Alternative Heizung – Was können Wärmepumpe, Solarthermie und Co.?


Um die Frage direkt vorweg zu beantworten: Eine ganze Menge. Wärmepumpen, Solarthermie, Pellet- und auch Infrarotheizungen ermöglichen eine zukunftsorientierte Wärmeerzeugung. Wir stellen Ihnen die wichtigsten alternativen Heizungen im Detail vor und verraten Ihnen, welche Heizungsart die Richtige für Sie ist.

Vaillant Wärmepumpe hinter braunem Haus und neben Terrasse mit Rankpflanzen

Alternative Heizungen im Überblick

Die Zeit der klassischen Öl- und Gasheizungen ist vorbei. Steigende Rohstoffpreise, die CO2-Steuer und nicht zuletzt die angestrebte Klimaneutralität machen fossile Brennstoffe zunehmend unattraktiv. Alternative Heizungen hingegen setzen auf Strom, Sonnenenergie oder nachwachsende Rohstoffe als Energieträger. Viele dieser Technologien sind bereits heute lohnenswerte Alternativen und eine Investition in eine saubere Zukunft.

HeizungsartEnergieträgerAnschaffungskostenUmweltbilanz (CO2)
WärmepumpeUmweltwärme / Strom20.000 – 35.000 €0-100 g/kWh (abhängig vom Strommix)
Solarthermie (als Unterstützung)Sonnenwärme3.000 – 12.000 €20 g/kWh (abhängig vom Strommix)
PelletheizungHolz20.000 – 30.000 € 25 g/kWh
InfrarotheizungStrom5.000 – 8.000 €400 g/kWh (abhängig vom Strommix)

Die Wärmepumpe: alternativ heizen mit Umweltwärme und Strom

Die Wärmepumpe ist längst mehr als nur eine Alternative, sie ist die Heizung der Zukunft. Im Neubau ist diese Heizungsart seit Jahren die Nummer Eins und erfreut sich Jahr für Jahr wachsender Beliebtheit. Aber was macht die Wärmepumpe zu einer so guten Heizalternative?

Die Mischung macht’s

Wärmepumpen heizen mit einer Mischung aus Strom (25 %) und Umweltwärme (75 %). Dabei werden Temperaturunterschiede in der Luft, der Erde oder auch im Grundwassers genutzt, um Wärmeenergie zu erzeugen. Welcher Wärmepumpentyp der Richtige für Sie ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Wir von Wegatech empfehlen in den meisten Fällen jedoch die Anschaffung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese Variante setzt sich gegenüber anderen Wärmepumpentypen durch ihre hohe Flexibilität und den geringen Installationsaufwand ab.

Funktionsprinzip einer Wärmepumpe im Schmema

Möchten Sie nicht nur alternativ, sondern auch effizient und umweltfreundlich heizen, ist eine Wärmepumpe daher die beste Wahl. Während die CO2-Bilanz mit 100 g/kWh aktuell noch relativ hoch ausfällt, ist zukünftig sogar klimaneutrales Heizen möglich. Dieses kann beispielsweise durch einen 100 % Ökostromanteil im öffentlichen Stromnetz oder durch die Kombination von Wärmepumpe und eigener PV-Anlage erreicht werden.

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ATTRAKTIVE Fördermöglichkeiten

Seit Anfang des Jahres gilt die Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), welche unter anderem die Förderung von Wärmepumpen und anderen klimafreundlichen Heizung neu regelt. Die neue Förderung (KfW Programm 458) setzt sich aus einer Grundförderung, einem Geschwindigkeitsbonus, einem Effizienz- und einem einkommensabhängigen Bonus zusammen. Je nach Heizungsart, Zeitpunkt des Austauschs und Haushaltseinkommen kann sich die Förderung so auf bis zu 85 % der Anschaffungskosten summieren. Der Fördersatz ist jedoch auf maximal 70 % begrenzt; die maximal förderfähige Summe liegt bei 30.000 €.

*sinkt ab 2029 auf 17 %; gilt nicht für Pelletheizungen, die als alleiniges Heizsystem eingebaut werden.

Solarthermie: klimaneutrale Unterstützung

Mit einer Solarthermieanlage können Sie aus Sonnenenergie Warmwasser und Heizwärme erzeugen. Im Prinzip ist Solarthermie somit die ideale alternative Heizung. Das Problem ist nur: Außerhalb der sonnigen Sommermonate reicht Solarthermie alleine nicht aus, um den Heizbedarf eines Hauses zu 100 % zu decken. 

Aus diesem Grund wird die Solarthermie oft in Kombination mit anderen Heizungsalternativen genutzt. In diesen Fällen übernimmt die Sonne die Aufbereitung des Warmwassers, während eine Wärmepumpe oder ein Gasbrennwertkessel die Heizwärme beisteuert. Eine solche Kombination ermöglicht zwar höhere Flexibilität, gleichzeitig fallen aber auch Anschaffungskosten für zwei Heizsysteme an.

Die Pelletheizung: ist Heizen mit Holz eine echte Alternative?

Biomasseheizungen erzeugen – ähnlich wie Öl- oder Gasheizungen – Wärme durch die Verbrennung eines Energieträgers. Hier kommen jedoch keine fossilen Rohstoffe mehr zum Einsatz. Stattdessen wird bei Biomasseheizungen in den meisten Fällen mit Holzabfällen aus der Industrie geheizt. Besonders beliebt sind dabei die Pelletheizungen, die ihren Namen den kleinen, genormten Holzpellets verdanken.

Wie nachhaltig ist Holz als Energieträger?

Die CO2-Bilanz einer Pelletheizung ist 25 g/kWh sehr gering, gerade wenn man bedenkt, dass diese Heizungsalternative komplett eigenständig ein ganzes Haus beheizen kann. Aber: Holz ist weiterhin ein Rohstoff, dessen Produktion in vielen Fällen unter klimaschädlichen Bedingungen erfolgt. Gleichzeitig spielen Wälder eine entscheidende Rolle bei der Speicherung von Treibhausgasen. Wollen Sie also wirklich nachhaltig und alternativ heizen, sollten Sie Holz als Rohstoff möglichst meiden.

Die Infrarotheizung: echte Alternative oder Kostenfalle?

Infrarotheizungen sind, ähnlich wie Solarthermie, als ergänzendes Heizsystem konzipiert. Diese Form der Elektroheizung wird vor allem im Bad, aber auch in Ferienwohnungen oder ausgebauten Kellerräumen verbaut. Der Grund: Anders als andere alternative Heizungen erwärmt die Infrarotheizung nicht die Umgebungsluft, sondern umliegende Körper und Möbel im Raum. Da diese die Strahlungswärme der Heizung unmittelbar aufnehmen, geht weniger Energie über die Zeit verloren. Dementsprechend weist diese alternative Heiztechnik eine verhältnismäßig hohe Energieeffizienz auf.

Hohe Betriebskosten beachten

Das große Manko der Infrarotheizung sind ihre hohen laufenden Kosten. Da diese Heizungsart zu 100 % mit Strom betrieben wird, entsprechen die Kosten pro Kilowattstunde dem Preis des öffentlichen Stromnetzes. Daraus resultieren laufende Kosten von über 30 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Andere Alternativen wie die Wärmepumpe oder die Pelletheizung kosten gerade einmal 7,5 bis 10 ct/kWh.

Hybridlösungen: das Beste aus zwei Welten

Die Kombination zweier sich ergänzender Heizsysteme zielt auf maximale Sicherheit und Effizienz ab. Welche Kombination sich für Ihr Haus eignet, hängt dabei sehr stark von den Gegebenheiten vor Ort und Ihren eigenen Vorstellungen ab. Eine beliebte Möglichkeit ist die Kombination einer klassischen Gasheizung mit Solarthermie als alternative Heizung. 

In anderen Fällen kommt beispielsweise eine Wärmepumpe mit Pufferspeicher als primäres Heizsystem zum Einsatz. Dabei wird die Wärmepumpe durch einen zusätzlichen Heizstab ergänzt. Dieser übernimmt das Heizen, wenn die Außentemperatur eine bestimmte Grenze unterschreiten und die Effizienz der Wärmepumpe sinkt. Diese Flexibilität und Sicherheit macht Hybridlösungen attraktiv. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die Kosten zweier separater Heizsysteme gedeckt werden müssen.

Fazit: Alternativen Heizungen gehört die Zukunft

Fossile Energieträger haben ihre goldenen Jahre hinter sich. Glücklicherweise gibt es heute viele alternative Heizungen, die einen leichten Umstieg auf umweltfreundliche Technologien ermöglichen. Die größte Marktreife hat dabei die Wärmepumpe. Egal ob alleinstehend, in Kombination mit einer PV-Anlage oder als Teil einer Hybridlösung. Mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sind Sie für die Zukunft gut gerüstet.

Hinweis: Die Inhalte des Artikels wurden nach sorgfältiger Recherche zusammengetragen. Trotzdem können sich die Gesetze stetig ändern. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Wegatech bezüglich der in diesem Dokument getroffenen Aussagen keine Haftung übernehmen kann.

Ist die Wärmepumpe die beste alternative Heizung für Sie?

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