Photovoltaik Montage – so läuft die Installation einer PV-Anlage ab
Nach dem Kauf einer PV-Anlage folgt in aller Regel die Montage auf dem Hausdach. Doch wie läuft die Installation einer PV-Anlage eigentlich ab? Und wie unterscheidet sich die Befestigung der PV-Module je nach Art des Daches? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Artikel.
Auf welche Art können PV-Anlagen montiert werden?
Private PV-Anlagen können auf verschiedene Weisen montiert werden, je nach Neigungswinkel des Daches und Art der PV-Module. Zu den gängigsten Montagearten im Bereich Photovoltaik zählen:
- Die Aufdach-Montage (Schrägdach), bei der die Photovoltaikmodule direkt auf den Dachziegeln befestigt werden.
- Die Indachmontage bei der die Solarmodule die Dachziegel ersetzen; eine zusätzliche Dacheindeckung ist hier entsprechend nicht nötig.
- Die Solardachziegel, bei denen die Solarzellen bereits im Dachziegel integriert sind, wodurch sich die Photovoltaikanlage nahtlos in das Gesamtbild des Hauses einfügt.
- Die Flachdach-Montage, bei der die PV-Module mithilfe einer Unterkonstruktion aufgeständert werden. Gut zu wissen: In der Regel ist bei Photovoltaik auf dem Flachdach keine Dachdurchdringung notwendig.
Montagesysteme für PV-Anlagen
Je nachdem, für welche Art der PV-Module Sie sich entscheiden und wie Ihr Hausdach beschaffen ist, sind verschiedene Montagesysteme und Unterkonstruktionen für Ihre PV-Anlage verfügbar.
Aufdach-Montagesysteme
Für ein typisches Einfamilienhaus mit Schrägdach ist die Aufdachmontage mit einem passenden Befestigungssystem in der Regel die beste Wahl. Hierbei werden die Solarmodule mithilfe von Dachhaken und Schienen auf den Dachziegeln befestigt. Ein Aufdach-Montagesystem eignet sich für alle Dächer mit einer Dachneigung zwischen 20 und 60 Grad. Damit die PV-Anlage während ihrer Betriebszeit nicht demontiert werden muss, sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Dach in einem guten Zustand ist und in den nächsten 20 – 25 Jahren nicht erneuert werden muss.
Die Photovoltaikmodule werden dabei in der Regel im Hochformat auf dem Dach installiert (Portrait). Eine horizontale Installation der Module (Landscape) ist auch möglich, etwa um Verschattungsverluste zu minimieren oder die zur Verfügung stehende Dachfläche optimal auszunutzen.
Dachhaken
Dachhaken werden bei der Montage von PV-Anlagen auf Ziegeldächern aller Art eingesetzt. Ihre Aufgabe ist es, die Montageschienen, auf die die Photovoltaikmodule geklemmt werden, mit der Dachhaut zu verbinden.
Montageschienen
Die Montageschienen dienen den Photovoltaikmodulen als Auflagepunkt. Damit die Solarmodule sicher befestigt sind, werden sie mithilfe von Modulklemmen auf den Schienen fixiert. Wird die Solaranlage im Hochformat installiert, sind in der Regel lediglich zwei horizontale Schienen pro Modulreihe nötig. Bei der Landscape Montage werden zusätzlich vertikale Montageschienen benötigt, um die Module zu befestigen.
Modulklemmen
Die Modulklemme fixiert die Solarmodule an den Montageschienen, dabei wird ein Modul mit jeweils vier Klemmen befestigt. Am Dachrand werden sogenannte Endklemmen eingesetzt; zwischen zwei Modulen verwendet man Mittelklemmen, die die Module miteinander verbinden. Auch Universalklemmen, die sowohl als Mittelklemme und als Endklemme einsetzbar sind, existieren auf dem Markt.
Blechdächer
Ist Ihr Dach kein typisches Ziegeldach, sondern mit Trapezblech oder Wellblech eingedeckt, werden anstatt Dachhaken sogenannte Stockschrauben eingesetzt. Diese durchbohren das Blech und werden dann wie der Dachhaken auf dem Dachsparren verschraubt.
Alternativ gibt es spezielle Montagesysteme für Wellblech und Trapezblech, bei denen kurze und kompakte Montageschienen direkt auf das Blech geschraubt werden. Diese Montageart spart verhältnismäßig viel Zeit und Kosten.
Indach-Montagesysteme
Bei der Indach-Solaranlage ersetzt das Montagesystem die vorhandene Dacheindeckung. Dafür wird ein Teil der Dachziegel entfernt und die Module werden direkt auf dem Dachgebälk montiert. So fügt sich die Photovoltaikanlage nahtlos in die Dachhaut ein und es ergibt sich ein ästhetisches Gesamtbild.
Indachsysteme sind ebenso wasserdicht wie ein Ziegeldach und bereits jahrelang erfolgreich im Einsatz. Allerdings ist die Indachmontage kostspieliger als die Schrägdachmontage, weshalb Indach-Montagesysteme nur seltener gewählt werden.
Solardachziegel
Eine weitere Variante der Photovoltaik Installation sind die sogenannten Solardachziegel. Bei dieser Art der Solaranlage sind die Solarzellen direkt im Dachziegel integriert. Die Photovoltaikanlage verändert das Gesamtbild des Hauses daher nur minimal und die gewohnte Dachoptik bleibt erhalten. Solardachziegel sind eine beliebte Option für denkmalgeschützte Gebäude, da „normale“ Solaranlagen hier meist nicht installiert werden dürfen.
Flachdach-Montagesysteme
Hat Ihr Dach eine Neigung von 10 Grad oder weniger, wird die Solaranlage mithilfe eines Flachdach-Montagesystems installiert. Bei dieser Art der Montage kommt eine sogenannte Aufständerung zum Einsatz, um einen besseren Neigungswinkel zu erzielen. Obwohl die optimale Ausrichtung einer Photovoltaikanlage bei etwa 30 Grad Süd liegt, werden die meisten Solarmodule auf Flachdächern in einem Winkel von 10 bis 15 Grad installiert. So wird nämlich die Verschattung reduziert und die Materialkosten sinken. Die Leistungseinbußen durch die verminderte Neigung sind hingegen nur geringfügig.
Flachdachanlagen werden entweder komplett nach Süden ausgerichtet oder als Ost-West-System installiert. Süd-Systeme erzielen die höchsten Jahreserträge. Ost-West-Systeme erzeugen stattdessen gleichmäßiger über den Tag verteilt Strom. Dadurch können die Anlagenerträge besser genutzt werden und der Eigenverbrauch von Solarstrom erhöht sich.
Damit sich Flachdach-Solaranlagen bei starkem Wind nicht verschieben oder abheben, werden sie zusätzlich mit Steinen oder Kies beschwert. Besonders einfach ist dabei bei Verwendung von sogenannten Montagewannen. Hierbei werden die Solarmodule auf Plastikwannen geschraubt, die mit Kies befüllt werden. Dadurch, dass jedes Modul frei positionierbar ist und nicht in Modulreihen befestigt ist, eignen sich Montagewannen hauptsächlich für kleine Anlagen auf Garagen oder Bungalows.
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Freiland-Montagesysteme
Die Freiland-Montage ist vor allem bei Großanlagen üblich. Dabei werden die Photovoltaikmodule meist in Südausrichtung in mehreren Reihen angeordnet. Damit sich die Module nicht gegenseitig verschatten, ist auch hier ein gewisser Reihenabstand erforderlich. Häufig werden mehrere Module übereinander montiert, um die Erträge auf gegebener Fläche zu maximieren.
Montage von PV-Modulen bei hoher Wind- und Schneelast
Häufig stellen sich Anlagenbesitzer*innen in Regionen mit hoher Wind- und Schneelast die Frage, ob sie trotzdem bedenkenlos eine Photovoltaikanlage installieren können. Meist ist dies der Fall, allerdings sollte die örtliche Wind- und Schneelast bei der Planung entsprechende Berücksichtigung finden.
Schneelast
Lagert nur etwas Schnee auf den Photovoltaikmodulen ab, ist dies unproblematisch. Bei größeren Schneemengen lastet allerdings ein massives Gewicht auf der Modulfläche, welches Schäden verursachen kann. In schneereichen Regionen müssen die Solarmodule daher unter Umständen zusätzlich am Dach aufgeständert werden, um so das natürliche Abrutschen des Schnees zu erleichtern. Bei akut hoher Schneelast können abgelagerte Schneemassen auch vorsichtig entfernt werden.
In Nordrhein-Westfalen etwa beträgt die Schneelast weniger als 0,65 kN/m² und ist damit unkritisch. In Teilen Bayerns liegt die Belastung hingegen bei bis zu 1.1 kN pro m² und muss daher in die Planung der Solaranlage einbezogen werden.
Windlast
Starker Wind ist vor allem bei Flachdachanlagen gefährlich, da der Wind hier mehr Angriffsfläche hat und so die Module verschieben oder abheben kann. Bei Flachdachanlagen in Regionen mit hoher Windlast muss das Montagesystem daher stärker ballastiert werden.
Bei Indachanlagen, bei denen die Module in der Dachhaut integriert sind, ist Wind am wenigsten problematisch. Die örtliche Windlast sollte bei der Anlagenplanung trotzdem stets Berücksichtigung finden.
Ablauf der Photovoltaik Montage bei Wegatech
Wir von Wegatech installieren seit mehr als 14 Jahren erneuerbare Energiesysteme im Eigenheim. Dabei setzen wir seit jeher auf erfahrenen Fachbetriebe mit dem nötigen Know-How bei der Installation von Photovoltaik aller Art. Um Ihnen einen besseren Einblick in die Installation einer PV-Anlage zu geben, stellen wir alle nötigen Schritte von der Anlieferung der Komponenten bis zu Inbetriebnahme nun einmal genauer vor.
1. Anlieferung des Materials
Vor der Installation werden die Komponenten für Ihre Photovoltaikanlage bei Ihnen zu Hause angeliefert. Dazu zählen die Photovoltaikmodule, das Montagesystem, der Wechselrichter sowie gegebenenfalls ein Stromspeicher. Stellen Sie sicher, dass die Komponenten am Tag der Montage angenommen werden können und halten Sie einen trockenen, frostsicheren und diebstahlsicheren Platz für die Lagerung des Materials bereit.
Hinweis: Sollte das angelieferte Material beschädigt sein, melden Sie dies bitte unverzüglich an uns.
2. Montage der Photovoltaikmodule auf dem Dach
Am Tag der Installation werden die Photovoltaikmodule Ihrer Anlage durch eine*n Solarteur*in auf Ihrem Dach montiert. Die Handwerksbetriebe sind zertifizierte Partnerunternehmen von Wegatech. Sie tragen die Verantwortung für die Arbeitssicherheit auf der Baustelle.
Schritt 1: Absturzsicherung
Hier stellen unsere Handwerker*innen sicher, dass sie während der Dacharbeiten keiner Gefahr ausgesetzt sind und die Arbeitssicherheit gewährleistet ist.
Schritt 2: Montage der Dachhaken
Nachdem die Absturzsicherung steht, kann die eigentliche Montage beginnen. Hierzu werden die Ziegel an dem Punkt, an dem der Dachhaken befestigt werden soll, zurückgeschoben. Anschließend wird der Haken eingesetzt und mit dem Dachsparren verschraubt. Schließlich werden die Ziegel oder Metallpfannen wieder zurückgeschoben.
Schritt 3: Befestigung der Schienen
Nachdem die Dachhaken befestigt sind, werden die Montageschienen mit den Haken verschraubt. Sie dienen den Photovoltaikmodulen als Auflagepunkt.
Schritt 4: Auflegen der Module
Im letzten Schritt der Dachmontage werden die Photovoltaikmodule auf die Montageschienen gelegt. Damit die Module nicht verrutschen, werden sie mit Modulklemmen fixiert. Ein Modul wird mit jeweils vier Modulklemmen befestigt. Am letzten bzw. ersten Modul einer Modulreihe werden sogenannte Endklemmen eingesetzt. Zwischen zwei Modulen verwendet man Mittelklemmen, die der Fixierung der Module auf den Schienen dienen und zwei Module miteinander verbinden.
Schritt 5: Abbau der Absturzsicherung
Ist die Dachmontage beendet, kann die Absturzsicherung wieder abgebaut werden. In der Regel erfolgt dieser Schritt noch am Installationstag.
3. Elektroinstallation
Die Elektroinstallation erfolgt nach der Montage der Solarmodule und wird durch eine Elektrofachkraft durchgeführt. Für die Installation benötigen wir einen direkten Zugang zum Zählerschrank. Zudem muss für die Installation von Wechselrichters und ggf. Batteriespeicher eine Verbindung zum Internet vorhanden sein. Auch nach der Installation muss der Internetanschluss weiterhin gewährleistet werden.
4. Zählerwechsel und Netzanschluss
Nachdem die Anlage montiert wurde, muss der Netzbetreiber Ihre Anlage offiziell in Betrieb nehmen und ggf. Ihren Stromzähler austauschen. Hierzu reichen wir alle nötigen Unterlagen für Sie ein. Die Terminierung des Zählerwechsels liegt hierbei in den Händen des Netzbetreibers.
Auch die Registrierung bei der Bundesnetzagentur/im Marktstammdatenregister führen wir für Sie durch. Die offizielle Inbetriebnahme der PV-Anlage erfolgt dann in der Regel einige Wochen nach der eigentlichen Elektroinstallation.
Kann ich meine PV-Anlage auch selbst montieren?
Die kurze Antwort lautet: Nein. Die Montage einer PV-Anlage in Eigenregie ist zwar theoretisch möglich, allerdings ist sie mit erheblichen gesundheitlichen und finanziellen Risiken verbunden. Im schlimmsten Fall kann es bei nicht fachgerechter Photovoltaik Installation sogar zu einem tödlichen Stromschlag oder einem Brand der Anlage kommen. Zudem kann der Anschluss der Anlage an das öffentliche Stromnetz ausschließlich von einem zertifizierten Elektromeister oder einer Elektromeisterin durchgeführt werden. Einzige Ausnahme sind sogenannte Balkonkraftwerke für den heimischen Gebrauch.
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