Die aktuelle Einspeisevergütung für PV-Anlagen 2024
Die Einspeisevergütung ist eine staatliche Förderung für die Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Stromnetz. Aktuell liegt sie bei 8,03 Cent pro Kilowattstunde, die nächste Anpassung erfolgt im Februar 2025. Wonach sich die Höhe der Einspeisevergütung richtet und wie sich in Zukunft entwickeln wird, erfahren Sie hier.
Überblick: Einspeisevergütung für Photovoltaik 2024
- Die Einspeisevergütung für Solaranlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kWp liegt aktuell bei 8,03 Cent pro Kilowattstunde (August 2024).
- Der Vergütungssatz sinkt halbjährlich um 1 %, die nächste Absenkung erfolgt im Februar 2025.
- Die genaue Höhe der Einspeisevergütung hängt vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme, der Leistung der PV-Anlage und der gewählten Art der Einspeisung ab.
- Ab Inbetriebnahme der Solaranlage ist die Höhe der Vergütung für 20 Jahre garantiert.
- Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Einspeisevergütung lohnt sich der Eigenverbrauch von Solarstrom derzeit mehr als die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz.
Was ist die Einspeisevergütung für PV-Anlagen?
Die Einspeisevergütung ist eine staatliche Förderung für die Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz. Das Instrument wurde im Jahr 2000 im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energieformen wie Solar und Wind zu beschleunigen. Zu Beginn betrug die Einspeisevergütung noch über 50 Cent pro Kilowattstunde, aktuell liegt der Wert bei 8,03 ct/kWh (August 2024).
Die Höhe der Einspeisevergütung ist ab der Inbetriebnahme der Solaranlage für 20 Jahre garantiert und wird auch von sinkenden Werten in der Zukunft nicht beeinflusst. Wie hoch die Vergütung konkret ausfällt, hängt dabei maßgeblich vom
- Zeitpunkt der erstmaligen Inbetriebnahme,
- der Leistung der PV-Anlage in Kilowatt Peak
- sowie der Frage ab, ob die Solaranlage zur Volleinspeisung oder zur Überschusseinspeisung angemeldet wurde.
Die meisten privaten PV-Anlagen in Deutschland fallen in die Kategorie Überschusseinspeisung bei einer Leistung unter 40 kWp. Dementsprechend werden wir uns in weiteren Verlauf dieses Ratgebers hauptsächlich auf die Einspeisevergütung für diese Art Solaranlage fokussieren.
Feste Vergütung vs. Direktvermarktung
Sowohl bei der Voll- als auch bei der Überschusseinspeisung haben Anlagenbesitzer*innen die Möglichkeit, ihren Strom gegen eine feste Vergütung einzuspeisen oder an einen Direktvermarkter zu verkaufen. Letzte Variante ist in aller Regel etwas profitabler als die feste Einspeisevergütung, allerdings gibt es bisher nur sehr wenige Direktvermarkter für private Solaranlagen auf dem deutschen Markt.
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Wie hoch ist die Einspeisevergütung 2024?
Die Einspeisevergütung für private PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kWp liegt im August 2024 bei 8,03 Cent pro Kilowattstunde. Bei Solaranlagen zwischen 10 und 40 kWp liegt die Vergütung bei 6,95 ct/kWh. Diese Werte gelten für alle Solaranlagen, die seit dem 01.08.2024 in Betrieb genommen wurden. PV-Anlagen, deren Inbetriebnahme zwischen dem 01.02.2024 und dem 31.07.2024 lag, erhalten für jede eingespeiste Kilowattstunde noch 8,11 bzw. 7,03 Cent.
Einspeisevergütung seit August 2024
Anlagengröße | Überschusseinspeisung | Volleinspeisung |
---|---|---|
bis 10 kWp | 8,03 ct | 12,73 ct |
10 bis 40 kWp | 6,95 ct | 10,68 ct |
40 bis 100 kWp | 5,68 ct | 10,68 ct |
Einspeisevergütung von Februar bis August 2024
Anlagengröße | Überschusseinspeisung | Volleinspeisung |
---|---|---|
bis 10 kWp | 8,11 ct | 12,87 ct |
10 bis 40 kWp | 7,03 ct | 10,79 ct |
40 bis 100 kWp | 5,74 ct | 10,79 ct |
Einspeisung oder Eigenverbrauch – was lohnt sich mehr?
Die Einspeisevergütung ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken und liegt ungefähr auf dem gleichen Niveau wie die Stromgestehungskosten von Solarstrom. Dementsprechend sind allein mit der Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Stromnetz heute keinen großen Renditen mehr zu erzielen.
Anders sieht es beim Thema Eigenverbrauch aus, dieser lohnt sich für Besitzer*innen einer PV-Anlage heute nämlich mehr denn je. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Differenz zwischen den Stromgestehungskosten von privater Solarenergie und Strom aus dem öffentlichen Netz in den vergangenen Jahren immer größer geworden ist. Aktuell sparen Sie mit jeder Kilowattstunde Solarstrom, die Sie selbst im Haus verbrauchen etwa 20 Cent ein – im Vergleich zu knapp 8 Cent, die Sie aus der Einspeisevergütung erhalten.
Da es aber selbst mit einer großen Anzahl an elektrischen Verbrauchern und einem Stromspeicher nicht möglich ist, 100 % Eigenverbrauch zu erreichen, lohnt sich die Einspeisevergütung auch heute noch.
Wie wird sich die Einspeisevergütung in Zukunft entwickeln?
Seit dem 01.08.2024 beträgt die Einspeisevergütung 8,03 Cent pro Kilowattstunde. Dieser Wert gilt fortan für jede PV-Anlage, die bis zum 30.01.2025 in Betrieb genommen wird. Danach sinken die Werte erneut um einen Prozentpunkt auf 7,96 ct/kWh. Langfristig wird die halbjährliche Absenkung um 1 % (Degression) dazu führen, dass die Vergütung für eingespeisten PV-Strom auf unter 7,5 Cent fällt; allerdings ist selbst dieser Wert noch deutlich höher als die 6,24 Cent aus dem Sommer 2022.
Die Entwicklung der Einspeisevergütung seit 2000
Die Einspeisevergütung für Photovoltaik existiert seit Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000. Bereits zuvor wurde Strom aus erneuerbaren Energien durch das Einspeisegesetz vergütet. Dieses schrieb vor, dass Strom aus erneuerbaren Energien von den Netzbetreibern abgenommen werden musste. Die Vergütungssätze waren allerdings ziemlich niedrig und variierten von Netzbetreiber zu Netzbetreiber. Erst das EEG brachte eine flächendeckende, kostendeckende Einspeisevergütung, gestaffelt nach Energiequelle und Anlagengröße.
Aufgrund von Massenproduktion und Entwicklungsfortschritten sind die Kosten für die Erzeugung von Solarstrom in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Die Höhe der Einspeisevergütung orientiert sich stets an der Höhe der Stromgestehungskosten, also den Kosten für die Erzeugung einer Kilowattstunde Solarstrom. Aktuell rechnet man im Bereich der privaten Photovoltaik mit Stromgestehungskosten von 8 bis 12 Cent pro Kilowattstunde; entsprechend bewegt sich heute auch die Einspeisevergütung in diesem Bereich.
Wie beantragt man die Einspeisevergütung?
Sobald Sie Ihre PV-Anlage in Betrieb genommen und an den entsprechenden Stellen angemeldet haben, können Sie die Einspeisevergütung bei Ihrem Netzbetreiber beantragen. Dafür benötigen Sie lediglich zwei Dokumente, den Meldenachweis aus dem Marktstammdatenregister sowie das Inbetriebnahmeprotokoll Ihrer Solaranlage. Zudem müssen Sie bei der Beantragung noch angeben, ob es Sie Ihren gesamten PV-Strom ins öffentliche Netz einspeisen oder ob es sich um eine Photovoltaikanlage mit Überschusseinspeisung handelt. Achtung: Die Einspeisevergütung müssen Sie aktiv beanspruchen (§ 21b EEG).
Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.
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