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Solarpflicht für Neubauten in Bonn beschlossen

Mit einer Solarpflicht für Neubauten möchte die Stadt Bonn den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben. Damit soll das Ziel erreicht werden, die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen. 

Der Rat der Stadt Bonn hat beschlossen, dass die Installation von Solaranlagen bei allen Neubauvorhaben, auf die die Stadt planungsrechtlich Einfluss nehmen kann, verpflichtend wird. Die Stadt erhofft sich hierdurch einen großen Klimaschutzeffekt, da viele Bauvorhaben von der Regelung erfasst werden. Bisher werden nur 2,1 % des Stroms in Bonn durch Solaranlagen geliefert. 

Mit der Solarpflicht ist Bonn Vorreiter in NRW: „Die Stadt Bonn ist eine der wenigen Städte in Deutschland und die erste Stadt in Nordrhein-Westfalen, die den Weg einer kommunalen Solarverpflichtung geht.”, äußert sich Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Eigentlich hatte sich Dörner eine Vorgabe des Bundes gewünscht. Um das eigene Klimaziel zu erreichen und bis 2035 klimaneutral zu werden, wollte Sie nun aber nicht länger warten und selbst aktiv werden. 

Das Potenzial für Solar in Bonn ist groß. Nach dem Solarkataster der Stadt könnte man auf gut zwei Dritteln aller Dächer in Bonn Solaranlagen installieren. So ließe sich theoretisch bereits über die Hälfte des Strombedarfs in Bonn erneuerbar decken. Aktuell hat der Stromverbrauch einen Anteil von 52% an den gesamten Emissionen im Gebäudebereich in Bonn.

Da die Solarpflicht nur für Neubauten greift, hat die Stadt nun auch ein Förderprogramm für Solaranlagen bereitgestellt. So soll auch Eigentümer*innen von Bestandsgebäuden die Installation einer Solaranlage erleichtert werden. Das Programm ist seit dem 13. September 2021 verfügbar und fördert neben klassischen Solaranlagen auch Mieterstromanlagen und Stecker-Solargeräte. Käufer*innen einer kleinen Solaranlage fürs Einfamilienhaus erhalten 200 € pro installiertes Kilowatt Peak. Ab 10 kWp installierte Anlagenleistung beträgt der Zuschuss dann noch 150 € pro kWp. Um Solaranlagen auch auf Mietshäusern beliebter zu machen, werden Mieterstromprojekte mit 100 € je kWp installierte Anlagenleistung zusätzlich gefördert.

HÖHE DER FÖRDERUNG

Stecker-Solargeräte bis 600 Watt Einspeiseleistung

600 €, Bonn-Ausweis-Inhaber*innen bis zu 800 €

Wohnhäuser bis drei Wohneinheiten (Dach wird voll belegt)

100 Euro/kWp

Mehrfamilienhäusern ab vier Wohneinheiten  & Fassaden

300 Euro/kWp

Photovoltaik auf Nicht-Wohngebäuden (z.B. Bürogebäude, Gewerbehallen) im Bestand

200 Euro /kWp

bei Mieterstrommodellen

zusätzlich 10 Euro je Kilowatt Peak und je Wohneinheit

Dachbegrünung

zusätzlich 100 Euro/kWp

Der dritte Baustein der Solarförderung in Bonn ist ein Beratungsangebot für Hauseigentümer*innen. Auch mit eigenen Bauprojekten möchte die Stadt vorangehen. So sieht sich die Stadt für die Energiewende gut aufgestellt. Die Solarverpflichtung ist „ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, äußert der Bonner Stadtbaurat Wiesner. Er gehe davon aus, dass die Solarverpflichtung einen großen Effekt haben werde. Hoffen wir, dass auch andere Städte dem Beispiel von Bonn folgen werden.

Mehr dazu unter: https://www.bonn.de/pressemitteilungen/september-2021/rat-beschliesst-solarpflicht-fuer-neubauten-in-bonn.php

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