Smart Meter – Intelligente Stromzähler für eine digitale Energiezukunft


Smart Meter sind digitale Stromzähler, die über ein sogenanntes Gateway verschiedene Daten an den Netzbetreiber senden und von diesem empfangen können. Wie das funktioniert, warum Smart Meter so wichtig für die Energiewende sind und welche Vorteile Sie durch den Einbau eines intelligenten Stromzählers haben, erfahren Sie hier.

Smart Meter vs. herkömmliche (digitale) Stromzähler

In den meisten Häusern in Deutschland sind heute entweder alte analoge Stromzähler (sog. Ferraris-Zähler) oder moderne digitale Messeinrichtungen verbaut. Beide Geräte dienen dabei nur einem einzigen Zweck: Den Stromverbrauch im Haus anzeigen, damit dieser vom örtlichen Netzbetreiber einmal im Jahr abgelesen werden kann. 

Anders sieht es hingegen bei sogenannten intelligenten Messsystemen (Smart Metern) aus. Diese können den Stromverbrauch nämlich nicht nur messen, sondern auch über das Internet übertragen und auf verschiedene Verbraucher aufschlüsseln. Verantwortlich dafür ist das sogenannte Smart-Meter-Gateway, welches ganz einfach in einen digitalen Stromzähler eingebaut werden kann. Nach dem Einbau übernimmt die Kommunikationseinheit bzw. das Gateway dann die Übermittlung sowie den Empfang bestimmter Verbrauchsdaten, auf dessen Basis der Stromfluss im Haus intelligent gesteuert werden kann.

Wie funktioniert ein Smart Meter?

Ein Smart Meter misst den Stromverbrauch eines Haushalts alle 15 Minuten und speichert diese Daten dann für rund 60 Tage zwischen. In dieser Zeit können die Messwerte dann über das integrierte Gateway an den Netzbetreiber oder aber den Energielieferanten übertragen werden. Entsprechend ist das Ablesen des Stromverbrauchs vor Ort nicht mehr nötig.

Allerdings ist das natürlich nur der Anfang. Auf lange Sicht sollen Smart Meter nämlich dazu beitragen, den Stromverbrauch deutschlandweit intelligent zu steuern. Dazu sollen die gesammelten Verbrauchsdaten in Echtzeit mit den Erzeugungsdaten (vor allem erneuerbarer) Energiequellen abgeglichen werden, um eventuell überschüssige Solar- und Windenergie gezielt zu verteilen. Abnehmer für diese günstige Energie wären dann beispielsweise Elektroautos oder Wärmepumpen, die vom Smart Meter direkt angesteuert werden können. 

Sie als Verbraucher*in würden in diesem Szenario dann von dynamischen Strompreisen profitieren, da sie Überschüsse aus dem Netz aufgenommen und so zur Netzstabilität beigetragen haben.

Wie sicher sind meine übermittelten Daten?

Bei den Daten, die ein Smart Meter an den Netzbetreiber übermittelt, handelt es sich um personenbezogene Daten. Diese müssen besonders gut vor äußeren Eingriffen geschützt sein, da sie Auskunft über das individuelle Verbrauchsverhalten der Bewohner*innen liefern können. Daher wird die Hard- und Software der jeweiligen Messstellenbetreiber vor der Nutzung auch durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Einzelnen geprüft und erst nach der Zertifizierung zum Einbau freigegeben. 

Warum sind Smart Meter so wichtig für die Energiewende?

Das Stromnetz der Zukunft wird sich in vielerlei Hinsicht von unserem heutigen, vor allem auf fossile Energien ausgerichteten Stromnetz unterscheiden. Denn: Mit zunehmendem Anteil erneuerbarer Energien werden auch die Anforderungen an die Flexibilität des Stromnetzes steigen. Das liegt zum einen daran, dass Energie aus Wind und Sonne nicht einfach per Knopfdruck an- oder ausgeschaltet werden kann. Zum anderen nehmen auch immer mehr dezentrale Stromerzeugungsanlagen – wie PV-Anlagen auf Privathäusern – an der Stromversorgung des Landes teil. 

All diese Faktoren, sowie die fortschreitende Elektrifizierung unseres alltäglichen Lebens, führen dazu, dass Energie in Zukunft deutlich intelligenter verteilt werden muss. Damit die Vision eines solchen intelligenten Netzes Wirklichkeit werden kann, muss das Stromnetz jedoch lernen, zu kommunizieren – und genau hier kommen die Smart Meter ins Spiel. Diese sorgen dank ihrer Kommunikations-Schnittstelle nämlich dafür, dass Verbrauchs- und Erzeugungsdaten quasi in Echtzeit übermittelt und lokale Stromnetze sinnvoller ausgelastet werden. 

Lohnt sich ein Smart Meter für meine PV-Anlage?

Smart Meter werden mittlerweile standardmäßig bei der Installation einer Photovoltaikanlage eingesetzt. Sie haben die wichtige Aufgabe, den Haushaltsstromverbrauch und die Einspeiseleistung in Echtzeit zu erfassen und die nötigen Daten an ein intelligentes Energiemanagementsystem (bei Wegatech Wegahome) zu übermitteln. Ein Smart Meter ist zudem Voraussetzung für die Direktvermarktung oder die Nutzung dynamischer Stromtarife. Wir empfehlen den Einbau eines Smart Meters daher unbedingt und installieren all unseren Photovoltaikanlagen mit Smart Meter.

Vorteile eines Smart Meters

  • Zugang zu dynamischen Stromtarifen (Strom zum Börsenstrompreis beziehen)
  • Zugang zur Direktvermarktung
  • Erfassung von Stromverbrauch und Einspeiseleistung in Echtzeit
  • Liefert Daten an Ihr intelligentes Energiemanagementsystem. Dieses kann Ihre Verbraucher entsprechend steuern

Nachteile eines Smart Meters

  • Jährliche Kosten (s.u.)
  • Initialer Aufwand für die Installation

Smart Meter bei Wegatech

Auch wir von Wegatech setzen bei der Installation unserer PV-Anlagen auf den Einsatz von Smart Metern, denn Smart Meter sind die Voraussetzung für die Nutzung dynamischer Stromtarife und eine wichtige Ergänzung zu unserem hauseigenen Energiemanager Wegahome.

Für die Smart Meter Installation kooperieren wir mit dem Unternehmen SpotmyEnergy. SpotMyEnergy ist ein freier Messstellenbetreiber (fmSB) aus Köln. Das Unternehmen ersetzt den grundzuständigen Messstellenbetreiber (meistens Netzbetreiber). Entscheiden Sie sich für eine Photovoltaikanlage von Wegatech, schließen Sie mit SpotMyEnergy einen Vertrag. SpotMyEnergy stellt ihr Smart Meter bereit und meldet den Zählerwechsel an.

Das hat den großen Vorteil, dass Ihre Anlage direkt bei der AC-Installation in Betrieb genommen werden kann. Denn eine Photovoltaikanlage kann erst in Betrieb genommen werden, wenn der Zählerwechsel erfolgt ist. Oftmals ist die Anlage so bereits installiert, Hausbesitzer*innen müssen jedoch noch wochenlang auf den Zählerwechsel durch Ihren Netzbetreiber warten. Das ist mit SpotMyEnergy Vergangenheit und Ihre Photovoltaikanlage kann nach der Installation nahtlos in Betrieb genommen werden.

Was kostet ein Smart Meter?

Die Kosten für einen intelligenten Stromzähler stehen im Verhältnis zum Stromverbrauch im Haushalt und müssen von den Bewohner*innen selbst getragen werden. Allerdings hat der Gesetzgeber für alle Fälle eine Obergrenze festgelegt, die die örtlichen Messstellenbetreiber nicht überschreiten dürfen.

PREISE BEI WEGATECH

Wir kooperieren bei der Smart Meter Installation mit SpotmyEnergy. Untenstehend finden Sie daher die jährlichen Preise für den Messstellenbetrieb von SpotmyEnergy.

Die Entgelte richten sich nach dem Jahresstromverbrauch bzw. der Größe der installierten Erzeugungsanlage. Sofern mehrere/ verschiedene Klassen zutreffen, wird nur der höhere Tarif berechnet.

Jährliche Kosten
Stromverbrauch bis 10.000 kWh/Jahr20 €
Stromverbrauch 10.000 bis 20.000 kWh50 €
Stromverbrauch 20.000 bis 50.000 kWh90 €
Stromverbrauch 50.000 bis 100.000 kWh120 €
Steuerbare Verbrauchseinrichtung §14a Zählpunkt50 €
PV-Anlage bis 15 kWp20 €
PV-Anlage 15 bis 25 kWp50 €
PV-Anlage 25 bis 100 kWp 120 €
Herstellung Steuerbarkeit und Datenkommunikation 40 €
Weitere digitale Stromzähler20 €

Beispiel: Sie schaffen sich eine 10 kWp PV-Anlage an und haben einen Stromverbrauch von 5.000 kWh pro Jahr. Zusätzlich entscheiden Sie sich für die Leistung Steuerbarkeit und Datenkommunikation. In diesem Fall liegen die Kosten für das Smart Meter bei 20 €. Die Zusatzleistungen kosten Sie nochmals 40 €, sodass sie insgesamt bei jährlichen Kosten von 60 € landen. Einmalige Kosten für die Installation fallen nicht an.

Jetzt in 5 Minuten Photovoltaikanlage mit Smart Meter planen

Smart Meter in Deutschland – der aktuelle Stand

Während Länder wie Spanien, Großbritannien oder Schweden bereits zu 100 % auf intelligente Messsysteme setzen, hinken wir in Deutschland noch weit hinterher. Um genau zu sein, belegen wir mit einer Abdeckung von etwas mehr als 20 % einen der hintersten Plätze im europäischen Vergleich

Damit sich daran schnellstmöglich etwas ändert, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den sogenannten Smart-Meter-Rollout neu aufgelegt. Damit gibt es einen (erneuten) gesetzlichen Fahrplan, bis wann wie viele intelligente Stromzähler in Deutschland im Einsatz sein sollen. Das erklärte Ziel der Bundesregierung: Bis Ende 2033 sollen möglichst alle großen Verbraucher und Erzeuger über ein intelligentes und bestenfalls auch kommunikationsfähiges Messsystem verfügen.

Infografik des BMWK zum neu aufgesetzten Smart Meter Rollout ab 2023
© BMWK

Für „normale Verbraucher*innen“ unter 6.000 kWh und mit kleineren Erzeugungsanlagen sieht der Plan etwas anders aus. Hier gelten Smart Meter auch weiterhin als optional und fallen damit unter die Verantwortung des Messstellenbetreibers. Allerdings können private Verbraucher*innen ab 2025 auch selbst einen intelligenten Stromzähler einfordern, um beispielsweise Zugriff auf dynamische Stromtarife zu haben.

Muss ich als Besitzer*in einer PV-Anlage ein Smart Meter einbauen?

Smart Meter sind aktuell noch keine Pflicht. Durch verschiedene Gesetze (EnWG, MsBG) braucht in Zukunft jedoch praktisch jede(r) Photovoltaikanlagenbesitzer*in ein.

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