Solaranlage mieten: Wann lohnt sich das Mietmodell für Photovoltaik?


Photovoltaik ohne Anschaffungskosten und Risiko – die Solarmiete soll es möglich machen. Doch worauf sollte man bei der Miete einer Solaranlage achten? Und mit welchen Kosten müssen Sie langfristig rechnen, wenn Sie Ihre PV-Anlage mieten statt sie zu kaufen? Wir haben die Antworten.

Achtung: Wegatech bietet die Miete von Photovoltaikanlagen derzeit nicht an.

Photovoltaikanlage im Frühling auf Haus

Überblick: Photovoltaikanlage mieten

  • Bei der Miete einer Solaranlage zahlen Sie über eine Laufzeit von 15 bis 20 Jahren jeden Monat einen festen Betrag an den Anbieter der PV-Anlage.
  • Die monatlichen Mietkosten betragen zwischen 100 € und 250 €, je nach Größe der PV-Anlage und Wahl eines Stromspeichers.
  • Langfristig zahlen Sie bei der PV-Miete allerdings deutlich mehr als beim direkten Kauf einer gleichwertigen PV-Anlage.
  • Entsprechend sollten Sie vorab genau berechnen, ob sich die Miete oder der Kauf einer Solaranlage für Sie wirtschaftlich mehr lohnt.

Wie funktioniert die Miete von Photovoltaikanlagen?

Photovoltaik ist eine der nachhaltigsten und kostengünstigsten Möglichkeiten der individuellen Stromerzeugung. Entsprechend erfreuen sich Photovoltaikanlagen fürs Einfamilienhaus seit Jahren wachsender Beliebtheit. Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Kauf einer PV-Anlage mit Anschaffungskosten zwischen 10.000 € und 25.000 € verbunden ist.

Um diese große Investition abzufedern, bieten aktuell immer mehr Unternehmen Photovoltaik zur Miete an. Das Prinzip dabei ist denkbar einfach: Über einen Zeitraum von meist 20 Jahren zahlen Hausbesitzer*innen einen monatlich festen Betrag an den Anbieter der PV-Anlage. Im Gegenzug übernimmt dieser die Anschaffung und Installation sowie die Wartung der PV-Anlage über den gesamten Zeitraum der Solarmiete.

Was passiert nach Vertragsende mit der Miet-Solaranlage?

Solaranlagen werden in der Regel über eine Vertragsdauer von 20 Jahren gemietet. Je nach Anbieter haben Sie nach Ablauf der Mietdauer verschiedenen Möglichkeiten. Üblich ist die Übernahme der Photovoltaikanlage für den Restwert. Auch eine Verlängerung des Vertrags ist in vielen Fällen möglich. Das hat den Vorteil, dass man sich weiterhin nicht um die Wartung der Anlage kümmern muss. 

Eine weitere, jedoch zumeist nicht sinnvolle Möglichkeit ist der Rückbau der Anlage. Wenn die Photovoltaikanlage noch funktionstüchtig ist, sollte Sie so lange wie möglich weiter betrieben werden. Der Rückbau vor einem Defekt ist hingegen teuer.

Was kostet die Miete einer PV-Anlage?

Wenn Sie eine Solaranlage mieten, sollten Sie mit monatlichen Kosten zwischen 100 € und 250 € rechnen. Der tatsächliche Mietpreis ist allerdings sehr individuell und hängt neben der Anlagengröße vor allem davon ab, ob zusammen mit der PV-Anlage auch ein Stromspeicher installiert wurde.

AnlagengrößeMonatliche MieteJährliche Kosten
7 kWp100 € – 130 €1.200 € – 1.560 €
8 kWp130 € – 160 €1.560 € – 1.920 €
9 kWp160 € – 190 €1.920 € – 2.280 €
10 kWp190 € – 230 €2.280 € – 2.760 €

Eine Solaranlage mit einer Leistung von 10 Kilowatt Peak inklusive Stromspeicher kostet im Mietmodell etwa 2.500 € im Jahr. Über eine Laufzeit von 20 Jahren kommen so Mietkosten von 50.000 € zusammen, im Vergleich zu einem Kaufpreis von etwa 25.000 € für eine vergleichbare Anlage.

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Was ist im Mietpreis einer Solaranlage inbegriffen?

Mieten Sie eine Photovoltaikanlage, so sind im Preis alle zum Betrieb nötigen Komponenten automatisch inbegriffen. Hierzu zählen die Photovoltaikmodule, der Wechselrichter, das Montagesystem und die gesamte Kabelführung. Auch die Installation und Planung ist inklusive. Zumeist nicht automatisch enthalten ist ein Stromspeicher oder auch eine Wallbox. Diese Komponenten können Sie in der Regel gegen einen Aufpreis zum Mietpaket hinzufügen. Da der Stromspeicher Ihren Eigenverbrauch an Solarstrom deutlich erhöht, ist die Entscheidung für einen Stromspeicher fast immer sinnvoll. 

Neben der physischen Anlage ist auch die Instandhaltung der Anlage im Mietpreis inbegriffen. Hierzu zählen alle anfallenden Wartungsarbeiten. Auch Reparaturen sind im Preis enthalten. Für unvorhersehbare Anlagenschäden (etwa durch Naturkatastrophen) schließt der Anbieter des Mietmodells meist eine Versicherung ab. In seltenen Fällen tritt der Anbieter des Mietmodells auch als Stromversorger auf. Hier sind durch den Mietpreis ihre gesamten Stromkosten abgedeckt und sie haben eine Stromflatrate.

Solaranlage mieten oder kaufen?

Ob Sie eine Solaranlage mieten oder lieber kaufen sollen, hängt stark von Ihrer finanziellen Situation und Ihren Ansprüchen an die Photovoltaikanlage ab. Grundsätzlich gilt jedoch: Aus rein wirtschaftlicher Perspektive lohnt sich die Solarmiete nicht. Wie groß der Unterschied zwischen den Kosten beim Kauf und bei der Miete einer Solaranlage ist, macht dabei die folgende Gegenüberstellung für eine 8 kWp PV-Anlage inklusive Speicher klar:

KostenpunktKaufMiete
Anschaffungskosten20.000 €0 €
Zinskosten (Kreditfinanzierung)2.500 €0 €
Versicherung (20 Jahre)1.000 €0 €
Wartung (20 Jahre)2.500 €0 €
Reparaturen1.000 €0 €
Monatliche Miete (20 Jahre)0 €36.000 €
Gesamtkosten27.000 €36.000 €

Sie sehen: Über einen Zeitraum von 20 Jahren beträgt der Unterschied zwischen Kauf und Miete ganze 9.000 €. Demnach sparen Sie bei der Miete zwar die anfängliche Investition von mehreren tausend Euro, am Ende zahlen Sie jedoch deutlich mehr als beim einmaligen Kauf Ihrer Anlage. Das gilt sogar, wenn Sie zu den Anschaffungskosten auch die Kosten für die Wartung und Versicherung sowie für eine etwaige Finanzierung der Anlage über einen Kredit einberechnen.

Solaranlage kaufen – wann lohnt es sich?

Wer die nötige Anfangsinvestition aufbringen kann, sollte sich eher für den Kauf einer Photovoltaikanlage entscheiden. Schließlich ist der Kauf der Anlage langfristig deutlich kostengünstiger ist als die Miete über 20 Jahre. Dementsprechend bietet diese Option auch die höchstmögliche Rendite. Hinzu kommt, dass Sie keine regelmäßigen finanziellen Abgaben durch monatliche Raten haben. 

Als Betreiber*in müssen Sie allerdings auch alle mit der Anlage verbundenen Risiken tragen. Wird eine Reparatur oder Wartung an der Anlage fällig, müssen Sie sich um eine*n Handwerker*in bemühen.

Solaranlage mieten – die Vor- und Nachteile

Miet-Solaranlagen haben natürlich dieselben Vorteile wie auch gekaufte PV-Anlagen: sie produzieren über Jahrzehnte hinweg kostengünstigen Solarstrom, machen Sie unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz und schützen die Umwelt. Allerdings haben Solaranlagen zur Miete noch anderen, ganz grundsätzliche Vor- und Nachteile, die Sie kennen sollten:

Vorteile der PV-Miete

  • Keine Anschaffungskosten: Der größte Vorteil gegenüber dem Kauf einer PV-Anlage ist natürlich, dass Sie bei der Solarmiete keine fünfstellige Summe in ihr neues Energiesystem investieren müssen. Stattdessen beziehen Sie schon für wenige hundert Euro im Monat kostengünstigen Solarstrom vom eigenen Dach.
  • Rundum-Sorglos-Paket: Wenn Sie eine Solaranlage mieten, müssen Sie sich weder um die Wartung noch die Reparatur Ihrer Solaranlage kümmern. Zudem übernimmt der Anbieter in der Regel auch die Versicherung Ihrer Anlage.

Nachteile der PV-Miete

  • Höhere Kosten über 20 Jahre: Auch wenn PV-Anlagen zur Miete auf den ersten Blick günstiger wirken, über die gesamte Laufzeit hinweg sind die Kosten deutlich höher als beim Kauf der Anlage.
  • Die Anlage gehört Ihnen nicht: Wie bei jedem Mietmodell gilt auch hier: Wenn Sie Ihre PV-Anlage mieten statt zu kaufen, gehört die Anlage bis zum Vertragsende weiterhin dem Anbieter.
  • Lange Vertragslaufzeiten: Die Vertragslaufzeit bei der Miete von PV-Anlagen beträgt in aller Regel 15 bis 20 Jahre. Sollte Ihnen in dieser Zeit auffallen, dass Sie mit dem gewählten Anbieter nicht zufrieden sind, können Sie nur selten aus dem Vertrag aussteigen.

Deutsche Anbieter von Miet-Solaranlagen

Bei vielen PV-Anbietern können Sie sich mittlerweile entscheiden, ob Sie Ihre PV-Anlage lieber mieten oder kaufen möchten. Allerdings sind die meisten Anbieter – auch wenn sie beide Optionen anbieten – entweder auf den Kauf oder die Miete von Photovoltaik spezialisiert. Die zwei wichtigsten Anbieter, die sich vor allem auf die Vermietung von Solaranlagen fokussieren, sind DZ-4 und Enpal.

Solaranlage mieten bei DZ-4

DZ-4 gilt in Deutschland als der Pionier der Solarmiete. Bereits seit 2012 bietet das Hamburger Unternehmen PV-Anlagen und Stromspeicher zur Miete an und hat dementsprechend eine Menge Erfahrung in diesem Bereich. Die Mindestvertragsdauer bei DZ-4 beträgt 15 Jahre, allerdings haben Sie bereits nach 10 Jahren die Möglichkeit, Ihre PV-Anlage aus dem Mietvertrag heraus zu kaufen.

Solaranlage mieten bei Enpal

Enpal wirbt seit vielen Jahren mit der PV-Anlage für 0 € Anschaffungskosten und hat es mit diesem Slogan an die Spitze der PV-Vermieter geschafft. Die Kosten für die monatliche Photovoltaik Miete beginnt bei Enpal bei knapp 100 €; die Vertragslaufzeit beträgt in der Regel 20 Jahre.

Lohnt sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach?

PHOTOVOLTAIK LIEFERT KONSTANT GÜNSTIGEN STROM

Die Stromkosten privater Haushalte sind nach wie vor hoch. Auch in den kommenden Jahren sind – bedingt durch die Energiewende – weiterhin hohe Investitionen und damit auch hohe Kosten zu erwarten. Photovoltaikanlagen hingegen liefern, sobald sie einmal installiert sind, jahrzehntelang günstigen Strom vom eigenen Dach.

PHOTOVOLTAIK MACHT UNABHÄNGIG 

Eine Photovoltaikanlage erzeugt Strom, ohne dabei auf die öffentliche Stromversorgung angewiesen zu sein. Überschüssiger Strom wird zwar in der Regel trotzdem ins Netz geleitet, angewiesen auf die Netzstabilität ist man als Anlagenbesitzer*in aber nicht. Einziges Problem: Bei einem Stromausfall wird der Wechselrichter nach den Vorschriften der Energieversorger sofort ausgeschaltet. Nur wenn man sich für einen Stromspeicher mit Notstromfunktion entscheidet, kann man auch bei Stromausfällen weiter Solarstrom nutzen.

PHOTOVOLTAIK SCHÜTZT DAS KLIMA

Photovoltaikanlagen erzeugen zu 100 % erneuerbaren Strom. Und auch das Argument, dass die Herstellung der Module viel Energie und Ressourcen benötigt, stimmt so nicht. Innerhalb der Lebensdauer einer Photovoltaikanlage kann 20- bis 25-mal mehr Energie erzeugt werden, als für die Herstellung aufgewendet wurde. Damit ist Photovoltaik ein echter Klimaschützer.

Fazit zur Solarmiete: Rundum-Sorglos-Paket oder Kostenfalle?

Die Produktion von Solarstrom auf dem eigenen Dach lohnt sich heute so gut wie immer – egal, ob Sie Ihre Solaranlage mieten oder kaufen. Wie sehr sich Ihre Anlage rentiert, hängt allerdings stark von den Kosten ab, die Sie über die gesamte Laufzeit der Photovoltaikanlage zahlen. Und genau hier gibt es dann doch einen klaren Unterschied zwischen einfachem Kauf und Mietmodell. Je nach Anbieter und Größe der Solaranlage zahlen Sie bei der Miete von Photovoltaik nämlich langfristig deutlich mehr Geld, als wenn Sie Ihre Solaranlage kaufen.

Diesen gravierenden Unterschied können auch die anderen Vorteile, die Sie bei der Miete einer Solaranlage haben, nur schwerlich ausgleichen. Wenn die einmalige Investition für Sie also kein unüberwindbares Hindernis ist, empfiehlt sich in den meisten Fällen der Kauf der Solaranlage.

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