Zeitumstellung

EU stimmt für Abschaffung der Zeitumstellung 2021 – Dauerhafte Sommerzeit positiv für den Photovoltaik Eigenverbrauch

Ab 2021 wird die Zeitumstellung in der EU abgeschafft. Das hat eine Abstimmung des EU-Parlaments entschieden. Doch wie wirkt sich die Abschaffung der Zeitumstellung auf den Eigenverbrauch einer Photovoltaikanlage und die jährlichen Heizkosten aus?

In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist es wieder so weit: Die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt. Für viele bedeutet das Schlafstörungen und Stress. Eine Befragung aller EU-Bürger im Februar 2018 ergab, dass 84% für eine Abschaffung der Zeitumstellung sind. Die EU-Kommission schlug daraufhin vor die Sommerzeit bereits ab 2019 dauerhaft einzuführen. Eine Abstimmung im EU-Parlament ergab nun, dass die Uhren erst 2021 das letzte Mal umgestellt werden sollen. Ob dann eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit eingeführt wird, kann jeder Mitgliedstaat selbst entscheiden.

Was bedeutet das für Photovoltaikanlagenbesitzer?

Die Erträge einer Photovoltaikanlage werden durch eine Zeitumstellung nicht beeinflusst. Denn ob es um 7 oder um 8 Uhr hell wird, die Sonneneinstrahlung bleibt die gleiche. Anders ist es allerdings mit dem solaren Eigenverbrauch.

In der Sommerzeit verschiebt sich der Stromverbrauch eines Haushalts praktisch um eine Stunde nach vorne. Da Abends mehr Strom benötigt wird als morgens, wird mehr Strom in der Zeit verbraucht, in der die Sonne scheint und die Photovoltaikanlage Strom produziert. Somit steigt der Eigenverbrauch bei einer dauerhaften Sommerzeit. Zahlenmäßig allerdings nur geringfügig. Eine dauerhafte Einführung der Sommerzeit würde den solaren Eigenverbrauch, nach Berechnungen des Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IöW) nur um etwa 1% gegenüber heutigen Werten steigen. Die dauerhafte Winterzeit hingegen würde den Eigenverbrauch einer 5 kWp Anlage laut Schätzungen um ganze 5% senken. Für Photovoltaikanlagenbesitzer wäre also die dauerhafte Sommerzeit günstiger.

Energiespareffekt der Sommerzeit umstritten

Der ursprüngliche Gedanke bei Einführung der Sommerzeit 1980 war es Energie zu sparen, denn die Ölkrise hatte erstmals ein Bewusstsein für Rohstoffknappheit geschaffen. Der Energiespareffekt durch die Sommerzeit ist allerdings umstritten. Während Studien aus den USA sogar einen erhöhten Energiebedarf durch die Sommerzeit konstatieren, konnten deutsche und Französische Forscher die erhofften Einsparungen simulieren. Der Vergleich des Heizenergieverbrauchs einiger Wohngebäude Anfang der 80er Jahre ergab hingegen keine signifikanten Auswirkungen auf den Heizenergieverbrauch durch die Sommerzeit.

Die jetzt anstehende Entscheidung für eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit wird daher wohl letztlich vor allem anhand gesundheitlicher Argumentationen und des subjektiven Wohlbefindens getroffen. Eine europäische Regelung wäre wünschenswert, um Europa nicht zu einem zeitlichen Flickenteppich zu machen.  

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