreislauf ins Innere des Hauses weiter. Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen ebenfalls die Außenluft als Wärmequelle, sie geben die entzogene Wärme aber direkt wieder an die Raumluft ab. Heizkörper werden so überflüssig. Häufig werden Luft-Luft-Wärmepumpen mit Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung kombiniert. Hierbei wird die Wärme der Abluft zum Teil zum Heizen mitgenutzt. So steigt die Effizienz.

 Luft-WasserLuft-LuftSole-WasserGrundwasser
WärmequelleLuftLuftErdreichGrundwasser
typische JAZ3,53,544
RisikenkeinekeineAuskühlrisiko, keine BohrgenehmigungVeränderung des Grundwasserspiegels
Installationeinfacheinfachaufwendig, Erdarbeiten nötigaufwendig, Erdarbeiten nötig
bürokratischer AufwandkeinerkeinerAnträge und PrüfverfahrenAnträge und Prüfverfahren

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die beliebteste Wärmepumpenart und wird in den meisten Einfamilienhäusern eingesetzt. Luft-Luft-Wärmepumpen haben durch die fehlende Heizkörper höhere Übertragungsverluste und eignen sich daher nur für Gebäude, die wenig Heizenergie benötigen.

Funktionsweise einer Luft-Luft-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung

Doch wie funktioniert eine Luft-Luft-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung im Detail? 

  1. Im ersten Schritt wird Frischluft angesaugt. 
  2. Anschließend wird mit Hilfe eines Wärmetauschers die Wärme der verbrauchten Raumluft auf die angesaugte Frischluft übertragen. 
  3. Die abgekühlte, verbrauchte Raumluft wird nach außen geleitet. 
  4. Die vorgewärmte Zuluft wird mit einem Nacherhitzer weiter erwärmt, bis sie Raumtemperatur erreicht hat.
  5. Die warme Raumluft wird durch die Lüftungsanlage in die einzelnen Räume geleitet.
  6. Ist die Raumluft verbraucht, wird sie abgeleitet und wieder zum Vorwärmen der Frischluft genutzt.

Kosten einer Luft-Luft-Wärmepumpe

Anschaffungskosten

Luft-Luft-Wärmepumpen sind in der Anschaffung etwas günstiger als andere Wärmepumpen. Das liegt an ihrem relativ einfachen Aufbau und Funktionsprinzip. Die reine Anschaffung der Luft-Luft-Wärmepumpe kostet so nur etwa 10.000 €. Für die für Installation werden weitere 5.000 € fällig.  Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Einbau einer Luft-Luft-Wärmepumpe auf ca. 15.000 €.

Sie sollten außerdem bedenken, dass Luft-Luft-Wärmepumpe nur in Kombination mit einer Lüftungsanlage betrieben werden können. Diese kosten meist zwischen 3.000 € und 6.000 €. 

Da Luft-Luft-Wärmepumpen jedoch hauptsächlich in Neubauten zum Einsatz kommen, ist eine Lüftungsanlage hier ohnehin ein fester Bestandteil der Gebäudetechnik. Außerdem sollten Sie berücksichtigen, dass bei einer Luft-Luft-Wärmepumpe die Kosten für Heizkörper oder eine Fußbodenheizung entfallen.

Betriebskosten

Mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe können Sie Ihre Heizkosten, wenn sich Ihr Haus für die Installation eignet, deutlich senken. Viele Haushalte haben nach der Installation nur noch Heizkosten von etwa 1.000 € jährlich. Zudem ist die Luft-Luft-Wärmepumpe wartungsarm. Lediglich der Filter der Heizung muss regelmäßig gewechselt werden.

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Förderung für Luft-Wärmepumpen

Seit Anfang des Jahres gilt die Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), welche unter anderem die Förderung von Wärmepumpen und anderen klimafreundlichen Heizung neu regelt. Die neue Förderung (KfW Programm 458) setzt sich aus einer Grundförderung, einem Geschwindigkeitsbonus, einem Effizienz- und einem einkommensabhängigen Bonus zusammen. Je nach Heizungsart, Zeitpunkt des Austauschs und Haushaltseinkommen kann sich die Förderung so auf bis zu 85 % der Anschaffungskosten summieren. Der Fördersatz ist jedoch auf maximal 70 % begrenzt; die maximal förderfähige Summe liegt bei 30.000 €.

*sinkt ab 2029 auf 17 %; gilt nicht für Pelletheizungen, die als alleiniges Heizsystem eingebaut werden.

Wann lohnt sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe?

Luft-Luft-Wärmepumpen können nur in Gebäuden mit niedrigem Heizwärmebedarf eingesetzt werden. Das ist in südlichen Ländern aufgrund des warmen Klimas häufig der Fall, weshalb Luft-Luft-Wärmepumpen hier verbreiteter sind als in Deutschland. Aber auch hierzulande werden Luft-Luft-Wärmepumpen beliebter, denn durch immer bessere Dämmung ist der Energiebedarf von Neubauten häufig ebenfalls sehr niedrig. Außerdem verfügen die meisten Neubauten ohnehin bereits über eine Lüftungsanlage.

Typische Anwendungsfälle für Luft-Luft-Wärmepumpen sind Niedrigenergiehäuser oder Passivhäuser. Altbauten sind meist nicht für Luft-Luft-Wärmepumpen geeignet. Hier haben Luft-Luft-Wärmepumpen nicht die nötige Effizienz und somit auch Power, um ausreichend Wärme zu liefern.

Ist die Effizienz einer klassischen Luft-Luft-Wärmepumpe zu niedrig, kann diese mit einem sogenannten Erdwärmeübertrager, oder auch Luftbrunnen, gesteigert werden. Hierbei wird die Außenluft zunächst ins Erdreich geleitet und dort vorgewärmt. Aber auch mit einem Luftbrunnen sind meist nur Passivhäuser für Luft-Luft-Wärmepumpen geeignet.

Sie sind sich unsicher, ob sich Ihr Haus für eine Luft-Luft-Wärmepumpe eignet? Fragen Sie am besten einen Fachbetrieb nach einer Experteneinschätzung.

Vor- und Nachteile einer Luft-Luft-Wärmepumpe

VORTEILE

NACHTEILE

kostengünstig, durch einfachen Aufbau

nur in Gebäuden mit sehr hohem Energiestandard einsetzbar (meist Passivhäuser)

Wärmeübertragung über die Raumluft, dadurch keine Heizkörper nötig

nachträglicher Einbau oft sehr teuer und nicht empfehlenswert

wartungsarm

niedrigere Heizleistung als andere Wärmepumpen

umweltfreundlich, da vorrangig Umgebungsenergie genutzt wird

keine Erdarbeiten nötig (wie bei Sole- oder Grundwasser-Wärmepumpe)

Lüftungsanlage sorgt für eine gute Raumluft

Fazit

Luft-Luft-Wärmepumpen eignen sich vor allem für Neubauten mit besonders hohem Energiestandard. Besonders in Passivhäusern wird die Luft-Luft-Wärmepumpe vielfach eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Wärmepumpen überträgt die Luft-Luft-Wärmepumpe die Heizwärme über die Raumluft. Hierdurch sind keine Heizkörper nötig und die Wärmepumpe ist deutlich einfacher aufgebaut. Dadurch sinken auch die Anschaffungskosten.

Hausbesitzer*innen, die ihre alte Heizung erneuern wollen, raten wir zum Kauf einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese ist zwar etwas teurer als eine Luft-Luft-Wärmepumpe, hat dafür aber die nötige “Power”, um das ganze Haus mit ausreichend Wärme zu versorgen.

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