PV-Strom verkaufen – Welche Option lohnt sich?


Selbst produzierter Solarstrom ist günstig und klimafreundlich. Doch nicht der gesamte erzeugte Strom kann auch selbst verbraucht werden. Wir erklären, wie Sie Ihren selbst erzeugten PV-Strom verkaufen können. Denn neben der klassischen Einspeisevergütung gibt es heutzutage zahlreiche weitere Optionen wie Direktvermarktung oder den Verkauf des PV-Stroms an Mieter*innen.

Kundenstory Krause PV WP

Solarstrom verkaufen – Die Optionen auf einen Blick

Je nach Situation und Anlagengröße bieten sich verschiedene Optionen zum Verkauf von Solarstrom an: Ein- oder Zweifamilienhausbesitzer*innen empfehlen wir die Wahl der fixen Einspeisevergütung. Hier haben Sie wenig Bürokratie und Aufwand und über 20 Jahre feste Einnahmen. Zwar sind diese unter Umständen geringer als bei einem Verkauf am Markt, durch die gesunkenen Preise für Solarstrom erzielen Sie die höchsten Erträge, aber ohnehin durch den Eigenverbrauch von PV-Strom.

Die Option der Direktvermarktung kann vor allem für Besitzer*innen einer etwas größeren Solaranlage spannend sein. Hier lohnt sich der etwas erhöhte Aufwand, denn die garantierte Vergütung fällt im Marktprämienmodell etwas höher aus.

ERLÖS PRO KWH

SICHERHEIT

ANLAGENGRÖSSE

GEEIGNET FÜR

feste Einspeisevergütung

5,74 - 12,87 Cent / kWh

hoch, feste Vergütung für 20 Jahre

bis 100 kWp

Ein- und Zweifamilienhausbesitzer*innen mit kleiner PV-Anlage

Direktvermarktung über Marktprämienmodell

6,14 - 13,27 Cent / kWh

hoch, feste Vergütung für 20 Jahre

bis 1.000 kWp (darüber Ausschreibungen)

Besitzer*innen* größerer PV-Anlagen mit viel überschüssigem Solarstrom

Verkauf an Mieter*innen

Erlöse aus Verkauf  + ggf.  1,65-2,64 Cent / KWh bei Mieterstrommodell

gering, da Mieter*innen kündigen können

bis 100 kWp

Vermieter*innen in Mehrfamilienhäusern oder Wohnblöcken

In 5 Minuten eigene Photovoltaikanlage konfigurieren

Feste Einspeisevergütung

Die klassische Option für den Verkauf von Solarstrom ist die feste Einspeisevergütung, die seit der Einführung des EEG existiert und für 20 Jahre gewährt wird. Bei der festen Einspeisevergütung wird zwischen Überschusseinspeisung und Volleinspeisung unterschieden. Bei der Volleinspeisung wird der gesamte erzeugte Strom ins Netz gespeist, während bei der Überschusseinspeisung nur der Strom eingespeist wird, der selbst nicht genutzt werden kann. Da der Eigenverbrauch jedoch lukrativer ist als die Einspeisung, wird in privaten Einfamilienhäusern in den allermeisten Fällen das Modell der Überschusseinspeisung gewählt.

Hier bekommen Anlagen bis 10 kWp von August 2024 bis Januar 2025 8,03 Cent pro Kilowattstunde, Anlagen zwischen 10 und 40 kWp 6,95 Cent pro Kilowattstunde und Anlagen bis 100 kWp immerhin noch 5,68 Cent je Kilowattstunde. Bei der Volleinspeisung sind die Vergütungssätze etwas höher und erreichen bis zu 12,73 Cent pro Kilowattstunde.

War die Einspeisevergütung noch bis vor wenigen Jahren noch klar erste Wahl, vermarkten mittlerweile immer mehr Anlagenbetreiber*innen ihren Strom selbst. Das liegt unter anderem auch daran, dass die feste Einspeisevergütung derzeit nur noch für Anlagen mit einer Leistung mit bis zu 100 kWp verfügbar ist. Überschreitet die Anlage diese Leistung, muss zwingend das Modell der Direktvermarktung genutzt werden. 

Zwar können sich auch Besitzer*innen kleinerer Anlagen für das Modell der Direktvermarktung entscheiden, für Eigenheimbesitzer*innen mit einer Anlage bis 30 kWp empfehlen wir jedoch in der Regel die feste Einspeisevergütung. Diese ist weniger aufwändig ist und im Eigenheim ohnehin der meiste Strom selbst genutzt und nicht verkauft wird.

ANLAGENGRÖSSE

FESTE EINSPEISEVERGÃœTUNG 
(ÃœBERSCHUSSEINSPEISUNG)

  bis 10 kWp

8,03 Cent

  bis 40 kWp

6,95 Cent

bis 100 kWp

5,68 Cent

Direktvermarktung

Neben der fixen Einspeisevergütung steht Eigenheimbesitzer*innen auch die Option der Direktvermarktung offen. Diese ist sogar für Anlagen bis 1.000 kWp verfügbar. Darüber ist die öffentliche Ausschreibung Pflicht. Bei der Direktvermarktung wird der Solarstrom direkt am Markt verkauft. Meist erfolgt dieser Verkauf über einen Vermittler, den sogenannten Direktvermarkter. Denn um als Anlagenbetreiber*in selbst PV-Strom an der Börse zu verkaufen, wird eine Börsenzulassung und ein ausgeglichener Strombilanzkreis benötigt. 

Der Staat unterstützt die Direktvermarktung von Solarstrom über das Marktprämienmodell und gewährt Anlagenbetreiber*innen zusätzlich zu den Einnahmen aus der Vermarktung eine Marktprämie. Diese richtet sich nach dem sogenannten anzulegenden Wert:


Marktprämie = anzulegender Wert EEG – monatlicher Durchschnittspreis für Strom an der Börse

Volleinspeiser erhalten zusätzlich einen Zuschlag.

Vergütungssätze Marktprämie (ANZULEGENDE WERTE)

ANLAGENGRÖSSE

TEILEINSPEISUNG

 VOLLEINSPEISUNG


  bis 10 kWp

8,43 Cent

13,13 Cent

  bis 40 kWp

7,35 Cent

11,08 Cent

bis 100 kWp

6,08 Cent

11,08 Cent

bis 400 kWp

6,08 Cent

9,21 Cent

bis 1.000 kWp

6,08 Cent

7,94 Cent

Für Ein- oder Zweifamilienhausbesitzer*innen, die ihren Solarstrom überwiegend selbst nutzen, ist die Option der Direktvermarktung aktuell zu aufwändig und der Bezug der festen Einspeisevergütung lohnt sich meist mehr. Künftig wird sich jedoch zunehmend die Direktvermarktung von Strom über Energiemanagementsysteme etablieren.

Direktvermarktung über Energiemanagementsysteme wie Wegahome

Moderne Solaranlagen werden heutzutage häufig auch um ein Energiemanagementsystem ergänzt. Wir bieten unseren Kund*innen den Energiemanager Wegahome an. Dieser bietet perspektivisch die Option, Ihren Solarstrom direkt an der Börse zu vermarkten. Da das Energiemanagementsystem die Verbrauchsgewohnheiten im Haushalt kennt, kann genau prognostiziert werden, wann der Verkauf an der Börse lohnt bzw. wann die Speicherung bzw. Direktnutzung des PV-Stroms sinnvoller ist.

Verkauf an Mieter*innen und Mieterstrommodell

Für Vermieter*innen, die eine Photovoltaikanlage auf ihrem Eigentum installieren, stellt sich die Frage, ob sie den Solarstrom an ihre Mieter*innen verkaufen können? Hier lautet die Antwort ganz klar: Ja. Allerdings müssen Sie beim Verkauf von Strom an Dritte immer auch als Energieversorger auftreten. Die Alternative: Sie suchen sich einen Mieterstromanbieter, der Ihren Solarstrom abnimmt und dann für Sie als Stromanbieter auftritt. Wichtig zu beachten ist, dass Ihre Einnahmen aus Mieterstrom nicht mehr als 20 % ihrer Mieteinnahmen ausmachen dürfen. 

Entscheiden Sie sich für das staatlich geförderte Mieterstrommodell, müssen Sie weitere Bedingungen beachten. Dafür werden Sie jedoch mit einem Mieterstromzuschlag belohnt. Dieser ist geringer als die Einspeisevergütung, da der Mieterstromanbieter neben dem Zuschlag auch die Erlöse aus dem Verkauf des Mieterstroms erhält.

Höhe Mieterstromzuschlag

BIS EINSCHLIESSLICH EINER INSTALLIERTEN LEISTUNG VON

CENT / KWH

10 kW

2,62

40 kW

2,43

100 kW

1,64

Kann ich meinen PV-Strom auch an Nachbar*innen verkaufen?

Warum überschüssig erzeugten Solarstrom nicht einfach an das Nachbarhaus weiterverkaufen? So muss der Strom nicht weit transportiert werden und ich weiß, wer meinen Strom bekommt. Was zunächst einfach und absolut sinnvoll klingt, ist in der Realität leider nicht ohne weiteres möglich. 

Sobald Sie Ihren Solarstrom ins Netz leiten, müssen Sie Netzentgelte zahlen. Das gilt auch, wenn das Netz nur wenige Meter genutzt wird. Hierdurch wird der Verkaufspreis bereits deutlich erhöht, doch damit nicht genug. Wenn Sie Strom an Ihre Nachbarn liefern, müssen Sie rechtlich als Stromanbieter auftreten. Das bringt einige bürokratische Pflichten mit sich und macht den Verkauf nochmal komplizierter. Daher ist die Lieferung an die Nachbarn zwar möglich, jedoch für die meisten privaten Hausbesitzer*innen schlichtweg zu aufwändig.

PV-Strom verkaufen – Wann lohnt es sich?

Aktuell lohnt es sich für private Hausbesitzer*innen in der Regel, Solarstrom zunächst immer selbst zu nutzen und nur überschüssigen PV-Strom zu verkaufen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Strom aus dem Netz kostet ca. 32 Cent pro Kilowattstunde. Solarstrom aus der eigenen PV-Anlage kann heutzutage hingegen bereits für 11 – 13 Cent pro Kilowattstunde produziert werden. Damit sparen Sie durch den Eigenverbrauch an Solarstrom deutlich mehr, als Sie durch den Verkauf erzielen könnten. Wer seine Anlage mit einem Stromspeicher, E-Auto und/oder einer Wärmepumpe ausstattet, kann bereits einen Großteil des Solarstroms direkt im Haus nutzen und spart Strom-, Heiz- und Mobilitätskosten.

Doch der solare Eigenverbrauch bringt nicht nur finanzielle Vorteile. Wer PV-Strom nicht verkauft und selbst nutzt, reduziert seine Abhängigkeit von Energieversorgern und verbessert die persönliche CO2-Bilanz. Doch auch, wenn Sie Ihren Eigenverbrauch maximieren, ein Teil des Sonnenstroms bleibt in der Regel trotzdem über. Dieser sollte dann natürlich auch so gewinnbringend wie möglich verkauft werden. Hier ist die Ergänzung der Photovoltaikanlage um einen Energiemanager wie Wegahome sinnvoll. Dieser kann Ihren überschüssigen Solarstrom perspektivisch gewinnbringend an der Börse vermarkten.

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