Wärmepumpe kaufen 2023 – Tipps & Entscheidungshilfen
Wärmepumpen sind die klimafreundliche Heizung der Zukunft und bereits jetzt das beliebteste Heizsystem im Neubau. Doch was ist beim Kauf einer Wärmepumpe zu beachten? Wann lohnt sich die Investition und welche Voraussetzungen sollten gegeben sein?
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Darum lohnt es sich 2022 eine Wärmepumpe zu kaufen
Wärmepumpen sind klimafreundlich
Eine Wärmepumpe nutzt zum Heizen zu ca 75 % Umgebungswärme. Um ihrer Umgebung Wärme zu entziehen, nutzt sie Strom. Aus einer Kilowattstunde Strom kann eine Wärmepumpe 4–5 Kilowattstunden Heizwärme erzeugen. Da Strom aus dem Netz noch nicht zu 100 % erneuerbar ist, wird auch beim Heizen mit einer Wärmepumpe CO2 emittiert.
Der Vorteil ist jedoch: während eine Erdgasheizung immer gleich viel CO2 ausstößt (ausgenommen Effizienzsteigerungen), wird eine Wärmepumpe mit steigendem Ökostromanteil stetig umweltfreundlicher. Wird eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kombiniert, kann ein Teil der Heizwärme sogar zu 100% klimaneutral erzeugt werden.
Sparen Sie Heizkosten
Eine Kilowattstunde Hausstrom kostet in Deutschland aktuell ca. 42 Cent (Stand: Ende 2022). Da eine Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom 4 kWh Heizwärme erzeugt, kostet eine Kilowattstunde Wärme aus der Wärmepumpe folglich ca. 10,5 Cent. Zum Vergleich: Eine Kilowattstunde Gas kostet für Bestandskunden aktuell 14 Cent und für Neukunden mehr als 20 Cent (Ende 2022). Wird ein Teil des Wärmepumpenstroms durch eine Photovoltaikanlage gedeckt, die Strom für ca. 10 Cent erzeugen kann, ist das Heizen mit einer Wärmepumpe sogar noch günstiger.
Machen Sie sich unabhängig von Energieversorgern
Während Gas und Öl zwingend von außen bezogen werden müssen, gibt es die Umgebungswärme für Ihre Wärmepumpe direkt vor der Haustür. Damit sind Sie weniger von Rohstofflieferungen abhängig und können sich überwiegend selbst mit Heizwärme versorgen.
Wärmepumpe kaufen – Das kostet die Anschaffung
Der Kauf einer Wärmepumpe kostet Sie inklusive Installation etwa 20.000 bis 35.000 €. Damit ist eine Wärmepumpe teurer als eine Gasheizung im Neubau. Da eine Gasheizung jedoch nicht als alleiniges Heizsystem installiert werden kann (der Einbau einer zusätzlichen erneuerbaren Heizung ist Pflicht), ist die Wärmepumpe hier nur unwesentlich teurer.
Installieren Sie eine Wärmepumpe im Altbau, können Sie sich einen Teil der Investitionskosten vom Staat erstatten lassen. Bei Installation einer Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude erhalten Sie 25 % staatliche Förderung. Ersetzen Sie eine funktionstüchtige Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung, steigt der Investitionszuschuss auf 35 %. Auch beim Tausch einer funktionstüchtigen und seit mindestens 20 Jahren betriebenen Gasheizung, erhalten Sie 35 % Förderung. Entscheiden Sie sich für eine Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpe bzw. für ein Modell, welches auf ein natürliches Kältemittel wie Propan setzt, kommen nochmals 5 % Förderung hinzu. So können Sie bestenfalls bis zu 40 % Förderung erhalten.
Durch die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes wird die BEG-Förderung überarbeitet. Die neuen Fördersätze sollen Anfang 2024 in Kraft treten. Ob sich das Warten auf die neue Förderung lohnt oder ob die Wärmepumpe noch in 2023 erworben werden sollte, hängt von Ihrem Haushaltseinkommen und den Anschaffungskosten der Wärmepumpe ab.
Ein entscheidender Vorteil beim Kauf einer Wärmepumpe ist, dass nur sehr geringe jährliche Wartungskosten anfallen. Es ist lediglich eine jährliche Sichtprüfung der mechanischen Komponenten und des Heizkreislaufes notwendig.
Wann ist es sinnvoll, in eine Wärmepumpe zu investieren?
Wärmepumpen sind im Neubau mittlerweile das beliebteste Heizsystem, denn hier erreichen sie aufgrund der guten Gebäudedämmung eine hohe Effizienz. Außerdem erfüllen Sie mit einer Wärmepumpe die staatlichen Bauvorgaben, nach denen Neubauten erneuerbare Energien implementiert haben müssen. Alternative erneuerbare Heizungen wie Solarthermie und Pelletheizungen haben in der Regel mehr Nachteile als die Installation einer Wärmepumpe. Während eine Solarthermieanlagen den Heizbedarf nicht vollständig decken kann, sind Pelletheizungen platzintensiv, es ist ein Keller oder ein großer Aufstellraum nötig und auch das Heizen mit Pellets ist nicht ganz unumstritten. Suchen Sie also nach einer Heizung im Neubau, sollte die Wärmepumpe ihre erste Wahl sein.
Im Altbau ist die Entscheidung nicht so eindeutig. Durch die neue Förderung der Bundesregierung können Sie im besten Fall knapp die Hälfte der Investitionskosten der Wärmepumpe zurückbekommen. Daher sind die Anschaffungskosten hier in der Regel kein Problem mehr. Ob sich die Wärmepumpe im Altbau jedoch lohnt, hängt noch von weiteren Faktoren ab. Damit die Stromkosten der Wärmepumpe nicht zu hoch ausfallen, ist eine gute Dämmung der Gebäudehülle wichtig. Auch Flächenheizungen, wie Fußbodenheizungen, begünstigen den Betrieb einer Wärmepumpe. Als Faustregel gilt: Es lohnt sich, eine Wärmepumpe im Altbau zu kaufen, wenn die Vorlauftemperatur der Heizung 55 Grad nicht übersteigt. Höhere Vorlauftemperaturen machen den Betrieb in der Regel unwirtschaftlich und es sollte vor der Wärmepumpen-Installation eine Gebäudesanierung vorgenommen werden.
Diese Wärmepumpen eignen sich fürs Einfamilienhaus
Überlegen Sie eine Wärmepumpe für Ihr Einfamilienhaus zu kaufen, müssen Sie sich im ersten Schritt entscheiden, welche Art von Wärmepumpe Sie möchten. Im zweiten Schritt können Sie dann Hersteller und Modell auswählen.
Welche WärmepumpenArt ist die Richtige?
Die meist installierte Wärmepumpenart im Einfamilienhaus ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese nutzt zum Heizen die Wärme der Umgebungsluft. Im Vergleich zu Wärmepumpen, welche die Erdwärme oder die Wärme des Grundwassers nutzen (Sole-Wasser-Wärmepumpe, Grundwasser-Wärmepumpe), sind für die Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe keine umfangreichen Erdarbeiten nötig. Auch ist die Auslegung weniger fehleranfällig, da diese nicht von der verfügbaren Wärme im Boden abhängt. Zwar ist die Effizienz von Luft-Wasser-Wärmepumpen etwas geringer als bei der Nutzung von Erdwärme, dennoch ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe die erste Wahl im Einfamilienhaus.
Hersteller & Modell
Bei der Herstellerwahl sollten Sie auf einen großen und etablierten Anbieter setzen. Optimalerweise hat dieser auch seinen Sitz in Deutschland. Zumindest jedoch sollte ein deutschsprachiger Kund*innen-Service vorhanden sein. Wir empfehlen Wärmepumpen von Mitsubishi und Vaillant. Beide Firmen sind seit langem im Markt etabliert. Vor allem Vaillant bietet als deutsches Unternehmen mit Sitz in Remscheid exzellente Serviceleistungen.
Geht es nun um die Entscheidung für ein konkretes Wärmepumpen-Modell, sollten Sie in jedem Fall einen Fachbetrieb zurate ziehen, denn die Dimensionierung einer Wärmepumpe ist komplex und von vielen Faktoren abhängig.
Für einen ersten Überblick können Sie sich dennoch an dieser Checkliste orientieren:
- Eignet sich die Wärmepumpe für mein Gebäudealter (meist ist angegeben, ob die Wärmepumpe nur im Neubau oder auch im Altbau eingesetzt werden kann)
- Kann die Wärmepumpe die erforderliche Vorlauftemperatur erreichen?
- Maße der Wärmepumpe: Wo kann die Wärmepumpe platziert werden?
- Lautstärke der Modelle vergleichen
- Benötige ich eine Kühlfunktion für die Zimmertemperierung im Sommer? Einige Wärmepumpenmodelle bieten diese Funktion standardmäßig mit an.
Ein Allrounder Modell für Neu- und Altbau ist die Vaillant Arotherm. Diese ist leise im Betrieb und benötigt nur wenig Platz bei der Aufstellung. Durch ihre hohe Leistung kann sie in Neu- und Altbauten eingesetzt werden.
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